Die christliche Ideologie hat zur Unterdrückung
der Frauen nicht wenig beigetragen.
Durch den Hl. Paulus wurde die so außerordentlich
frauenfeindliche jüdische Tradition bekräftigt.
Simone de Beauvoir
Die Kirchenväter
Wenn auch die Macht und Bedeutung der abendländischen Frauen im klassischen Griechenland und im republikanischen Rom etwas verringert wurden, so lebte doch das Frauenrecht im kaiserlichen Rom wieder auf. Im keltischen Europa erhielt es sich beständig. Die vereinigte Macht der Kirche und des späteren Reiches war nötig, um die Frau des Abendlandes zu entwürdigen. Für jene, die dem Mythos zustimmen, die Kirche habe die Stellung der Frauen verbessert, mag es wie eine verwirrende Erleuchtung vorkommen, daß es im Gegenteil die christliche Kirche selbst war, die den bitteren Feldzug zur Erniedrigung und Versklavung der Frauen Europas begann und fortsetzte. Die Stellung der abendländischen Frauen verschlechterte sich seit dem Emporkommen des Christentums ständig, auch heute noch. Die Frau des Abendlandes wird heute sogar weniger geschätzt als im frühen Mittelalter, in dem die Kirche erst drei oder vier Jahrhunderte zur Erfüllung ihrer Mission zur Verfügung gehabt hatte, im Gegensatz zu den 1600 Jahren, die sie nun schon dieser Angelegenheit gewidmet hat.
Die Christen fanden die Frauen Europas frei und souverän. Das Recht auf Scheidung, Abtreibung, Geburtenkontrolle und Eigentum, auf das Tragen von Titeln und Erben von Besitzungen, auf Willensentscheidungen und Einklagbarkeit von Fällen vor Gericht, all diese und andere Rechte wurden von der Kirche während der christlichen Jahrhunderte beseitigt, und es sind noch nicht alle wieder eingesetzt. Die absichtliche Unterdrückung des Beweises für die frühere Stellung der europäischen Frauen und die Förderung der Legende von deren Verbesserung durch die christliche Kirche werden unbewußt durch die Worte der keltischen Autorität Terence Powell enthüllt: »Man nimmt allgemein an, daß das Recht einer Frau auf Eigentum und das einer Tochter auf Erbschaft eine späte Entwicklung seien. Doch das römische und keltische Recht scheint sogar noch freier gewesen zu sein.«[1] Wie alle, die die Vergangenheit erforschen, ist auch Powell davon überrascht, daß die Frauen als Menschen von den Heiden höher geachtet wurden als jemals von den Christen.
Die semitische Erfindung von der männlichen Überlegenheit wurde zuerst in Europa einem heidnischen Volk gepredigt, dem sie wie eine radikale und erstaunliche Neuigkeit erschien. Wir dürfen nicht vergessen, daß die Führer der jungen Kirche Juden waren, erzogen in der hebräischen Überlieferung, daß die Frauen ohne Bedeutung und nur dazu vorhanden waren, dem Mann zu dienen. Das orthodoxe Judentum dieser Zeit lehrte, wie der Hl. Augustinus von Hippo, daß die Frauen keine Seele hätten, und damals wie heute schloß ein Dankgebet folgende Worte ein: »Gesegnet bist du, Herr, daß du mich nicht zu einer Frau gemacht hast.« Der Jude Paulus, der erste Wortführer der Kirche (und ohne ihn hätte es keine Kirche gegeben), betonte in seinen Briefen immer wieder die anerkannte jüdische Auffassung: »Die Frau möge schweigen.« »Der Mann ist das Haupt der Frau.« »Der Mann ist der Diener Gottes, die Frau jedoch die Dienerin des Mannes.« »Die Frau wurde für den Mann geschaffen.« »Frauen, ordnet euch euren Männern unter.« usw. bis zum Erbrechen.
Für die Kelten, die bereits seit Jahrtausenden vor Entstehung des hebräischen Volkes gelehrt worden waren, ihre Schwestern und Frauen mehr zu ehren und zu achten als ihre Brüder und Väter, klang das alles sehr fremdartig und verwirrend. Und nun mußten sie lernen, daß gerade diese besonderen Menschen keine Seele hätten! Daß sie nicht von Gott wären! Lediglich Dienerinnen der Männer!
Als die jüdischen Jünger, wie Paulus, in die zivilisierte Welt Griechenlands, Roms und des südlichen Gallien zogen, erbebten ihre semitischen Seelen vor Zorn über das Ansehen und die Freiheit, die man den abendländischen Frauen zuerkannte. Sie waren überwältigt von der Achtung, mit der den Frauen aller Schichten begegnet wurde.
