Die Begleiterscheinungen, die ein Baby mit sich bringt, sind hinlänglich bekannt: gestörte Nachtruhe, Aufgabe der persönlichen Freiheit, Stolz und Entsetzen, Verwirrung, Panikanfälle in unregelmäßigem Wechsel mit überschäumender Freude, die Neigung, bei traurigen Nachrichten über Babys im Fernsehen in Tränen auszubrechen. Die Begleiterscheinungen, die ein Kleinkind im Haus mit sich bringt, sind uns ebenso vertraut: Spinat an der Zimmerdecke, Legobausteine in Ihren Schuhen, hysterisches Gekichere und die Neigung, wütend zu schimpfen, wenn im Fernsehen über Kindesmißbrauch berichtet wird. Aber was wir als Eltern am allerwenigsten erwartet hätten, ist unsere wunderbare Wandlung in Idole, Punchingbälle, Sicherheitspuffer, unbezahlte Wäscherinnen, aber auch in Aktivisten und Demonstranten. Oder können Sie mir auch nur eine einzige junge Mutter zeigen, die sich nicht mit irgend jemandem angelegt hätte? Mit der Geburt eines eigenen Kindes entsteht zwischen der Mutter und allen Kindern dieser Welt eine unentrinnbare Beziehung, die auch die Sanfteste unter uns wild entschlossen auf die Barrikaden bringt. Vielleicht marschieren oder demonstrieren wir nicht direkt bei einer politischen Kampagne mit, aber wir opfern zumindest einen Abend, um einen scharfen Brief an die Lokalzeitung wegen gefährlicher Spielplatzbodenbeläge zu verfassen. Vielleicht schaffen wir es auf Grund einer familiären Mumpsepidemie niemals, den Brief wirklich aufzugeben, aber der Drang ist da.
So demütig wir am Schultor auch aussehen mögen, tief in unserem Innern schlummert eine Johanna von Orleans, die es drängt, ihren Schrei nach Freiheit und Ehrbarkeit auszustoßen, dem Wunsch, die Gesellschaft möge Kinder und Eltern und alle Menschen - besser behandeln, als sie es jetzt tut. Auffällig und zweifelsohne besonders nützlich ist, daß wir Kleinarbeit an der Basis leisten. Wir schließen uns nicht nur den großen, weltumfassenden Kampagnen an, sondern kümmern uns vor allem um die kleinen, lokalen oder umweltschützenden Themen, die so wichtig sind für die Gemeinden. Nehmen wir als Beispiel einmal mich. ich bin ein gemäßigter, neutraler Mensch. Es wäre mir ein Alptraum, in einen Rat oder einen Vorstand gewählt zu werden, oder (mein Schrecken aller Schrecken), daß ich im Parlament Verantwortung tragen müßte. Und doch bin ich momentan in nicht weniger als sechs lokalen oder umweltschutzpolitischen Streitfragen aktiv tätig und habe eben einen weiteren zänkischen Brief an den Direktor für Freizeitgestaltung verfaßt.
Ich kenne viele andere Frauen, die an der gleichen Krankheit leiden: Eine Zeitschriftenredakteurin, lieb, nett und normalerweise gar nicht aufmüpfig, fand sich in einem Krankenhaus wieder, das geschlossen werden sollte, und sang: Wir weichen nicht von hier. Ein vor fünf Jahren noch sorgloses Discomädchen verhinderte im Alleingang, daß eine geplante Straße mitten durch ein Wohngebiet mit Spielstraße gebaut wurde. Es ist ein fast unausweichliches Schicksal: Wenn wir Kinder auf die Welt gebracht haben, scheinen wir automatisch darauf programmiert zu sein, unseren Teil dazu beizutragen, daß diese Welt auch noch für unsere Kinder eine lebenswerte Welt sein wird. Wie glücklich, sorglos und unpolitisch wir auch gewesen sein mögen, in uns tickt eine Zeitbombe sozialen Verantwortungsbewußtseins, und die Geburt hat sie ausgelöst. WUMM! »Sehr geehrte Herren, hiermit möchte ich Sie auf den erbärmlichen und gefährlichen Zustand der Toiletten am alten Sportplatz hinweisen« Zumindest für uns ältere Mütter der neunziger Jahre ist Protest etwas ganz Natürliches. Wir sind Überbleibsel der Hippie-Zeiten und sind damals schon ausgezogen, um die Welt zu retten. Wir können immer noch Joan-Baez-Lieder singen, um uns aufzuheitern, während wir auf den hohen Herrn vom Planungsreferat hoffen, der uns schon so lange warten läßt. Einige von uns tragen immer noch dieselben ausgebeulten Jeans (zumindest heimlich). Die jüngeren Mütter, das muß ich auch einmal sagen, machen einen etwas verwirrten Eindruck, wenn Handlungsbedarf angesagt ist. Vor einer Londoner Entbindungsstation, der die Schließung drohte, traf ich eine verwirrt dreinblickende junge Frau mit einem Baby und einem Demoplakat mit harten Worten. Verschämt gestand sie: »Ich weiß nicht, was ich hier tue. Ich dachte, ich wäre ein Yuppie.« Resigniert faßte sie unter ihr Babytragetuch. »Aber diese Mistkerle wollen die Station hier schließen.
