Lewald Fanny

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Die jüdische Kaufmannstochter gehört zu den bedeutenden literarisch wirkenden und politisch denkenden Frauen in Deutschland um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. In ihren vom »Jungen Deutschland« und dem »Vormärz« beeinflußten Romanen und kritischen Schriften setzte sie sich unter anderem für die soziale und rechtliche Gleichstellung der Frauen ein. Nach dem Besuch der höheren Mädchenschule, die sie als Dreizehnjährige abschloß, lebte sie »standesüblich« im Haus ihrer Eltern, mit Haus- und Handarbeiten, Lesen und Klavierspielen beschäftigt. Eine weitere Ausbildung wurde ihr verwehrt, da sie - ebenso wie gewerbliche Erwerbstätigkeit - dem bürgerlichen Moralkodex widersprach. Diese Untätigkeit machte aus der Ehe eine ökonomische Notwendigkeit. Fanny Lewald aber weigerte sich standhaft gegen die Heiratspolitik ihrer Eltern, eine Versorgungsehe einzugehen. Sie heiratete erst 1855 den Schriftsteller und Lehrer Adolf Stahr. Mit 32 Jahren gelang es ihr, sich vom Elternhaus und der lähmenden Autorität ihres Vaters zu befreien. In Berlin baute sie sich eine Existenz als Schriftstellerin auf. Ihre ersten beiden Romane erschienen anonym. In ihren Werken opponierte sie immer wieder gegen die Konvenienzehe. Bestärkt durch ihre eigenen Erfahrungen wurde sie zur engagierten Verfechterin der Frauenberufstätigkeit als erster Voraussetzung für die volle Befreiung der Frauen. Fanny Lewald schrieb zahlreiche Reiseberichte, Essays und Zeitkritisches

Ortsbezug
Deutschland
Geboren
Königsberg
Geburtsjahr
1811
Gestorben
Dresden
1889
Frauenarbeit und Beruf
Frauenarbeit und Beruf
Fischer Taschenbuchverlag GmbH
Frauenemanzipation im deutschen Vormärz
Frauenemanzipation im deutschen Vormärz
Reclam Philipp Reclam jun.