Am meisten brachten sie aber das gebieterische Wesen der römischen Matrone und der Einfluß der keltischen Frau in Wut. Paulus verkündete spreng: »Gestattet keiner Frau zu lehren, noch die Macht über einen Mann an sich zu reißen.«[2] Und der Autor des Hl. Petrus ermahnte die Sklaven, sich ihrem Herrn, und die Frauen, sich ihren Männern unterzuordnen.
Als Folge der Frauenfeindlichkeit der Jünger verkündete bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. der Hl. Clemens, daß »jede Frau schon bei dem bloßen Gedanken, eine Frau zu sein, von Scham überwältigt sein sollte.«[3]
Um diese oder ähnliche Ereiferung kümmerte sich jedoch der Großteil der zivilisierten Welt nicht. Keiner, der etwas auf sich hielt, las Paulus, Petrus, Clemens oder einen anderen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte. Die zivilisierte Welt betrachtete die Christen als eine ziemlich einfältige Gruppe harmloser Fanatiker, (obwohl sie Tacitus als »die niederträchtigsten Menschen« bezeichnet hatte). »Die Namen von Seneca, der beiden Plinier, Tacitus, Plutarch, Galen, Epiktet, und die Kaiser Marcus Antonius und Marcus Aurelius zieren das Zeitalter, in dem sie lehrten«, schreibt Gibbon. »Ihre Tage wurden auf der Suche nach der Wahrheit verbracht. Aber alle diese Weisen schätzten die >Vollkommenheit< des christlichen Systems gering oder wiesen sie zurück. Ihre Worte oder ihr Schweigen enthüllen in gleicher Weise ihre Verachtung für die wachsende Sekte. Diejenigen unter ihnen, die sich herabließen, die Christen zu erwähnen, betrachten sie nur als eigensinnige und störrische Enthusiasten (Fanatiker), unfähig, ein einziges Argument hervorzubringen, das die Aufmerksamkeit von Leuten mit Verstand und Bildung erregen könnte.«[4]
Die Christen wurden von niemandem sehr ernst genommen und von der Regierung des kaiserlichen Rom geduldet. Die sogenannten Verfolgungen der Christen durch die Römer sind von christlichen Schriftstellern stark übertrieben worden. »Die vollkommene Mißachtung der Wahrheit und Wahrscheinlichkeit bei der Wiedergabe dieser einfachen Märtyrertode entstand durch einen sehr natürlichen Fehler: Die kirchlichen Chronisten der christlichen Jahrhunderte schrieben den richterlichen Beamten Roms einen genauso hartnäckigen und unnachgiebigen Eifer zu, wie er ihre Herzen gegenüber den Heretikern und Götzendienern der eigenen Zeit erfüllte.«[5]
Und ein mittelalterlicher Christ, der gebildete und orthodoxe Petrus Cantor aus dem 12. Jahrhundert, beklagte, daß die Kirche seiner Zeit »mit den Heretikern härter verfährt als die Heiden mit den frühen Christen«.[6] Während die Römer ihre Hunderte, so hatten die Christen ihre Hunderttausende getötet.
Die erste Frage, die sich einem unvoreingenommenen Betrachter aus der nichtchristlichen Welt stellen muß, lautet: Warum? Wie konnte diese örtlich begrenzte, fanatische, kleine Religion verachteter Juden und bemitleideter heidnischer Sklaven solche Macht erringen, um die Zivilisation um 2000 Jahre zurückzuwerfen?
Helena und Konstantin
Die Antwort, glaube ich, liegt in Helena begründet, der Mutter Konstantins. Sie war eine adlige Frau Britanniens, vielleicht eine Königin. Ohne Zweifel war sie eine Christin, ein Mitglied jener kleinen, keltischen christlichen Gemeinschaft, die dem römisch-paulinischen Katholizismus in Britannien um etwa sechs Jahrhunderte vorausging. Den Kelten Südbritanniens war eine östliche apostolische Art des Christentums ungefähr seit dem Jahr 37 (nach dem römischen Kalender 791) bekannt, wie Gildas, Tertullian, Eusebius und sogar Augustinus bestätigen. (Es darf nicht vergessen werden, daß die Zeitrechnung der abendländischen Welt bis zum zehnten Jahrhundert weiterhin mit der Gründung Roms, ab Urbe Condita, mit dem Jahre 754 v. Chr. anfing. Erst im zehnten Jahrhundert begann die Kirche auf Vorschlag von Dionysius Exiguus hin, einem skythischen Priester und Kanoniker, der im Jahre 544 unserer Zeitrechnung gestorben ist, mit der Zeitrechnung von der Geburt Christi an, einem Datum, das willkürlich auf das Jahr 754 nach dem römischen Kalender festgesetzt wurde. Alle Schriftsteller vor dem Jahr 1000 bedienen sich also der römischen Zeitrechnung, und Augustinus kam demnach nicht im Jahre 597 nach England, um die Sachsen zu bekehren, sondern im Jahr 1351. Wir halten uns hier jedoch an die neue christliche Zeitrechnung, auch wenn das bei den Personen, über die wir schreiben, nicht der Fall war.)
