Januar

Mittwoch 1ten Donnerstag 2.Freitag 3.Samstag 4ten
Neujahrshin und -her; verschiedene Sendungen, unter andrem ein Heft von Pr. Nietzsche mit Manuskripten, Vorworte zu ungeschriebenen Büchern.[1] Keine erfreulichen Dinge sonst; die Wiener immer unverständlicher, keiner weiß, wie viel in [der] Kasse ist. Wir entwerfen den Plan eines Konzertes in Berlin und einer Vorlesung bei Frau von Schleinitz vor Macht des Geistes und der Geburt. Es ist eine so düstere Phasis, in die wir getreten, als ob alles uns zuwider wäre; alles Häßliche fliegt einen förmlich an, eine Zeitung wird geschickt, worin es heißt: einer habe ein Album-Blatt gewünscht, darauf habe R. ihm zwei Patronatsscheine gereicht, die er pflichtschuldigst unterschrieben! Es ist kein Wunder, daß R. gänzlich entmutigt und krank ist. Er hat nach London geschrieben, ob da eine große Einnahme möglich wäre, Gott weiß! - Abends lesen wir die Vorreden von Pr. N.; in Aristophanes lesen wir auch, einzelnes aus den »Vögeln«, das uns sehr ergötzt.
Den 2ten kam ein Taschenspieler, Herr Smith, der uns sehr ergötzte durch seine erstaunliche Geschicklichkeit. R. sagt: Ein solcher Mensch ist doch ein wildes Wesen, eigentlich ist er ein verpfuschter Spitzbube, etwas hat ihn davon abgehalten, es zu werden, eine gewisse Angst, und nun wendet sich der Trieb so. - Das Manuskript von Pr. N. erheitert uns auch nicht, eine ungeschickte Schroffheit spricht sich zuweilen darin aus, bei immer großem Tiefsinn des Empfundenen. Wir wünschten, er beschäftige sich vorzüglich mit griechischen Themas. (Allerlei Briefe an aller Welts Enden geschrieben),
heute (den 4ten) kommt Richter an und bringt gute Nachricht vom Vater. (R. arbeitete in diesen Tagen an seiner Fortsetzung seines Aufsatzes.) Sehr ergötzlich erzählte mir R., wie er mit dem Dekan sich gestritten, der die »Philosophie des Unbewußten« von Hartmann mit Entzücken liest; R. eiferte gegen eine Philosophie, die gefällt, der Dekan gegen Schopenhauer, den er nicht gelesen. Der 7te Band von R.'s Werken ist herausgekommen. - Wir nahmen gestern »Figaro's Hochzeit« vor (die letzte Scene), darauf lesen wir diese selbe Scene in Beaumarchais, und wir mußten abermals die Verklärung durch die Musik empfinden, »in dem Stück sind es wie Käfer, die auf der Erde sich mühen, in der Oper wie Schmetterlinge, die in der Luft spielen«.
Sonntag 5ten
Sehr schönes Wetter - immer kein Winter; ich gehe mit den Kindern spazieren, nachdem ich noch mit R. die Seltsamkeit dieser Zeit besprochen, wo uns alles entgegen ist; der gute Weitzmann schrieb so ängstlich über das etwaige Berliner Konzert, daß es ganz lächerlich war; Dr. Pusinelli schreibt, die Dresdner seien es nicht wert, daß R. zu ihnen käme etc. Trotzdem heiteres Mittagessen mit Richter und den Kindern (trotz bekümmerter Besprechung von Bismarck's Entfernung vom preußischen Ministerium, die größten Taten können nichts für den größten Mann,[2] Bismarck hat Deutschland, R. ein deutsches Theater geschaffen, und beide haben immer von vorn anzufangen). - R. besucht unser Haus mit Richter und ist damit sehr zufrieden. Ich schreibe an A. Frommann, von welcher ich einen vortrefflichen Brief hatte (sie spricht von der Großherzogin: »Sie spart und ist verstimmt«, dies als Tätigkeit!). -Abends kommt die Kopie (ohne Herrn Kastner, mit welchem unsere schlimmen Ahnungen sich alle erfüllt haben), und Richter, der uns allerlei nicht Schönes von Hans mitteilt: seine grenzenlose Schroffheit u.s.w.; das stimmt mich sehr traurig. Gott sei Dank nimmt R. einiges aus dem dritten Akt der Götterdämmerung vor, dann aus Tristan, und schließlich das Idyll, das uns alle entzückt; »ja«, sagt R., »das waren unsere poetischen Zeiten, die Morgenröte unseres Lebens, jetzt sind wir in der vollen Mittagshitze, mein Weibchen, und klettern den Berg hinan«. Mich rührt die Erinnerung, noch mehr aber das Werk selbst zu Tränen, ach! welche Gaben waren hier in einem irdischen Gefäß niedergelegt, wie begreife ich, was er leiden muß, wenn er diese Gaben stets auszuströmen durch das Leben verhindert wird; er muß ja in einem beständigen Krampf sein, wie wenn ein armer Vogel zu fliegen verhindert würde.
