Von Anfang an wollte ich dieses Buch gern selbst schreiben, obwohl mir bewußt war, daß mir dazu der letzte professionelle Schliff fehlte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß mir der Kolumnist Walter Lippmann einmal erzählte, selbst ihm, der doch fast pausenlos schreibe, falle es nach einer Unterbrechung von nur zwei Wochen schwer, wieder zum Schreiben zurückzufinden. Diese Worte fielen mir ständig ein, wenn ich überlegte, ob ich mich allein an das Schreiben meiner Memoiren machen oder mit einem Koautor zusammenarbeiten sollte. Weil dies jedoch meine ganz persönliche Geschichte werden sollte, mußte ich sie auch selbst erzählen. Wenn mir das überhaupt einigermaßen gelungen ist, so kommt das Verdienst daran zwei Personen zu: meiner Rechercheassistentin Evelyn Small und meinem Lektor Robert Gottlieb.
Ev kam von der Washington Post Company, wo sie einen hausinternen Newsletter produzierte und für Reden recherchierte, darunter auch meine eigenen. Mehrere Jahre lang war sie damit beschäftigt, meine Papiere so zu ordnen, daß wir sie für einen gemeinsamen Rückblick nutzen konnten. Je weiter das Projekt voranschritt, desto wichtiger wurde ihre Rolle. Sie wußte schon bald genausoviel über mein Leben wie ich selbst. Sie nahm, was ich niedergeschrieben hatte, gab meinen Worten Form, erinnerte mich an wichtige Einzelheiten, strich anderes taktvoll heraus und fügte Ergebnisse ihrer Nachforschungen hinzu, die ich übersehen hatte. Dieses Buch wäre ohne Ev vollkommen unmöglich gewesen. Vier Jahre lang stand ihr Todd Mendeloff kompetent zur Seite. Nur ein kleiner Teil der Geschichten, die Ev wieder ausgegraben hatte, wurde schließlich in dieses Buch aufgenommen. Das gilt auch für die mehr als 250 Interviews, die wir mit den unterschiedlichsten Personen führten: von Klassenkameraden aus der Kindheit und lebenslangen Freunden bis hin zu jenen, die mit den Pentagon-Papieren, mit Watergate oder der Washington Post Company zu tun hatten. Gleichwohl trug all dieses Material zur Schärfung meiner Perspektive bei.
Bob Gottlieb, mit dem ich erstmals 1978 über ein Buch sprach, wurde mein Lektor, als er vom New Yorker zu Knopf zurückkehrte: Gründlich und umsichtig redigierte er mein Manuskript, unbestechlich und rücksichtslos achtete er auf Wiederholungen, langweilige Passagen und den Zusammenhang. Ziemlich oft stand am Rand »entbehrlich«. Selbst wenn seinem Rotstift eine Episode zum Opfer fiel, die mir besonders am Herzen lag - immer im Interesse der Kürze, laut Bob -, gab es nur selten Protestgeschrei von meiner Seite. Die Streichungen bereiteten mir vielleicht Kummer, doch er, Ev und ich hatten immer das gemeinsame Ziel vor Augen. Und wenn ich einmal wirklich der Meinung war, hier sei Wesentliches entfallen, dann gab Bob großzügig nach.
Meine Freundin Meg Greenfield, Herausgeberin der Washington Post und Newsweek-Kolumnistin, deren redaktionelle Fähigkeiten und Ratschläge ich gerne in Anspruch genommen und auf die ich mich in den langen Jahren meines Berufslebens immer verlassen habe, hat das Buchmanuskript ebenfalls gelesen und mit Anmerkungen versehen. Meg und ich denken und arbeiten ganz ähnlich, auch unsere Urteile über Menschen und Situationen sowie darüber, was lustig und was unmöglich ist, ähneln sich. Fast seit dem Zeitpunkt, als Meg zur Post kam, hat auch unsere Freundschaft gehalten und ist weiter gewachsen.
Weitere fünf mir teure Personen haben mir sehr geholfen, das Manuskript gelesen und kommentiert: meine Tochter Lally, meine Söhne Don, Bill und Steve und mein Freund Warren Buffett.