Das Christentum, das der Apostel Philippus und, wie die Legende erzählt, Joseph von Arimathia nach Glastonbury gebracht hatten, war im keltischen Britannien zur Zeit von Helenas Geburt, um die Mitte des dritten Jahrhunderts, bereits fest begründet. Helenas Einfluß auf Constantius, den römischen Statthalter in Britannien, ist wahrscheinlich der Grund ihr dessen »Milde gegenüber den Christen«, eine Schwäche, für die er von Kaiser Diocletian getadelt wurde.
Der hochwürdige Bede, der im 6. Jahrhundert n. Chr. schrieb, berichtet, daß »Constantius, der Gallien und Britannien unter dem Kaiser Diocletian regierte, in Britannien starb und Helena einen Sohn, nämlich Konstantin, hinterließ, der zum Caesar und Kaiser in Britannien wurde«.[7] Bede sagt nicht, wer Helena war, aber sein Hinweis läßt darauf schließen, daß sie seinen Lesern so bekannt war, daß es einer weiteren Erklärung nicht bedurfte. Geoffrey von Monmouth berichtet im 12. Jahrhundert, daß Helena die Tochter König Coels und somit die Erbin des britischen Thrones gewesen sei.[8] Diese Tatsache ist ein weiterer Beweis dafür, daß Helena eine Christin war, denn William von Malmesbury schreibt, daß König Coel in Glastonbury begraben wurde, dem Sitz der keltischen Christenheit in Britannien.[9] Demselben Autor zufolge stiftete Coels Vorfahr, der keltische König Arviragus, im ersten Jahrhundert n. Chr. Land zur Gründung der dortigen Kirche, und obwohl er selbst das Christentum nicht annahm, wurden seine Nachkommen Marius und Coel offensichtlich Christen und unterstützten die Kirche bis ins dritte Jahrhundert. Helena wurde ungefähr in der Mitte des dritten Jahrhunderts geboren, also fünf oder sechs Generationen nach der Gründung Glastonburys. »Sie war die Königin«, schreibt Geoffrey, und besaß dieses Königreich nach dem Erbrecht, was niemand bestreiten kann.«[10] Er schreibt außerdem: »nach ihrer Heirat mit Constantius hatte sie mit ihm einen Sohn names Konstantin.«[11] Beide Feststellungen Geoffreys sind von späteren Historikern in Zweifel gezogen worden; John Stow jedoch, der im sechzehnten Jahrhundert lebte und zu den vorsichtigen und sorgfältigen Berichterstattern zu zählen ist, scheint die Königswürde Helenas anzuerkennen: »Wie Simon von Durham, ein Schriftsteller aus alter Zeit, berichtet, errichtete Helena, die Mutter Konstantins, als erste Mauern um die Stadt London, ungefähr im Jahr des Herrn 306.«[12]
Die Sage hielt, wie Geoffrey, daran fest, daß Helena die rechtmäßige Königin Britanniens war. Doch Gelehrte des 18. und 19. Jahrhunderts sprachen ihr nur eine sehr niedere Stellung zu, und zwar die einer öffentlichen Kurtisane. Weltliche und kirchliche Historiker haben auch behauptet, Konstantin sei ein unehelicher Sohn Constantius' und Helenas gewesen, was im Gegensatz zu der Feststellung Geoffreys steht, daß sie verheiratet waren.
Constantius war ein Soldat, der sich in den römischen Legionen bis zur obersten Stellung emporgedient hatte und vom Kaiser mit der Hand seiner Stieftochter und der Ausrufung zum Cäsar des Westens belohnt wurde. Zu jener Zeit hatte Rom zwei Kaiser (Augustus) und zwei Regenten (Cäsar), je einen für das Ost-und das Westreich. Constantius war Regent des Westens, zu dem Gallien, Britannien und die angrenzenden Gebiete gehörten. Mit Theodora, der Stieftochter des Kaisers, hatte Constantius bereits Kinder, als er Helena begegnete. Doch sein Sohn mit Helena, sei er nun ehelich gewesen oder nicht, wurde Cäsar und Kaiser nach Constantius' Tod, und nicht seine ehelichen Kinder, die die Enkel des Kaisers Maximian waren.
Helenas Sohn wurde in London geboren (275 n. Chr.) und dort von seiner Mutter erzogen, während sein Vater durch das Reich zog. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, daß Helena mehr war als eine Kurtisane, denn in römischen Zeiten bekannten sich die Väter zu ihren unehelichen Söhnen und trennten sie sehr früh von unerwünschten Müttern der unteren Schichten. In späteren Jahren sollte Kaiser Konstantin seinem Biographen Eusebius erzählen: »Ich begann in Britannien.«[13] Trotzdem ist sein Geburtsort in einigen Kreisen immer noch umstritten.
