Die Danziger Kaufmannstochter, war eine für damalige Verhältnisse sehr unternehmungslustige Frau. Sie besuchte das Lehrerinnenseminar, ging dann nach Paris, wo sie an der Sorbonne von 1885 - 1887 romanische Sprachen studierte, war als Oberlehrerin in Liverpool tätig und setzte schließlich 1893 ihre Studien in Zürich fort, wo sie als eine der ersten deutschen Frauen 1895 promovierte über »Theophile de Viau. Sein Leben und Werk«. Sie lebte dann abgesehen von größeren Reisen nach Amerika und Afrika - in ihrer Heimatstadt als Publizistin und Erzählerin und ab 1910 in Warlow (Mecklenburg). Sie spielte vor dem Ersten Weltkrieg eine führende Rolle in der radikalen Frauenbewegung. Als eine der ersten Frauen wagte sie es, gegen doppelte Moral und Prostitution aufzutreten (»Der Libertad«, 1891), sie gehörte zu den Mitbegründerinnen des »Bundes fortschrittlicher Frauenvereine« (1899) und des »Weltbundes für Frauenstimmrecht« (1902) und nahm an zahlreichen in- und ausländischen Tagungen der Frauenverbände teil. Der Erste Weltkrieg machte aus der Vorkämpferin der radikalen Linken eine Vertreterin des konservativen Nationalismus; Ansätze zu dieser Entwicklung zeigen sich aber bereits in ihren frühen Werken. Es kam zum Bruch mit ihren ehemaligen Mitkämpferinnen wie Lida Gustava Heymann, Helene Stöcker etc. 1919 wurde sie deutschnationale Abgeordnete in der Nationalversammlung