Dieses Projekt hat mir erneut den Wert von Archivmaterial vor Augen geführt. Ich habe unzählige Stunden damit verbracht, alte Briefe und Notizen von und zwischen meinen Eltern, meinem Ehemann und mir selbst durchzulesen, aber auch Material über Manager und Redakteure von Washington Post und Newsweek. Ich bin dankbar, daß wir damals alle noch Briefe geschrieben haben. Der Dank für die Aufbewahrung und erstmalige Aufbereitung dieses Materials gebührt dem inzwischen verstorbenen, unvergleichlichen Charlie Paradise, der meinem Vater, meinem Mann und dann einige Jahre auch mir als Sekretär und Assistent diente. Mein Dank gilt ebenso all jenen, aus deren Briefen ich zitiere.
Verpflichtet bin ich Chalmers Roberts, dessen Chronik The Washington Post: The First 100 Years (Boston: Houghton Mifflin, 1977) mir fortlaufend als Informationsquelle diente, und Merlo Pusey für seine Biographie meines Vaters, Eugene Meyer (New York: Knopf, 1974). Beiden Büchern verdanke ich wichtige Hinweise und Denkanstöße.
In meinem Büro danke ich Liz Hylton für dreiunddreißig Jahre engagierter, geduldiger Arbeit; auch sie war an der Entstehung des Buches beteiligt. Sie hat nicht nur mein Büro geleitet, meine Ablage und meine diversen Terminkalender geführt, sondern auch meine Häuser gemanagt. In mancherlei Hinsicht ist sie mein Alter ego gewesen. In den letzten beiden Jahren war mir auch mein Assistent Barry Tonoff eine große Hilfe.
Seit fünfzehn Jahren arbeite ich eng mit Guyon (Chip) Knight zusammen, dem Vizepräsidenten für Öffentlichkeitsarbeit der Washington Post Company, dessen außerordentliche Talente bei all meinen öffentlichen Äußerungen unverzichtbar waren. Außerdem möchte ich den Mitarbeitern im News Research Center der Washington Post danken, auf die wir uns immer verlassen konnten; ständig hielten sie exakte Informationen für uns bereit.
Ebenfalls danken möchte ich den vielen Mitarbeitern des Knopf-Verlags, die mir bei diesem Buch geholfen haben: Sonny Mehta, Jane Friedman, Bill Loverd und Paul Bogaards ihr für Interesse und ihre Unterstützung; Carol Carson, Virginia Tan, Cassandra Pappas und Tracy Cabanis für Buchdesign und Herstellung; sowie Kathy Hourigan, Leyla Aker, Karen Mugler, Amy Scheibe und Ken Schneider für die Lektoratsassistenz.
Für den Inhalt des Buches bin jedoch letztlich ich allein verantwortlich. Ich habe mich bemüht, offen und ehrlich zu sein, ohne die Diskretion zu verletzen, besonders meinen Kindern gegenüber, die mir natürlich weit mehr bedeuten, als ich hier darlegen kann, und die in ihrem eigenen Leben bereits so viel erreicht haben. Auch sie wurden von den geschilderten Ereignissen tief und dauerhaft berührt.
Meine beiden Schwestern Elizabeth Lorentz und Ruth Epstein waren ebenfalls engagiert, hilfreich und interessiert; sie haben mich an ihren eigenen Erinnerungen und Urteilen teilhaben lassen. Mein verstorbener Bruder Bill (Eugene Meyer III) hat mir, solange er lebte, immer geholfen, wofür ich ihm ewig dankbar sein werde; er starb, ehe ich mit der Arbeit an diesem Buch beginnen konnte.
Bei allen Ängsten, was das Schreiben angeht, und allen Komplikationen, die unausweichlich sind, wenn man auf ein langes, erfülltes Leben zurückblickt, war das Verfassen dieses Buches eine zwar anspruchsvolle, letztlich aber höchst befriedigende Aufgabe. Überall, wo dies erforderlich war, hoffe ich, im Text meine Verpflichtungen zum Ausdruck gebracht und dabei niemanden übersehen zu haben, dem ich viel verdanke.
Leider mußten viele Namen unerwähnt bleiben, die ich dennoch im Kopf und im Herzen trage.
Katharine Graham