Als er nach dem Tode seines Vaters im Jahre 306 Cäsar des Westens wurde, setzte er dessen milde Politik gegenüber den Christen fort. Diese Haltung und auch seine Bevorzugung vor dem Kaisersohn Maxentius führte 312 zu Konstantins Marsch auf Rom. Maxentius nahm seinem Vater Maximian übel, daß er Konstantin begünstigte, und nach dem Tode des alten Kaisers forderte Maxentius Konstantin heraus und beschuldigte ihn, die Christen zu nachsichtig zu behandeln.
Schon 298 war Konstantin durch einen Stellvertreter mit Maximians damals noch kleinen Tochter Fausta verheiratet worden, und diese Eheschließung ist wahrscheinlich der Grund dafür, daß der Kaiser Konstantin gegenüber seinem eigenen Sohn Maxentius begünstigte, was ihm sehr zum Vorwurf gemacht wurde. Der matrilineare Gedanke war in der römischen Vorstellung sehr tief eingegraben, denn in alten Zeiten, sogar noch zu Zeiten Marc Aurels, hatte der Mann der Tochter das Vorrecht vor den Söhnen. Während seines Marsches nach Rom, im Jahre 312, hatte Konstantin die berühmte Vision auf der Milvischen Brücke. In späteren Jahren erzählte Konstantin Eusebius, daß er auf der Milvischen Brücke über dem Tiber in der untergehenden Sonne das Zeichen des Kreuzes sah, auf dem die Worte in hoc signo victor eris (»In diesem Zeichen wirst du Sieger sein«) geschrieben standen. Am nächsten Tag traf er auf Maxentius, besiegte ihn und wurde zum Kaiser des Westreiches ausgerufen. Vier Jahre später machte er das Kreuz zum Symbol des Reiches, und das Christentum wurde seine auserwählte Religion. Aber wurde Konstantin durch seine Vision auf der Milvischen Brücke tatsächlich bekehrt, wie Historiker und die Kirche immer noch behaupten? Oder war er schon immer ein Christ gewesen, Sohn der keltischen Christin Helena? Der Historiker H.M.D. Parker, dessen Spezialgebiet das Römische Reich ist, schreibt: »Der Glaube war in Konstantin immer stärker geworden, daß der Christengott die größte übernatürliche Macht der Welt war (...). Und schon bevor er Gallien im Jahre 312 n. Chr. verließ (um nach Rom zu marschieren) war er zu der Überzeugung gelangt, daß er unter dem Banner Christi über seinen Feind siegen würde. In der Stärke dieses Glaubens marschierte er nach Rom.«[14]
Es ist deshalb wohl allem Anschein nach so, daß die berühmte Vision auf der Milvischen Brücke, um die die Christen soviel Aufhebens gemacht haben, ein Ergebnis und nicht der Grund seiner Bekehrung zum Christentum war.
Will man den nackten Tatsachen ins Auge sehen, so ist es zweifelhaft, daß jemals eine Vision auf der Brücke stattgefunden hat. Konstantin erzählte Eusebius, daß die Begebenheit sich wie oben beschrieben ereignet habe. Aber Lactantius, einem christlichen Apologeten, den er bewunderte und der der Lehrer seines Sohnes war, erzählte er auch, daß er keine Vision sondern einen Traum gehabt habe. In der Nacht vor der Schlacht, so erzählte er Lactantius, hatte er geträumt, daß er nicht das Kreuz mit der lateinischen Inschrift gesehen hatte, sondern die griechischen Buchstaben Chi Rho in der Form eines Kreuzes.[15]
Die ganze Geschichte beruhte wahrscheinlich auf einer späteren Erfindung, die seine Mutter, Helena, ihm eingegeben hatte. Alle Belege weisen auf Helena als der wirklich wirkenden Kraft bei Konstantins Bekehrung hin — einer Bekehrung, die in seiner Kindheit, auf den Knien seiner Mutter, und nicht auf der Milvischen Brücke stattgefunden hatte. Diese Belege werden allgemein übergangen oder von den männlichen Historikern tunlichst ignoriert.
Daß Helena eine dominierende Frau war, die großen Einfluß auf ihren Sohn hatte, wird von der Tatsache bestätigt, daß sie die Ehe mit der Prinzessin Fausta, die noch ein Kind war, in die Wege geleitet hatte, wodurch sie seine Bevorzugung und schließlich seinen Aufstieg zur Herrschaft über das Kaiserreich sicherstellte. Helena war es auch, die später, als die erwachsene Fausta für ihren Sohn nicht mehr von Nutzen war, deren Sturz und grausamen Tod auf Konstantins Befehl hin bewerkstelligte.