Montag 6ten
Nachts wiederum viel über das Wesen der Kunst nachgedacht, in Folge der Vorworte von Pr. N.; R. träumte, daß König Ludwig II. erschossen sei, wollte mich finden, mir dies zu melden, fand mich nicht, wurde von einem bösen Hund gebissen, tröstete sich mit dem Gedanken, es sei Louis Philipp, der erschossen worden sei, auf welchen ja vielfach gezielt worden sei, darauf wachte er auf, immer nicht ganz wohl. (Ich bemerke, daß Lerchenfelds nicht zu Neujahr unsere Artigkeiten erwidert haben - wahrscheinlich Mot d'ordre[3]). Loldi heute zum ersten Male in die Schule gegangen! - (Gestern abend las uns R. im alten Wagenseil die Gesetze der Meistersinger-Kunst, merkwürdig, wie R. alles Wesentliche für sein Werk aufgenommen, das Seltsamste ausgelassen, nur das Charakteristische benutzt.) Er sagte: »Acht müssen alle Bezeichnungen sein, solche Erfindungen haben keinen Wert.« - Gegen Mittag mit R. und Richter zum Bau hinaufgefahren; unbeschreiblicher Eindruck! Wie ein Weg zur Unterwelt, oder die Basis eines ägyptischen Tempels! Dazu die friedliche liebliche Gegend!- Mittag mit Richter, abends bei Feustels sehr gemütlich, wenn mir auch immer eine etwas fremde Welt. Heimkehr bei Mondschein.
Dienstag 7ten
R. überrascht mich mit einem schönen Schreibnecessaire aus Paris, es soll heute mein Geburtstag gefeiert werden, und wir haben den Bürgermeister, den Dekan und Freund Feustel eingeladen, dazu findet sich Herr von Gersdorff, plötzlich von Schlesien kommend; wir verlangen von ihm Bericht über die Entfernung Bismarck's vom preußischen Ministerium - es scheint entschieden, daß die Konservative und die Klerikale Partei sich die Hand geboten, um in Preußen wiederum den Partikularismus zur Herrschaft zu bringen. - Hübscher Brief von Herrn von Schleinitz, die Vorlesung wird auf den 17ten festgesetzt. Brief des Vaters, der nicht ganz wohl ist, aber sehr guter Laune ist; er verlangt ein Rendezvous mit uns in Preßburg. Abschied von H.v.G., den wir uns sehr gefreut haben wiederzusehen (unangenehme Kastnereien); und von Richter, der stets derselbe geblieben und bleiben wird (R. schenkt mir ein wunderschönes Schreibnecessaire aus Paris).
Mittwoch 8ten
Hans' Geburtstag! - Ich schreibe dem Vater, R. fährt in seinem Aufsatz über die Reise fort. Wir speisen mit den Kindern und lassen Hans leben - Loldi wird etwas unwohl, wir befürchten, daß die Schule ihr nicht bekommen möchte. - R. hat viel Ärgerliches, von allen Seiten Gelderpressungen, und alles in unsrer Sache so lahm! Wir erquicken uns wahrhaft an einzelnem aus der Geschichte des Krieges durch den Generalstab;[4] die Darstellung des Steinmetzischen Fehlers namentlich entzückt uns durch die Ruhe und Feinheit. (Frau v. Lerchenfeld's Besuch).
Donnerstag 9ten
Besuche gemacht, u. andrem dem Rektor Großmann, um einige Bemerkungen wegen der Töchterschule anzubringen. Wie ich heimkomme, reicht mir R. eine Depesche aus Straßburg, worin es heißt, daß die Sachen, die R. seit Weihnachten für mich erwartete, noch immer nicht da seien. Ich komme in den Salon und sehe eine völlige Ausstattung, alles nur zu schön!... R. muß über meine Freude lachen. Neulich war das Idyll vor unsren Freunden gespielt, wir entsannen uns, wie dies auf Tribschen geklungen, »was ein solches Blasinstrument für einen Ton hat«, sagt R., »die Streicher sind wie der Wald, und die Bläser wie die Vögel darin«. - Immer mehr denkt R. über sein Thema, was ist deutsch, nach. Der alte Dekan besucht uns, will R. zum Kränzchen abholen, R. geht aber nicht hin, »er will sich von Ihnen nicht trennen«, sagt der gute Dekan, der auch mit freundlicher Freude meine schönen Sachen sich angesehen hat und mir gesagt, sie kämen mir zu. Abends in Grimm's Mythologie gelesen, das Kapitel über Gott.
