Im Jahre des hundertsten Geburtstages Else Lasker-Schülers wurde in Publikationen und Vorträgen und in einer Flut von Gedenkartikeln versucht, den Lebensspuren der Dichterin nachzugehen; diese aber verlieren sich auf imaginären Wegen. Die Dichterin selbst weist den Spurengängern diese Wege und will sie bewußt in die Irre führen - und dennoch zu sich:
»In Elberfeld an der Wupper geboren, in Gedanken im Himmel, betreue ich die Stadt Theben und bin ihr Prinz Jussuf. Ich bin weder siebzehn noch siebenzig Jahre, habe keine Uhr und keine Zeit. Meine Bücher laufen so herum und werden einmal im Meer ertrinken. Geld habe ich einmal sehr viel und einmal gar keines. Früher habe ichs manchmal nicht geglaubt, jetzt aber weiß ich es; ich bin die Else Lasker-Schüler - leider« (Wiederentdeckte Texte 1, S. 257)