Der allerchristlichste Kaiser Konstantin
Man hat die Tatsache nicht genügend beachtet, daß Konstantin, der erste christliche Kaiser, der erste war, der die Hinrichtung seiner eigenen Frau befahl. Er ließ Fausta auf den Verdacht des Ehebruches hin bei lebendigem Leibe kochen, und dieser Fall war Vorbild für die nächsten 14 Jahrhunderte. 13 Jahrhunderte später sollte der Abbe de Brantome die Ungezwungenheit beklagen, mit der »unsere christlichen Herren und Prinzen ihre Frauen umbringen. Es ist kaum zu verstehen, daß die Heiden des Altertums, die Christus nicht kannten, so sanft und freundlich zu ihren Frauen waren, während die Mehrzahl unserer Herren sie so grausam behandeln«. [16] Er dachte unter anderem vielleicht auch an den heidnischen Kaiser Marc Aurel, der sich von seiner Frau Faustina, im Vergleich zu deren Verbrechen Faustas wie leichte Sünden erschienen, nicht einmal scheiden ließ.
Nach Römischem Recht wurden Männer und Frauen, die man beim Ehebruch ertappte, in gleicher Weise bestraft: Man verbannte sie aus Rom, und ein Teil ihres Besitzes wurde eingezogen. Aber während der Mann der Hälfte seiner weltlichen Güter verlustig ging, mußte die Frau nur ein Drittel abgeben. Doch beide Seiten hatten stets die Möglichkeit des Widerrufs und der Vergebung. Unter dem späteren Christlichen Römischen Reich jedoch »war ein Gatte berechtigt, seine so ertappte Frau zu töten, den Ehebrecher durfte er aber nur umbringen, wenn dieser ein Sklave war«.[17] Die von Will und Mary Durant vertretene Meinung, daß das »mittelalterliche Christentum ein moralischer Rückschlag war«,[18] wird außerhalb der katholischen Kirche von niemandem bestritten. Doch die Katholische Enzyklopädie erklärt Konstantins Bekehrung mit folgenden erstaunlichen Worten: »Bei seiner Entscheidung für das Christentum war Konstantin zweifellos von Einsichten beeinflußt, die bei jedem unvoreingenommenen Menschen aus dem Eindruck der moralischen Stärke des Christentums entstehen.«[19]
Die Katholische Enzyklopädie erwähnt allerdings nicht, daß Konstantin seine junge Frau in einem Wasserkessel, der über einem Holzfeuer zum schwachen Kochen gebracht worden war, zu Tode brühte, in der Tat ein langsames und qualvolles Ende. Auch spricht sie nicht von Helenas Anteil an diesem Verbrechen. Sie, die später das »wahre Kreuz« in Jerusalem finden und dafür von der Kirche, die sie selbst errichtet hatte, heiliggesprochen werden sollte, wurde von ihrem Sohn Konstantin angebetet. Er verlieh ihr den Titel Augusta, den einst die vergötterte Livia, die Frau des Augustus Cäsar und Mutter des Tiberius, trug. Konstantin befahl auch, daß seiner Mutter im ganzen Reich alle Ehren zuteil wurden. Außerdem ließ er zu ihren Lebzeiten Münzen prägen, die ihr Abbild trugen,[20] und die Stadt Helenopolis zu ihrem Ruhm erbauen. All das verdeutlicht den starken Einfluß, den diese christliche Frau auf ihren Sohn ausübte. Ich denke, wir brauchen die weiteren Gründe für Konstantins »Bekehrung« zur neuen Religion nicht weiter zu untersuchen.
Angesichts all dieser Hinweise auf Konstantins Beeinflussung durch Helena sagt der Verfasser des Artikels über Helena in der Katholischen Enzyklopädie, nicht dazu bereit zuzugeben, daß eine Mutter einen Mann beeinflussen kann, da sie ja weiblich ist: »Sie, seine Mutter, geriet unter seinen Einfluß und wurde eine so ergebene Dienerin Gottes, daß man den Eindruck gewinnen konnte, sie sei schon von frühester Kindheit an eine Jüngerin des Erlösers gewesen.«[21] Und das traf ja auch zu.
Vom Kaiser nun offiziell angenommen, wurde das Christentum zur Staatsreligion des Römischen Reiches, so daß Verrat an der Kirche gleichzeitig Verrat am Reich bedeutete. Da Ketzerei gegen die Kirche jetzt ein verräterischer Akt war, der mit Folter und Tod bestraft werden konnte, nahmen die christlichen Führer in einer blutigen Orgie rasende Rache für die drei Jahrhunderte der Erniedrigung und Verspottung, die sie von den »Heiden« erlitten hatten. Konstantin erleichterte ihnen ihr Vorgehen, indem er verfügte, daß die Bischöfe der Kirche überall im Reich Urteile bürgerlicher Gerichte aufheben konnten. Im Jahre 333 verstärkte der Kaiser die Macht der Kirche in weltlichen Angelegenheiten, indem er allen Gerichtshöfen befahl, die Urteile der Bischöfe zu bekräftigen, so daß die weltlichen Gerichte nur noch Handlanger der Kirche waren und nicht mehr wie früher Beweise führen und Recht sprechen konnten.
