Imaginärer Diskurs

Sigmund Freud:
»Sie vermuten, daß nach meinem Abtreten meine Irrtümer als Reliquien verehrt werden könnten ...es werden im Gegenteil die Jungen sich beeilen, alles, was nicht niet- und nagelfest aus meiner Verlassenschaft ist, schleunigst zu demolieren.«

Francois Roustang:
»Es gibt also nie von vornherein eine analytische Theorie, auf die man sich stützen könnte, sondern im nachhinein eine mögliche Theonenbildung, immer unumgänglich, aber nie gesichert.«

Robert Stoller:
»Irgendwas stimmt nicht mit der Freudschen Theorie.«

Luce Irigaray:
»Die Psychoanalyse hält über die weibliche Sexualität den Diskurs der Wahrheit. Einen Diskurs, der das Wahre über die Logik der Wahrheit sagt: nämlich, daß das Weibliche in ihr nur im Inneren von Modellen und Gesetzen vorkommt, die von männlichen Subjekten verordnet sind.«

Robert Pujol:
»Das heimliche weibliche Begehren ist, zu vertuschen, daß der Körper des Mannes die unerträgliche Konkurrenz des Unterschieds darstellt. . .«

Helene Cixous:
»Man zwang sie zu einem Antinarzißmus! Einem Narzißmus, dessen Eigenliebe nur über die Liebe zu etwas möglich ist, was man nicht hat.«

Robert Pujol:
»Die Frau verkörpert die allgemeine Kastration, die das Lebewesen durch die Sprache erfährt; als penisloses Mangelgeschöpf verkörpert sie vollkommenen Sprachverlust.«

Helene Cixous:
»Wo ist sie, die Frau, in all den Räumen, die der Mann durchmißt, in all den Bildern und Szenen, die er in den literarischen Gehegen und Eingrenzungen konstruiert?«

Jacques Lacan:
»Die Frau,  das kann man nur schreiben, indem man das >Die< streicht.«

Helene Cixous:
» Wunschtraum des Mannes: Ich liebe sie abwesend, also begehrenswert, nicht existent, abhängig, also anbetenswert. Weil sie nicht wirklich da ist, wo sie ist - und nur soweit sie nicht da ist, wo sie ist.«

Jacques Lacan:
»Es gibt eine Lust, die i hr zu eigen ist, dieser ihr, die nicht existiertund die nichts bedeutet.«

Helene Cixous:
»Man hat ihr die Geschichte mit dem >dark continent< angetan, man hat sie auf Abstand zu sich selbst gehalten, man hat es ihr gezeigt; ausgehend von dem, was der Mann von ihr sehen will, das heißt beinahe nichts.«

Luce Irigaray:
»Wie es sagen? Daß wir sofort Frau sind .. . Und daß ihre Geschichte (n) den Ort unserer Zwangsverschleppung konstituiert (en).«

Anais Nin:
»Ich möchte eine andere Welt, eine Welt, die nicht aus dem Bedürfnis des Mannes nach Macht entsteht, die der Ursprung ist für den Krieg und die Ungerechtigkeit. Wir müssen eine neue Frau schaffen.«

Helene Cixous:
»Es wird ein Anderswo geben, dort wird der andere nicht mehr zum Tode verurteilt sein.«