Freitag 10ten
Nach Loldi gesehen in der Schule, wenig Freude daran; die Kinder verschiedentlich abgeholt; R. setzt die Einleitung seines Berliner Vortrages[5] auf. - Brief von der Mutter. R. hat einen Brief aus England, der ihn, wie jetzt alle Nachrichten von außen, wenig erfreut. Vorschlag eines Konzertes in Cristal-Palace mit Hälfte der Einnahmen für die Gesellschaft des C.-P.! Wir erfahren beinahe ohne Eindruck den Tod Napoleons III. in Chisle-Hurst. Abends unsere Reisepläne renoviert. Über Moltke abends gesprochen, ich sage zu R., daß mir es peinlich wäre, wenn Marie Schl ihn am Abend der Vorlesung vorstellte. Meine Verehrung ist zu groß so wie die Ferne der Bahnen.
Sonnabend 11ten
Viel mit den Kindern, da jetzt noch die letzten Tage des Hierseins! Hin und Her mit Dresden, wir telegraphieren zu und telegraphieren ab, da genauere Berichte die Sache als sehr kläglich darstellen. - Dr. Pusinelli telegraphiert zwar, du mußt kommen, doch will R. nicht. - Spaziergang mit den Kindern nach der Bürgerreuth an dem Theater vorbei. R. holt uns auf der Bürgerreuth ein; viel Freude davon. Er hat leider einen Brief des Herrn Am Rhyn zu lesen gehabt, dieser Schamlose besteht auf Entschädigungen. Gestern hat R. unser Haus mit Loldi, die er in der Schule abholte, besichtigt. Er sagt, dies würde meine Aufgabe hier werden, eine gute Schule zu gründen, denn alles, was wir hier vorfinden, gefällt uns nicht. - Wir beschließen in Folge eines letzten Briefes von Pusinelli, Montag zu reisen. Viel mit den Kindern, abends liest ihnen R. die »Schlacht« von Schiller und auch den »Taucher« in seiner herrlichen Weise vor; mich freut es, daß die Kinder solche Eindrücke erhalten; und mich selbst ergreift der Schiller'sche Genius bis zu Tränen (freilich durch R.'s Organ durch!), er sagt vom Taucher, »das Schöne daran ist besonders, daß es eigentlich ein Naturphänomen ist, und daß das menschliche Herz kaum einen Anteil daran zu haben scheint; was haben die Menschen daraus gemacht, die Opernsujets und Dramen davon entnahmen, bei dem einen wurde es zur politischen Verschwörung, beim anderen zur Liebesintrige, keiner hatte also Schiller's zarte Kunst verstanden!« Er spricht vom 8ten Band[6] und sagt, er würde ihn gern mit dem Gedicht an den König schließen, wenn er sich nicht vorwerfen müßte, daß es zum Teil unwahr sei, denn wem es zu verdanken sei, daß das Werk geschrieben, wisse ich doch wohl, warum sei es denn in den früheren Jahren nicht vollendet worden. Ich bitte ihn, es doch zu tun, denn unsere Dankbarkeit gegen den König muß grenzenlos sein! Dabei prüfe ich mein Herz, ob kein Strahl der Eitelkeit es etwa durchdringt, ich hoffe zu Gott, nicht, und rein und selbstlos zu lieben! - (Vom König erfahren wir, daß er in Geldverlegenheiten - seiner Ausgaben wegen - gern spekulieren möchte, und eine Gesellschaft sich gebildet, ihm darin zu helfen, Feustel war aufgefordert, sich daran zu beteiligen, hat es aber abgelehnt!) - In meinem neuen Schreibnecessaire hat R. mir eingeschrieben: O Kosel, O Kosel, mein holdes Getosel! und paraphrasiert mir, daß ich seine Bewegung sei, ohne die er erstarren würde.