Die Katholische Enzyklopädie, die zugibt, daß die junge Kirche »die individuelle Freiheit und das individuelle Gewissen, so wie wir es heute verstehen, nicht verteidigte«, erklärt: »Religiöse Freiheit und Toleranz konnten als eine Form der Gleichheit nicht fortbestehen; die Zeit war für eine solche Vorstellung noch nicht reif.«[22]
Der Verfasser der eben angeführten wissenschaftlichen Begründung übersieht die Tatsache, daß im keltischen Europa wie in Rom die individuelle, die religiöse, die Gewissensfreiheit, die Toleranz und die Gleichheit seit undenklichen Zeiten bestanden hatten. In Wirklichkeit wollte er sagen, daß die Kirche hierzu noch nicht fähig war. Und das ist sie auch heute nicht, was die Frauen betrifft.
Der Kaiser selbst gab das Vorbild für christliches Verhalten. Nach seiner »Bekehrung« kochte er nicht nur seine Frau bei lebendigem Leibe, sondern er ermordete auch seinen Sohn Crispus und seinen Schwager Licinius, nachdem er diesem persönliche Sicherheit zugesagt hatte. Dessen Sohn hatte er aus keinem anderen Grunde, als daß er der Sohn seines Vaters war, zu Tode gepeitscht. Diese letzte schreckliche Tat wird von christlichen Schriftstellern dadurch entschuldigt, daß »Licinianus nicht das Kind von Konstantins Schwester, Licinius' Frau, sondern das einer Sklavin war, weshalb Konstantin ihn wie einen Sklave» behandelte und tötete«. [23] Der matriarchale Beiklang scheint den patriarchalen Verfassern dieser »Entschuldigung« entgangen zu sein, denn indem sie Licianus in erster Linie als den Sohn seiner Mutter ansahen und auf ihn ihre Stellung übertrugen, wird der Vorrang des Mutterrechts vor dem Vaterrecht offen eingestanden, eine Lehre, die die Kirche angeblich verabscheut.
Es ist unnötig zu erwähnen, daß sich in der Mehrzahl von Konstantins Handlungen matriarchale Wesensmerkmale nicht zeigten. Er war der Verteidiger der patriarchalen christlichen Werte schlechthin und nach Paulus der Hauptverfechter der Theorien von der männlichen Überlegenheit und der weiblichen Minderwertigkeit.
Nach Konstantin sollte im späteren Mittelalter Thomas von Aquin den Frauen einen Platz noch nach den Sklaven zuweisen: »Die Frau, ist auf Grund des Naturgesetzes untergeordnet«, verkündete er im 13. Jahrhundert mit anmaßender Unfehlbarkeit, »doch ein Sklave nur auf Grund der Umstände (...). Die Frau ist wegen der Schwäche ihres Verstandes wie auch ihres Körpers dem Manne untergeordnet.«[24] Und Gratian, der berühmte kanonische Rechtsgelehrte aus dem 12. Jahrhundert, schrieb: »Der Mann, und nicht die Frau ist nach dem Ebenbild Gottes geschaffen. Daraus geht hervor, daß sich die Frauen ihren Gatten unterordnen und wie Sklaven sein sollten.«[25]
Man möchte gerne wissen, was die Millionen von Menschen im ganzen Reich, die immer noch glaubten, Gott sei eine Frau, eine weibliche Gottheit, sich bei all dem dachten.
Rückfall in die Barbarei
Das Christentum, das offizielle, vereinigte staatliche Christentum, breitete sich wie ein blutiger Fleck von Konstantinopel durch das südliche Europa bis nach Frankreich, Italien, Spanien und die Niederlande aus und schließlich auch noch jenseits des Kanals in Britannien und Irland, »ein gewaltiger Raubzug, von den geistigen Führern der Kirche erzwungen«.[26] Wo immer es hinkam, widersetzte man sich ihm hartnäckig und forderte es offen heraus, bis grausame Erfahrung gelehrt hatte, daß Herausforderung und Widerstand sinnlos waren.
