Bebel, August

Besuch der Armen- und Bürgerschule in Wetzlar anschließend Lehre des Drechslerhandwerks. Auf seiner Wanderschaft kam er 1860 nach Leipzig, wo er sich als selbständiger Drechslermeister niederließ. Er schloß sich 1861 dem Leipziger Arbeiterverein an, wurde 1865 dessen Vorsitzender und wurde 1867 als Abgeordneter in den Norddeutschen Reichstag gewählt. Bis zu seinem Tod im Jahre 1913 gehörte er erst dem Norddeutschen, dann dem Deutschen Reichstag an. Unter dem Einfluß Wilhelm Liebknechts entfernte er sich von liberalen Vorstellungen und lernte die Gedanken von Marx und Engels kennen. 1869 gründete er zusammen mit Liebknecht die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, die sich 1875 mit Lassalles ADAV zur sozialdemokratischen Partei zusammenschloß. Bebel wurde 1872 wegen seiner Kritik am deutsch-französischen Krieg und seiner positiven Stellung zur Pariser Kommune in einem Hochverratsprozeß zu über zwei Jahren Haft verurteilt.Seine zahlreichen Gefängnisstrafen nutzte er zum Studium marxistischer Literatur. Während des Sozalistengesetzes wurde er dank seines Organisationstalentes und seiner beeindruckenden Rednergabe zum unbestrittenen Führer der SPD. Von 1890 bis zu seinem Tod erhielt er die Einheit der Partei, indem er sowohl rechten revisionistischen wie auch linken revolutionären Tendenzen entgegensteuerte. Er verband konstruktive Mitarbeit im Parlament mit dem Festhalten an der Hoffnung auf den Zusammenbruch des Kapitalismus. Sein berühmtestes Werk, »Die Frau und der Sozialismus«, war das meistgelesene sozialistische Werk im deutschen Kaiserreich. Bebel verankerte das Bekenntnis zur Frauenemanzipation im sozialdemokratischen Programm, und er war es auch, der als erster im Reichstag das Frauenwahlrecht beantragte

Ortsbezug
Deutschland
Geboren
Deutz
Geburtsjahr
1840
1913
Die Frau und der Sozialismus
Die Frau und der Sozialismus
Fackelträger-Verlag Schmidt-Küster GmbH