Sonntag 12ten
Früh die Kinder gewaschen, beim Frühstück eine Depesche von Pusinelli erhalten, daß Montag Rienzi in Dresden sei, Entschluß, um Mittag fortzureisen, großes Durcheinander! Wir werden fertig, 1 Uhr 30 sind wir auf dem Bahnhof, wo leider R. einen armen Fisch aus dem Korb einer Frau sich herauswinden sieht, er geht zu ihr, sagt ihr, doch den Fisch um Gottes willen töten zu lassen, stupid und herzlos antwortet sie, es dauere nicht lang bis zur nächsten Station; R. außer sich, »o nur keine Kunst treiben«, ruft er aus, >durch die Straßen wandeln, ruhigen Blickes alles beobachten, ermahnen und helfen! Schöne Kirchen, schöne Predigten, da sähe man, was diese helfen<. Düstrer Beginn der Reise, nach und nach in der hübschen Gegend erheitern sich die Gedanken, schöner Sonnenschein, ich spreche R. von dem Eindruck des »Tauchers« und der »Schlacht« und »An die Freude«, »an letzterem«, sagt er, » merkt man recht den Klopstock'schen[7] Einfluß, die Ode! Es war eine gute Zeit - alles durch Friedrich den Großen geweckt, und was die Historie ist, kann man daraus ersehen, welches Bewußtsein er von dieser Tat hatte. Er war komplett das >Fanget an<, nur hat er nichts davon gewußt!« — Schöner Eindruck der erleuchteten Hütten im Erzgebirge, die wie Johannis-Käfer in der Tiefe glänzen, fleißige Leute arbeiten und darben darin! - Große Zunahme aller Städte, mit trübem Sinn frage ich mich, was wir nur wollen in dieser eisernen Zeit der Industrie! Einen letzten höchsten Aufschrei und Aufschwung der dahingestreckten Kunst! - Um 8 Uhr in Chemnitz, R.'s Schwester Ciaire mit Freude wiedergesehen, um 10 Uhr in Dresden. Hotel Bellevue abgestiegen. - In der Eisenbahn sprach noch R. in Bezug auf Fidi, seine Eindrücke vom »Freischütz« im 5ten Jahre, wie er das Gebüsch mit Samiel nachzumachen versuchte und das Thema zu singen - diese frühen Eindrücke hätten ihm doch nichts geschadet, im Gegenteil: Fortfahrend sagt er, »o hätte Weber vom Trinklied an den ganzen Dialog bis zum Schluß komponiert, was wäre das für eine herrliche Scene geworden! Das ist meine eigentliche Neuerung, daß ich den Dialog in die Oper eingeführt habe, und zwar nicht recitativisch«.
Montag 13ten
Gute Nacht, Begrüßung durch Elis. Krockow, und meinerseits Besuche, Wesendoncks, Nichte Ottilie[8] und Marianne, Schwester Cäcilie, Pusinellis - viel Zeit verbraucht, R. derweilen laufen gegangen. Abends Rienzi, der alte Trompeter Quaisser herrlich; er erzählt, daß er geweint habe, nicht zum Bayreuther Fest kommen zu können, Graf Platen habe aber jedem es verweigert. Rienzi besser hier als in Wien, interessiert mich wieder sehr, nur die absurden Striche im 4ten Akt entfernen uns. Abends kommen Wesendoncks zu uns.
Dienstag 14ten
Schlechte Nacht für R., er fühlt sich matt; ich mache wiederum einige Besuche (Frau v. Marenholtz, E. Krockow) und besuche auch auf einen Sprung das Kupferstich-Kabinett. R. verkehrt mit den Musikern und findet sie alle vortrefflich gesinnt. Im Orchester merkte man entschieden etwas von der alten Tradition. - Besuch des jungen Enkel Weber's und unserer Nichten. Um 8 Uhr Bankett in Belvedere, sehr hübsche Gesellschaft von Frauen und Männern, Dr. Pusinelli begrüßt R., R. erwidert mit Anknüpfung an seine Erinnerungen in Dresden, Rienzi, Tichatschek, die Mächte, die ihn alle beschützt hätten, Freunde (Wesendonck), der König, die Macht, an die er jetzt appelliere, die Freunde seiner Kunst, noch keine nationale Unternehmung, diese könnte es werden, das Werk seiner Freunde, deren er nun viele in verschiedenen Städten habe. Großer Eindruck; R. gedenkt dazu der Musiker, denen er nicht »auf Wiedersehen« sagen könnte, da ihnen Urlaub verweigert würde, so seien sie getrennt trotz ihrer Liebe, doch vereinigt durch die ewige Kunst. Gegen ein Uhr zu Hause.
Mittwoch 15ten
R. hat Gott sei Dank erträglich geschlafen; am Morgen kommt die Militär-Musik-Bande des Grenadier-Garde-Regiment und spielt die Ouvertüre zu Rienzi, den Brautzug aus Lohengrin und den Kaisermarsch, und zwar sehr schön; R. geht hinunter, ihnen zu danken, und da keine Türe zum Gärtchen führt und er im Morgenanzug mit Kappe und Jacke nicht gut durch die Straßen gehen wollte, so läßt er sich eine Parterre-Wohnung öffnen und geht durch's Fenster. Möge diese Freundlichkeit den armen Leuten nicht schlecht bekommen! Der Kmeister hatte keine Erlaubnis von seinem Kommandanten. - Um 2 Uhr 50 fort, bei herrlichem Wetter. - Manche Kindererinnerung wird bei R. wach in der Dresdner Umgebung; vor der Abfahrt suchte er mit mir die stille Musik, sie war verschwunden; er zeigt mir die Wohnung beim Linkeschen Bad, wo er als Knabe andre Jungen zum Schießen eingeladen hätte, einen Vogel selbst verfertigte, worüber ihn die Jungen verhöhnt hätten. - In der Eisenbahn begann er: »Gerade wie es den Ärzten geht mit den Heilmitteln, gegen die sie immer mißtrauischer werden und weniger anwenden, so ging es Beethoven mit der Melodie mit Kadenz; immer näher rückte [er] der Natur und ihren einfachen Motiven, vermeidet so viel er kann die Dominante (wie das auffallende Beispiel des Trio's des Scherzo's der 9ten Symphonie, wo er sie nur einmal berührt), haßt alles konventionelle Abschließen.« - Dann nach längerem Stillschweigen sagt er: »Wie muß das hinreißend gewesen sein, wie Goethe als junger, schöner, kühner Mensch seinen >Götz< vorlas und nun aus seiner bezaubernden Exzentrizität das: Wen Gott liebt, dem gibt er ein gutes Weib, dieses schlichte innige Wort aussprach!«    Um 9 Uhr in Berlin, Georg[9] findet sich aus Bayreuth ein und erzählt, die Kinder hätten ihn bei der Abfahrt umlagert und ihm alle, selbst Fidi, viele Grüße an Mama und Papa aufgetragen. Große Rührung im Gedanken an die Kinder! Im Tiergarten-Hotel wieder abgestiegen, Marie Schleinitz findet sich ein und erfreut uns wieder durch ihre Freundlichkeit und rege Teilnahme. Gegen 11 Uhr zur Ruhe.