»Historiker«, so sagt Henry Thomas, »haben die roten Blutflecke, die den Bericht vom Mittelalter bespritzten, durch den goldenen Glanz der Romantik zu verbergen versucht.«[27] Doch die Flecke blieben. »Die Europäer wurden nie durch die Anziehungskraft der neuen Lehre überredet, überzeugt, besiegt. Sie wurden entweder wie Vieh von ihren Königen der Kirche zugetrieben oder nach Generationen des Widerstandes und des Massakers in die Unterwürfigkeit geprügelt. Das Elend und die Schlächterei, die dadurch vom Anfang bis zum Ende entstanden, sind unvorstellbar. (...) Das Christentum war wirklich eine Religion des Feuers und des Schwertes«, schrieb Robertson in seiner History of Christianity.[28]
Die Sklaverei gehörte zur Ideologie der Kirche, und Eigentum und Eigentumsrecht wurden besonders heilig, wobei die Armen und Besitzlosen mit Versprechungen auf ein Jenseits vertröstet wurden, an das die Kirche selbst nicht glaubte. Sie setzte mit Nachdruck die Vorstellungen durch, daß »Macht Recht verschafft« und »Wohlstand erst den Mann ausmacht«. Damit führte sie zu dem schrecklichen Materialismus, der unsere gegenwärtige Zivilisation kennzeichnet und beeinträchtigt. Alle feineren Empfindungen brandmarkte sie mit jener schlimmsten aller Bezeichnungen, nämlich »weiblich«, und wandte sogar die Tugenden der Frau gegen diese selbst. Sie verherrlichte die »männliche« Angriffslust in Angelegenheiten der Kirche und übertraf im Ersinnen von Grausamkeiten und im organisierten Terror sogar die Nazis.
»Grausamkeit und Barbarei waren im christlichen Mittelalter häufiger als in irgendeiner Zivilisation vor der unseren«, schreiben die Durants.[29] Und die ehrwürdige Cambridge Mediaeval History sagt: »Die Gesetze des mittelalterlichen Europa stellen eine Verwilderung der alten dar«, die in Rom und im keltischen Europa vor dem 6. Jahrhundert n. Chr. herrschten.[30] »Das christliche Recht schadet dem Staat mehr als es ihm nützt. (...) Ich kenne nichts, was den gesellschaftlichen Geist mehr schädigen würde«, schreibt Rousseau. Der gute Christ ist notwendigerweise und per definitionem »hart und mitleidlos (...) denn die Unglücklichen zu lieben bedeutete, Gott zu hassen, der sie bestraft«.[31]
Mit der Verrohung des Wesens und der Verhärtung des Herzens der Männer noch nicht zufrieden, ging die Kirche planmäßig daran, deren Verstand zu beschränken, indem sie alle Nachrichten unterdrückte, die nicht von ihr selbst kamen. Zuerst schloß sie die alten griechischen Akademien und dann begann sie, die Bücher der großen klassischen Dichter, Philosophen und Gelehrten zu verbrennen, wodurch sie das Wissen um fünfzehnhundert Jahre zurückwarf und in unserer Zeit die mühevolle Neuentdeckung von Wahrheiten und Tatsachen nötig machte, die bereits den alten griechischen Weisen bekannt gewesen waren.[32]
Im 5. Jahrhundert wandte sie ihre gierige Aufmerksamkeit der berühmten Bücherei von Alexandrien zu, dem letzten Aufbewahrungsort der Weisheit und Kenntnisse der Alten. Man verbrannte die Bücher* riß die Gebäude ein und schleppte nach Konstantinopel alles fort, was man in Geld umsetzen zu können glaubte. Unter diesen Schätzen befand sich die früher erwähnte Karte der alten Seefahrer, deren wahren Wert ihre Räuber hätten nicht einmal erträumen können.
In Alexandrien brandschatzte man auch die große Philosophenschule, aus der eines der letzten Lichter der Weisheit in der sich verdichtenden Dunkelheit der prächtigen neuen christlichen Welt hervorgegangen war. Das Haupt dieser großen neuplatonischen Schule war Hypatia, »eine bemerkenswerte Frau von auserlesener Bildung und besonderer Beredsamkeit, deren Zauber ihrer außergewöhnlichen Bescheidenheit und Schönheit, verbunden mit ihren hohen geistigen Fähigkeiten, eine große Zahl von Schülern in ihre Vorlesungen kommen ließ«.[33] Diese hervorragende Frau, die sich der Mathematik, der Logik, der Astronomie und der Philosophie widmete, zog natürlich den fanatischen Haß Cyrils, des christlichen Bischofs von Alexandrien, auf sich, der beschloß, sie zu vernichten.