Die Schwestern sind einfach Spitze hier, und ich sehe gar nicht ein, daß ich bei meinem nächsten Baby acht Kilometer weiter fahren Soll, also...« Hatte sie eben neidisch auf mein »Rettet-die-Wale«-Abzeichen und meinen abgetragenen »Vollkornponcho« geschaut? Sie war auf dem richtigen Weg. Noch ein Baby, und sie würde sicher eine fronterfahrene Kämpferin sein. Wenn Sie in einer angenehmen Umgebung mit einem Park und schönen Spielplätzen wohnen, dann mag es wohl länger dauern, ehe Ihr Protestpegel über aufgebrachte Kommentare zu den Fernsehnachrichten hinaus ansteigt. Die aktive Politik, auch der Einsatz auf lokaler Ebene, ist eine ernsthafte Herausforderung, wenn Sie Kinder unter fünf haben. Aber wenn sie älter sind und in die Schule gehen, ändert sich alles. Dann haben Sie mehr Zeit, die Reste vom Mittagessen von der Wand zu kratzen und nachzudenken. Eine seltsame Ruhe liegt über dem Haus, denn selbst wenn die Kinder zu Hause sind, wollen sie jetzt oft alleine spielen. Und Sie haben vielleicht zum ersten Mal seit Jahren Zeit, in Ruhe die Zeitung zu lesen und dabei festzustellen, wie sehr die Welt unsere Hilfe braucht. Sie sehen die Welt mit anderen Augen, klar und ohne Zynismus, geschult durch den Umgang mit der Unschuld der Kindheit. Und Sie sind entsetzt. Mit dem Beginn der Schulzeit werden Ihre Kinder unwiderruflich in den Strom der Gesellschaft gesogen. Kein Mensch kann nur für sich alleine leben, und Erstkläßler-Eltern schon gar nicht. Plötzlich sehen Sie in die frischen, optimistischen Gesichter dieser Kinder und spüren mit nie gekanntem Nachdruck, daß Sie die Welt für diese Kinder in Ordnung bringen müssen. Ein Bericht, in dem es heißt, ein Drittel aller Schulen entspräche nicht den Anforderungen, bekommt eine neue" schreckliche Bedeutung. Das würde ja auch, auf die Schüler übertragen, heißen, daß eines von drei dieser aufgeweckten, gescheiten, wißbegierigen Kinder nicht weiter kommt, einfach fallengelassen wird. In der Dritten Welt gibt es Schulen , in denen sich acht Schüler einen Bleistift teilen müssen. Sie lesen das und werfen einen Blick hinüber zu Ihrem eigenen Kind, das Filzstifte in Hülle und Fülle hat. Panik befällt Sie. Jetzt haben Sie die Wahl. Entweder gehen Sie die Sache global an und arbeiten gegen die Zerstörung der Ozonschicht und gegen den Elfenbeinhandel. Oder Sie ziehen die lokale Ebene vor, versuchen Geld aufzutreiben für ein neues Ultraschallgerät für das Krankenhaus, setzen sich ein für gesündere Nahrungsmittel und bringen den Gemeinderat dazu, etwas gegen den Hundekot im Park zu tun (Die Antwort des Gemeinderats wird wahrscheinlich sein, daß die Firma Baulöwe & Baulöwe ein Bürogebäude auf das Parkgelände setzt. Da haben Sie den nächsten Grund für eine Kampagne).
Aber ich möchte wetten, daß Sie, auf welcher Seite und Ebene auch immer, schließlich irgend etwas tun. Ich kenne berufstätige Mütter, die nach einem harten Arbeitstag im Büro nach Hause kommen, ihre Kinder zu Bett bringen und sich dann erst hinsetzen und die Tagesordnung für die nächste Sitzung des Ausschusses »Eltern gegen giftigen Sondermüll« ausarbeiten. All das ist natürlich großartig. Keine Interessengruppe, keine soziale Einrichtung könnte ohne die idealistische, unbezahlte Hilfe und Unterstützung von motivierten Eltern längere Zeit überleben und im besonderen wahrscheinlich nicht ohne die Frauen: Frauen, die zu Hause sind, ein Telephon haben und einen flexiblen (wenn auch hektischen) Tagesablauf mit Kindern und eventuell Teilzeitarbeit. Vor allem lokale Anliegen profitieren von entschlossenen Müttern mit glänzenden Augen. Wenn man tagtäglich in eine ganz andere Umgebung zur Arbeit fährt, kann sich nie so ein geballter Zorn über lokale Mißstände aufbauen, der einen dazu bringt, gegen eine Behörde zu Felde zu ziehen. Es ist schwierig, sich vor einen Bulldozer zu legen, um eine Wildblumenwiese zu retten. Das Fernsehen könnte ja vor Ort sein, und der Chef würde ganz schön schauen. Aber zu Hause mit einem Kind sind Sie genau richtig. Und Kleinkinder lieben Aktionen des zivilen Ungehorsams.