Donnerstag 16ten
An die Kinder endlich geschrieben; Frau v. Schl besucht, dann nach Hause, R. spazieren, er trifft gleich auf Eckert und Niemann, welcher behauptete, daß alle häßlichen Notizen über die Tristan-Angelegenheit von Herrn v. Hülsen selbst in die Zeitungen gebracht worden seien, um gegen den Lohengrin zu agitieren, indem es wiederum hieß, Wagner sei so arrogant, habe einen Affront der Intendanz angetan u.s.w. - Diner bei Schleinitzens, abends zu Hause einige Mitglieder des Wagner-Vereines; R. legt seinen Plan eines Konzertes vor.
Freitag 17ten
Am Morgen zu Marie Schl, um noch einiges in Bezug auf den Abend zu besprechen; sie bittet, daß einige Details der Einleitung (das Begatten, die Schwangerschaft) ausfallen möchten, der Prüden wegen! - R. ist nicht wohl, schlechte Nächte. Um 71/2 Uhr Abfahrt, um 9 Uhr Beginn der Vorlesung vor gemischtem, doch sehr gewähltem Publikum, (Lepsius,[10] Helmholtz, Delbrück, Moltke, Kronprinz von Württemberg, Prinz Georg von Preußen, fast sämtliche Gesandte). Ich kann den Eindruck, welchen die Vorlesung hervorruft, nicht bemessen, ich glaube aber, er ist ein bedeutender. Vor 20 Jahren hörte ich diese Dichtung zum ersten Male, von R. vorgelesen, in Paris! Die Palastdame Gräfin Oriola spricht mit mir von der Aufführung des Lohengrin, sagt, der Kaiser wisse nicht, daß Hülsen sie refüsiert hätte, R. sollte eine Eingabe machen-, es wird entschieden, daß die Wagner-Vereine diese Eingabe machen. - Viele freundliche Frauen (Fürstin Biron, Gräfin Voß, Frau v. Rochow), Marie Schl sagt, ich hätte einen großen Success, und R. sagt mir scherzend, ich verdürbe ihm seine Erfolge, lenkte die Aufmerksamkeit ab!
Sonnabend 18ten
Gepackt! Noch einmal Marie Schl besucht, ihr für ihre Güte zu danken. Um 2 Uhr fort (Dohm und Bucher gestern wiedergesehen, ersterer begleitet zum Bahnhof). Um 8 Uhr in Hamburg, von ziemlich vielen Leuten empfangen, Hoch- und Hurrarufe. Große, bis zur Gereiztheit gehende Müdigkeit.
Sonntag 19
Militär-Musikständchen; Ouvertüre zu Rienzi, Tannhäuser 2ter Akt, Rienzi Recitative. Probe von 9 bis 12 Uhr, hübscher Empfang, viel Not R.'s, weil wir es hier mit einem Stadt-Orchester zu tun haben, kein Hof hier noch wenigstens für einigen Anstand sorgt! »Der Bürgersinn ist so gemein geworden«, bemerkt R., »daß wir froh sein müssen, die Höfe zu haben.« Kaisermarsch, Lohengrin, Tristan-Vorspiel werden gemacht. R. ist Gott sei Dank nicht zu übermäßig davon angegriffen; er legt sich zu Bett, ich schreibe an die Kinder. Um 9 Uhr kommt die Deputation des Vereines für Kunst und Wissenschaft und ladet uns zum Bankett ein. Abends unsre Nichten Johanna Jachmann und Marie (Jacoby[11]), und ein Dr. Uhde mit Frau. - Wie alle fort sind, heitere Laune zwischen R. und mir: er sieht wohl aus.