Nach einer verleumderischen und paulinischen Strafpredigt über die Schlechtigkeit der Frauen im allgemeinen und Hypatias im besonderen, die sich anmaßte, Männer zu lehren, drang er in seine Gemeinde, nicht zu gestatten, daß so ein unweibliches, unchristliches Ungeheuer lebe. Mit christlichem Feuereifer strömte die Versammlung aus der Kirche, und als sie Hypatia nur mit einem ihrer Schüler, Synesius von Cyrene, vorfand, riß man ihr die Kleider vom Leib, zerstückelte ihren Körper mit Austernschalen und verbrannte jedes einzelne Stück. Synesius rettete sich, indem er bekannte, ein Christ zu sein, — und später wurde er Bischof von Ptolemais.[34]
Als Ergebnis solcher Verfolgungen der intellektuellen Gemeinschaft entwickelte sich ein gewaltiger »geistiger Auszug« aus dem christlichen Europa in den nichtchristlichen Nahen Osten, eine »Flucht der Intelligenz«, die nur mit der der jüdischen Schriftsteller, Wissenschaftler und Gelehrten, der geistigen Elite Deutschlands während der dreißiger Jahre, aus dem von den Nazis bedrohten Europa gleichkommt. Montesquieu, der als Zeugen Agathias zitiert, sagt, daß die meisten großen Geister Griechenlands und Roms lieber nach Persien auswanderten, um nicht unter dem Christentum leben zu müssen. »Ganze Länder (Europas) wurden durch die despotische Macht und das unverhältnismäßige Übergewicht des geistlichen Standes verwüstet und entvölkert.«[35] Diese Flucht der Intellektuellen nach dem Osten trug zweifellos zur Blüte der arabischen Kultur zwischen dem 8. und 14. Jahrhundert bei, als nur die Mauren und Moslems sich rühmen konnten, große Geister hervorzubringen, die denen des alten Griechenland und Rom gleichkamen. Dem christlichen Europa entsprang während dieser dunklen Jahrhunderte nicht eine einzige Seele, die zur Gesamtheit der menschlichen Wissens nur irgend etwas beigetragen hätte.[36]
Wo immer sich das Christentum ausbreitete, brachte es den tödlichen Keim des Antifeminismus mit sich und zwang die staatlichen Regierungen, die grausamen und frauenfeindlichen Gesetze der Kirche anzuwenden. Die Männer nahmen natürlich die neuen Ideen bereitwilliger auf als die Frauen, die ihnen länger und mit tragischeren Folgen widerstanden als ihre Brüder. Die Frauen waren, wie James Cleugh bemerkt, in Europa das geachtete Geschlecht gewesen, und »sie waren so entschlossen, dies zu bleiben, wie die Kirche, sie herabzusetzen«.[37] Doch ihre Entschlossenheit war vergeblich. In den Tiefen des Unterbewußtseins waren bei den Männern stets Furcht und Schrecken vor den Frauen vorhanden gewesen. Diesen Schrecken in tätlichen Haß und Abscheu zu verwandeln, wurde nun die Bestimmung der rein männlichen christlichen Hierarchie.
»Das weibliche Geschlecht wurde im Übermaß geschmäht«, schreibt Jules Michelet. »Schmutzig, unanständig, schamlos, unmoralisch waren nur einige der Bezeichnungen, die die Kirche auf sie schleuderte.« Die Frau, verkündete die christliche Geistlichkeit, war von Natur aus verderbt und lasterhaft und für die Seelenrettung des Mannes gefährlich; um ihre eigene Seele brauchten sich die Frauen nicht zu bekümmern, denn sie besaßen keine. »Die Frauen teilten schließlich selbst das abscheuliche Vorurteil«, fährt Michelet fort, »und hielten sich selbst für unrein (...) die Frau, die im Vergleich zum anderen Geschlecht so nüchtern ist, (...) war beinahe geneigt, sich dafür zu entschuldigen, daß sie überhaupt existierte, daß sie lebte und die Lebensbedingungen erfüllte«.[38]
Das Wunder besteht nicht darin, daß die Kirche schließlich ihr Ziel erreichte, die Frau zu entwürdigen. Anfangs mit der Macht des Reiches hinter sich und etwas später mit der sogar noch größeren des Papstes konnte sie ja kaum scheitern. Verwunderlich ist, daß die Kirche so lange brauchte, bis sie das einst stärkere Geschlecht erniedrigt hatte. Denn erst nach der protestantischen Reformation des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts und dem Sieg des Puritanismus erreichte die Stellung der Frau den Tiefpunkt, in dem sie sich auch heute noch befindet. Nachdem die Kirche mit ihrer Mission erfolgreich war, die Männer zu lehren, daß die Frauen wilde und seelenlose Tiere seien, griff das bürgerliche Gesetz ein und übergab die Frau in die unumschränkte Macht der Männer. Ihr Feind wurde ihr Beherrscher, und das obszöne Ziel der christlichen Väter wurde endgültig und vollständig erreicht.
»Unsere Neugier veranlaßt uns natürlich herauszufinden, womit der christliche Glaube seinen bemerkenswerten Sieg errungen hat«, schreibt Gibbon. »Augenscheinlich wurde er durch den von der jüdischen Religion übernommenen unbeugsamen und intoleranten Eifer der Christen unterstützt.«[39] Und die jüdische Religion ist, so wie sie sich im Alten Testament ausdrückt, ein »in vieler Hinsicht barbarisches System, das für ein barbarisches Volk gedacht war«, sagt John Stuart Mill. Diese barbarische Religion, fährt er fort, befangen in Frauenhaß und Aberglauben, bildet die Grundlage der sogenannten »christlichen Moral«.[40]