Wenn Sie jedoch neu sind im Demo-Geschäft und Ihnen die Vorstellung gefällt, Ihre »Haus- und Hof«Jahre dazu zu verwenden, die Welt zu verändern, dann gibt es ein paar Fußangeln, von denen Sie wissen sollten. Da wäre zunächst einmal die Zeit. Zu Beginn einer Kampagne sollten Sie nie den Fehler machen, alles alleine auf Ihre Schultern nehmen zu wollen. Wird Hilfe angeboten, greifen Sie schamlos zu. Die meisten lokalen Protestaktionen scheitern an Zeitmangel. Da gab es einmal einen kleinen Teich, nichts Besonderes, aber sauber, und die Kinder liebten ihn. Er sollte zugeschüttet werden. Wochenlang bemühten sich alle geschlossen, das zu verhindern, sammelten Geld und Unterschriften. Dann kam Weihnachten, und die übliche Grippe ging reihum. Plötzlich gab es eine öffentliche Bekanntmachung, als alle etwas anderes im Kopf hatten. Bevor der EIternprotest sich wieder formiert hatte, war aus dem Teich ein Parkplatz geworden. Auch den besten Kampagnen geht manchmal die Luft aus. Die Organisation ist das nächste Problem, weil sie, ganz offen gesagt, eine furchtbar langweilige Arbeit ist. Viele von uns, die früher berufstätig waren, sind so froh, es zu Hause einmal nicht mit Terminkalendern, Katalogen und endlosen Besprechungen zu tun zu haben. Berufstätige Mütter, die den ganzen Tag im Büro verbringen, ziehen es -vor, bei irgendwelchen Aktionen Fähnchen zu verkaufen oder Tapeziertische abzuschrubben, nur um nichts mit Listen, Nummern und Namen zu tun zu haben.
Warum auch nicht einmal den Stolz herunterschlucken und einen pensionierten Buchhalter oder Bankangestellten bitten, ob er nicht als ehrenamtlicher Generalsekretär fungieren möchte? Viele Männer fühlen sich gebauchpinselt, und so entstand in Birmingham einmal eine florierende Spielgruppe mit einem pensioniertenOberstleutnant als Sekretär. »Der einzige Haken an der Sache«, gestand mir eine der Mütter, »war, daß er darauf bestand, daß Inventarlisten von den nicht verkauften Flohmarktsachen angefertigt wurden.« Aber immerhin war er es auch, der die Einnahmen des Flohmarktes verdoppelte, indem er die restliche Kleidung zu einem guten Preis an eine Teppichfirma losbrachte. Heutzutage läuft alles global. Die großen Organisationen und Wohlfahrtsinstitutionen sind so gut organisiert, daß man leicht den Eindruck bekommen kann, man brauchte nur in einem Telefonanruf seine Kreditkartennummer anzugeben, Mitglied zu werden, und sie würden den Rest tun. Die Nachrichten laufen so schnell um den Erdball, daß unsere kleinen Bemühungen manchmal sinnlos erscheinen.