Montag 20ten
Gute Nacht, Probe um 10 Uhr, c moll Symphonie; die guten Leute tun ihr Bestes, und es geht wirklich gut, sie verstehen R. augenblicklich. Ungeheurer Eindruck des Werkes auf R. und mich; er sagt, bei der Rückkehr des kleinen melancholischen Marsches habe er seine Ergriffenheit nicht verbergen [können], »sie sind wie verscheucht durch den größeren heiteren Pomp, klingen noch einmal nach, wie sagend, wir hatten doch auch ein Recht zu ertönen, alles ist hier dramatisch«. Ich sagte ihm, daß ich im Finale an den Aufzug der Panathenäen gedacht hätte, und daß dieser kleine von ihm erwähnte Marsch für mich wie der Zug der Jungfrauen wäre, der den Pylos der Athenäe trug- der auf Kriegen, Volk u.s.w. - Wir dachten, jeder für uns, dabei auch an Fidi - ich dachte, er wird nie wissen, wie diese Sachen sein sollen, wenn er sie nicht - und er wird es wohl nicht! - von seinem Vater dirigieren hört. Vielleicht trägt er es in sich. - Unaussprechlicher Zusammenhang der Teile der Beethoven'schen Symphonie - sie gehören zusammen, doch wer will erklären wie? R. sagt, er möchte den ersten Satz in 4/4 unterteilen, weil das Taktieren so ungeschickt dazu sei, und auch das Nuancieren unter diesem Takt litte - zu viele Akzente hinein kämen - Beethoven habe gewiß gemeint, die Leute würden mit 4/4 irre werden, und darin ganz kindlich verfahren. (Depesche an die Kinder, von denen ich noch keine Briefe habe.) Abends um 9 1/4 Uhr werden wir abgeholt, von Dr. Baumeister, und nach dem Sagebiel'schen Lokal geführt; Routartiges Fest, von bestem Ton und bester Gesellschaft; der Redner, Dr. Baumeister, ergibt sich als der gründlichste Kenner von den Wagner'schen Schriften, er begrüßt ihn als Patrioten, Schriftsteller, Dichter u.s.w., in sehr bedeutungsvollen Worten. R. erwidert, sehr gerührt. Das Stadtwappen von Bayreuth hängt dem Wappen Hamburgs gegenüber. Mein zweiter Nachbar Senator Petersen (Polizei-Präsident) bringt mein Hoch aus. Um 2 Uhr ist das Fest beendet, das das schönste war, das uns gegeben worden. (Gute Nachrichten von den Kindern.)
Dienstag 21ten
Zweites Ständchen, Kaisermarsch, Freischütz-Ouvertüre, Vorspiel zum 3ten Akt von Lohengrin. - Viel Vergnügen an dem Andrang der Leute, und namentlich an den Pudeln, die von Pauke und Fagott immer zurückgeschreckt werden. - Das Wetter ist schön, Pr. Rohde meldet sich an, wir fahren nach Blankenese und speisen dort. Um 7 Uhr das Konzert; die c moll Symphonie geht nicht, wie R. es wünscht, das Orchester ist zusammengewürfelt, und R. beschließt gleich, für das 2te Konzert nichts von Beethoven zu machen, da er sich gar zu sehr ärgert, wenn diese Werke nicht korrekt gehen. Das Liebeslied von Siegmund wird da capo verlangt, und der Erfolg scheint ein sehr großer zu sein. R. sehr müde, legt sich gleich zu Bett. Wie ich nun auch mich hinlege, ergreift mich eine entsetzliche Wehmut    daß R. dies tun muß.
Mittwoch 22ten
Viele Besuche erwidert; während wir gestern ausfuhren, fand sich ein Teil der Hamburger Gesellschaft hier ein. Fritz Brockhaus, von Kiel herübergekommen, begleitet mich. Um 4 Uhr heimgekehrt treffe ich R. in guter Stimmung- er hatte an Fidi telegraphiert! Um 7 Uhr in's Theater, fest[lich] erleuchtetes Haus - Empfang und Abschied mit Tusch, auf der Straße Lebehochs - leider aber sehr üble Aufführung der Meistersinger, und nach dieser Festessen vom Theater-Personal, das beim ersten Bankett von den Patriziern nicht zugelassen worden war! Große Ermüdung und einige Verstimmung über die Ungeschicktheit des Arrangements. Gegen 2 Uhr zu Hause.
