Die positive Einstellung der ungelernten Arbeiterinnen zur Berufsschule findet nicht ihre Entsprechung bei den Angestellten. Obwohl ca. 60% zugeben, daß der Unterricht in Beziehung zu ihrer Erwerbsarbeit stehe, lehnen doch 35,5% die Berufsschule ab, gegenüber 16,2% der Arbeiterinnen, welche ihrerseits in höherem Maße (67,2%) eine Beziehungslosigkeit des Unterrichts zu ihrer Arbeit konstatieren.
Dieser signifikante Unterschied läßt sich aus folgenden Faktoren erklären:
- aus ihren Forderungen nach Korrespondenz von Unterricht und Arbeit;
- aus ihren häufigen Klagen über die Langeweile des Unterrichts, über die Wiederholung des bereits in Hauptschule, Realschule und Handelsschule behandelten Soffes
- aus ihrer Ablehnung des Teilzeitunterrichts , der als eine störende Unterbrechung einer angesehenen Tätigkeit empfunden wird.
- aus dem Urteil, der Besuch der Berufsschule sei vertane Zeit, weil sie bereits in Kursen und Handelsschulen für ihre Bürotätigkeit sich qualifizierten.
Die Jungangestellten neigen weniger dazu, den Hauswirtschaftsunterricht positiv zu bewerten, aber immerhin tun es noch mehr als die Hälfte. Dabei ist zu berücksichtigen, daß er an kaufmännischen Berufsschulen, wenn überhaupt, dann in freiwilligen Arbeitsgemeinschaften, angeboten wird.
Die Angestellten identifizieren sich stärker mit ihrer Erwerbsarbeit. Ein Ausscheiden aus dem Beruf und eine ausschließliche Hausfrauentätigkeit isoliert sie von ihren sozialen Kontakten und Informationsquellen, über die zu verfügen Prestige bedeutet.
82% wollen nach der Heirat weiterarbeiten oder wenigstens Teilzeitarbeit verrichten. Aber auch sie reagieren auf die Konflikte, mit denen alle berufstätigen Frauen sich konfrontiert sehen, durch eine hohe Bewertung der Aufgabe der Hausfrau und Mutter. Trotz ihrer positiven Bewertung der Berufsarbeit meinen doch 53,3%, Frauen sollten vor allem für die Familie da sein, und 66,j% würden, wenn sie vor die Alternative gestellt würden, zu Hause zu bleiben oder einen Beruf auszuüben, die Hausfrauentätigkeit vorziehen.