Donnerstag 23ten
Probe von Tannhäuser-Ouvertüre und Schmiedelieder worauf sich R. zu Bett legt; ich empfange währenddem Besuche (russischer General-Consul von Holltzke, Dr. Baumeister mit Frau etc.). Um 7 Uhr das Konzert, weniger besucht als das erste, die alte Erfahrung R.'s in Bezug auf Konzerte. (In meine Loge die zwei Professoren, Senator Petersen mit Tochter, Prinz Carolath,[12] Johanna); es geht erträglich, namentlich das Tristan-Vorspiel - das die Musiker am meisten fasziniert - und der Kaisermarsch. Da Tusch und Hervorrufen kein Ende nehmen wollen, redet R. das Publikum auf das würdigste an, indem er sagt: Er glaube dadurch der großen Freundlichkeit, die ihm in Hamburg entgegen getragen würde, [zu entsprechen], daß er die Hamburger auffordere,
an einem großen Unternehmen weiter sich zu beteiligen, das sie schon jetzt zu befördern geholfen. Ernst, ja düster erhaben sieht er aus, indem er diese Worte spricht. - Zwischen der Probe und dem Konzert, wie er sich ausruhte, hatte er mich zu sich gerufen, um mir zu sagen, wie er beständig bei allem an mich dächte, wie ich ihm alles sei, Justitia, Sapienzia, Poesia, alles    o könnte er wissen, wie ich seiner gedenke! - Noch um elf Uhr steht er auf, um eine Stunde dem Rout des Senators Hayn zu widmen - seine Frau hatte die Honneurs des Festbanketts gemacht, und es wurde uns gesagt, es würde unsrer Sache nützen, wenn Richard dieses Opfer brächte. R. natürlich von allen umringt, sehr elegante und sich hoch dünkende Gesellschaft. - (Nachricht des Todes der Großfürstin Helene).
Freitag 24ten
Den Tag zugegeben, um hier in Ruhe zu verweilen -doch keine Ruhe möglich; zuerst Besuch des Herrn Zacharias,[13] der enthusiastische Geschäftsmann, der 20 Patronatsscheine in Hamburg unterbringen will und von der Gründung eines Nordwestdeutschen Wverein spricht. Nach ihm das Comite, welches die Konzerte zu Stande gebracht; sie berichten von 5000 Th. Einnahme und 1500 Th. Kosten. Nachmittags fahren wir zu Besuchen aus, und abends speisen wir bei Herrn und Frau Zacharias, deren schöne, sinnig ausgewählte Bibliothek uns viel Freude macht und Zutrauen zu der Teilnahme des Mannes erweckt, welcher die Werke R.'s alle von den ersten Auflagen her hat. Abends noch einmal Petersens gesehen, wir sind aber sehr müde, und R. behauptet, er käme in's übermäßige Reden vor lauter Mattigkeit.
Sonnabend 25ten
Die zwei Musikcorps vereint bringen R. ein Ständchen, sie spielen Tannhäuser-Marsch, Egmont-Ouvertüre und Vorspiel zum dritten Akt aus Lohengrin. Ich packe wieder ein, und gegen 11 Uhr fahren wir ab, von einem herzlichen Hoch entlassen, das der vortreffliche Baumeister mit größter Ergriffenheit anstimmt. Schönes Wetter, wir beschließen, anstatt direkt nach Schwerin zu gehen, Lübeck anzusehen. Erinnerungen strömen über R. her, als er die merkwürdige Stadt berührt. Minna's Schlechtigkeit[14] - die Leichtigkeit, mit welcher er verzieh, so ist es mir immer gegangen, sagt er, weil nie eigentlich der Grund des Herzens affiziert ward. Wir besuchen die Kirchen, in der einen ein Bild von Meinung, das uns unsäglich ergreift; die vier Heiligen rühren uns zu Tränen, der eine namentlich im schwarzen Gewände, mit zerstreuter abwesender Mildtätigkeit das Reh berührend; der vollständige Inbegriff des Christentums. - Sehr müde kommen wir in Schwerin an, doch besuchen wir noch die italienische Oper und sehen den letzten Akt des »Barbiers«; die ungemeine Begabung des italienischen Volkes fällt uns wiederum sehr auf, Aussprache, Mimik, Gebärden, alles ist vorzüglich; Gozzi's Masken fallen uns wieder ein. In der Loge des Herrn von Wolzogen, früherer Feind, jetzt sehr freundlich sich gebärdender Mann, wohnen wir der Vorstellung [bei]. Heimgekehrt vernehmen wir ein Gemurmel auf der Straße, ich versichere R., daß der Landadel eben nach Schwerin zu einer Maskerade berufen sei, er lacht und zeigt mir am Fenster die bekannten Laternen, den Kreis, und gleich darauf beginnt der Tannhäuser-Marsch, dann der Kaisermarsch und die Ouvertüre zu Rienzi, von der Militär-Musik aufgeführt, und zwar sehr hübsch und vor so ziemlich der ganzen Bevölkerung von Schwerin. - Wir müssen sehr über diese Überraschung lachen. (In Stern's Hotel abgestiegen.)
Sonntag 26ten
R. ist um 12 Uhr zum Großherzog[15] befohlen; er kommt recht befriedigt von der Audienz zurück, der fürstliche Herr hat eine gute Erinnerung an Bayreuth, und Richard konnte ihm sagen, daß auch seiner mit Dank für seine Humanität in den üblen Zeiten von 66 gedacht wird. - (Der Herzog nimmt 6 Patronatsscheine.) Ich schreibe nach Haus und empfange gute telegraphische Nachrichten von den Kindern. Um 6 Uhr Vorstellung des Fl. Holländers, nach der Ouvertüre bringt Kapellmeister Schmitt »dem anwesenden Dichter-Komponisten ein Hoch« und Tusch. - Im ersten Akt fesselt uns gleich der Sänger Hill außerordentlich, und R. erkennt in ihm den Sänger, wie er ihn braucht. Wir sind von der Leistung tief ergriffen. Wie R. des schlimmen Wesens Minna's in Lübeck gedachte, sagte ich zu ihm, wäre ich nur immer bei dir gewesen! Ich stellte mir vor, wie glücklich die Entstehung des Holländers mich gemacht haben würde, wie über alle Nöte das Erkennen und Bewußtsein seiner Größe mich getragen haben würde! Zwischen 2ten und 3ten Akt läßt uns beide die großherzogliche Familie in die Loge rufen, die zwei fürstlichen Frauen unterhalten sich mit R., der Großherzog mit mir; sehr freundlich und gut.
- Nach der Vorstellung Bankett von 160 Leuten ungefähr - Herr von Wolzogen führt mich und ist mein Nachbar. (Die Treue R.'s zur Kunst wird mit der Treue Senta's in der ersten Rede auf R. verglichen.)
Montag 27ten
Sehr üble Nacht, da viele Teilnehmer des Banketts bis morgens um fünf im Saal geblieben und mit dem gehörigen Geräusch das Hotel verlassen. Einladung bei der Oberhofmeisterin von Bülow,[16] um 12 soll Hill uns da Lieder vorsingen. R., im Moment des Abfahrens außer sich über diese Zumutung, kränkt mich - ich gestehe es zu meiner Schande - durch die Art, wie er mir sagt, daß er mich nicht begleiten wird. - In Frau v. Bülow finde ich eine liebenswürdige und anmutige Frau; Hill singt, dünkt mich, die Lieder recht gut - doch bin ich zerstreut. Besuch bei Frau von Suckow, einer früheren Bekannten, die mich aufgesucht und durch die mir bewahrte Anhänglichkeit tief gerührt hat. Um 3 Uhr Abfahrt. R. sieht nach 40 Jahren den Regisseur Schmale von Lauchstädt und Magdeburg wieder, der alte Mann ist 84 Jahre und ist noch Regisseur. Sprachlose Reise bis Berlin, wir sind beide traurig! - Gute Briefe von den Kindern vorgefunden.
Dienstag 28ten
Üble Nachrichten aus Bayreuth über Wien, die Wiener bezahlen immer [noch] nicht!!- Besprechung des Konzertes, Besuch von Marie Schl, es kommt vielleicht doch noch zum Lohengrin. Zahnarzt und verschiedentliche Besuche und Comite-Sitzungen. Abends gehe ich allein zu Frau v. Schl, allerlei Besprechungen.
Mittwoch 29ten
Zwischen R. und mir endlich alles gelöst! Er sagt, nichts greife ihn an, außer mit mir nicht in vollständigstem Einklang zu sein, das griffe ihn an der Wurzel an! Ich mache einige Besorgungen, er geht zur Herzogin von Mecklenburg,[17] die sehr gewünscht hat, seine Bekanntschaft zu machen, und, wie es scheint, sehr liebenswürdig sich ausgelassen hat. Abends bei Frau von Schleinitz mit Gräfin Oriola und Gräfin Brühl (Hofdame der Kronprinzessin). - R. träumte diese Nacht von Glück mit mir - ich träumte, ich sehe Hans weinen und ich weinte mit.
Donnerstag 30ten
Ganz in der Frühe böse Nachrichten; Herr Betz,[18] der den Feuerzauber singen sollte, hat es übelgenommen, daß R. nicht direkt ihn aufgefordert, und schreibt an Freund Weitzmann einen groben Brief! - Wir machen, R. und ich, jeder für sich, Besuche; ich begrüße die soeben angekommene Marie Muchanoff und speise mit ihr. Abends vermeinen wir allein zu sein, und wir lesen Jakob Grimm's Autobiographie, als Kmeister Eckert mit Frau, vorher noch Niemann, uns unterbrechen.
Freitag 31ten
R. steht sehr unwohl und matt auf, als ich von dem Zahnarzt heim komme, finde ich ihn zu Bett, der Doktor, der ihn besucht, findet keinFieber, empfiehlt aber möglichste Ruhe. - Ich gehe abends allein zu Marie Schleinitz, wo Marie Muchanoff empfängt; Fürstin Biron, Frau von Rochow, Dr. Brandes,[19] Bon Loen bilden einen hübschen Kreis, in welchem das Gespräch lebhaft sich bewegt. Abends zurückkehrend treffe ich Gott sei Dank R. im tiefen Schlaf - er wacht nicht auf.