Zynische Menschen betrachten verächtlich Ihren Komposthaufen und Ihr Fahrrad und fragen Sie herablassend, wie viele Regenwälder Sie denn heute morgen schon gerettet hätten. Sie haben unrecht. Jede kleinste Bemühung hilft. Aber der Moral der Mütter (die ohnehin im besten Fall unterschätzte Kreaturen sind) tut es gut, auch bei einer ganz konkreten, lokalen Aktion ihren Einsatz zu bringen. Publicity für eine bestimmte Sache ist ein Thema für sich, und auch ein Problem für sich. Ein großer Vorteil, den Mütter haben, die sich für eine Sache einsetzen, ist, daß sich Zeitungsleute immer auf photogene kleine Kinder stürzen. Eine Zeitung, die keinerlei Interesse zeigt, Ihre Aktion an die Öffentlichkeit zu tragen, wird wahrscheinlich nur allzu gern vor Ort vertreten sein, wenn Sie lächelnde Kindergesichter (oder noch besser verzweifelte Kindergesichter) bieten können. Wenn Sie sich auf diesen Pfad begeben - und Sie haben, sobald die Kinder etwas größer und schon befangen sind, sicherlich zunächst kein allzu gutes Gefühl dabei - dann sollten Sie sichergehen, daß die Photographen Ihre Spielregeln beachten. Journalisten haben Ihnen nichts vorzuschreiben vergessen Sie das nie. »Der goldlockige Kevin, 5, weint, weil sein Lieblingsspielplatz geschlossen werden soll.« Lautet die Bildunterschrift so, dann sollte es auch so gewesen sein. Und der goldlockige Kevin, 5, sollte nicht geheult haben, weil ihm der Photoreporter ein Zoomobjektiv direkt vor die Nase gehalten hat. Publicity, bei der Kinder zu schamlos ausgenutzt wurden, hinterläßt einen schalen Nachgeschmack. Sie werden sich hohl, ausgebeutet und erschöpft fühlen. Was als Spaß begonnen hatte, kann später schnell in Persönlichkeitsverletzungen umkippen. Denken Sie daran, daß Bilder weitergegeben werden. Das Photo, das Ihnen nicht paßte, kann immer wieder auftauchen, kann zum Symbol für die Spielplatzkampagne werden. Und Ihnen wird es ewig leid tun, ganz zu schweigen von Kevin, der das Photo scheußlich findet. Ich möchte eine Empfehlung an betroffene Eltern aussprechen, die vielleicht überrascht und sicher gegen meine Interessen als Journalistin ist. Als Mutter jedoch kann ich nicht anders. Ist Ihr Kind ernsthaft krank, schlimm verletzt oder nach einem Angriff unter schwerem Schock, dann sollten Sie es unter keinen Umständen für die Zeitung photographieren oder fürs Fernsehen filmen lassen. Ein Photo in der Zeitung ist aber sehr hilfreich, wenn z. B. ein Kind vermißt wird. In diesem Fall können Photos helfen, es wiederzufinden. Aber wenn ich ein Baby oder ein Kind auf der lntensivstation hätte, und wäre die Krankheit noch so selten, das Geld noch so nötig, die Transplantation noch so dringend, ich würde keine Kamera auch nur in einem halben Kilometer Umkreis an das Kind heran lassen. Ich spreche als ein Mensch, der viel mit Kamerateams zu tun hatte und sie stets eingesetzt hat, wenn es nötig und verantwortbar war.
Manche Familien kommen mit dem Druck der plötzlichen rührseligen Berühmtheit gut zurecht, andere wieder gar nicht. Auf jeden Fall müssen Sie mit einer gewissen psychischen Belastung leben. Und denken Sie daran, daß es Ihr gutes Recht ist, die Reporter mit einem alten Photo abzuspeisen, als es dem Kind noch gut ging. Oder ein Photo von den Geschwistern oder der Schulmannschaft. Kein Kind sollte ein Werbeplakat oder eine billige Sensationsmeldung für die Haupteinschaltzeit sein müssen. Ein anderes Problem für alle unerfahrenen Aktivisten ist der Zorn. Ihr eigener Zorn, Ihre eigene Wut. Viele Menschen haben sehr viel unterdrückten Zorn in sich, Wut auf den Zustand unserer Welt, gepaart mit Ängsten um unsere Kinder. Aber wir verspüren auch nicht so gut unterdrückte Frustrationen, weil die besagten Kinder all unsere Geduld aufsaugen und nicht viel als Ersatz dafür bieten. Ihr durchaus legitimes Verbraucher-, Bürger- oder weltpolitisches Anliegen läuft also Gefahr, von Ihrem Zorn förmlich überrannt zu werden. Dann passiert es schnell, daß Sie zu massiv vorgehen, ohne vorher die Fakten überprüft zu haben. Besonders, wenn Sie sich deswegen womöglich auch noch eine Nacht um die Ohren geschlagen haben.
So mancher höhere Beamte hat sich zu seiner Überraschung in Briefen als schlimmster Übeltäter seit Hitler beschimpft gesehen, obwohl seine Behörde den Mißstand längst aus dem Weg geräumt hat. Zählen Sie also bis zehn, bleiben Sie ruhig und prüfen Sie nach, ob die Fakten noch stimmen. Und dann schießen Sie los! Noch etwas zum Schluß: Stellen Sie sich darauf ein, daß die Kampagne ein Schlag ins Wasser werden könnte und Sie das zur Verzweiflung bringen wird. Für jede gerettete Wiese, jede zur Rechenschaft gezogene Wasserbehörde, jede Zwergschule, die nicht geschlossen wird, jede Chemikalie, die verboten, und jedes Unrecht, das gesühnt wird, gibt es mindestens einen niederschmetternden Fehlschlag. Dann können Sie nur Ihre Kinder anschauen, Hoffnung schöpfen und von neuem anfangen. Die Kinder sollen das auch mitbekommen. Sie sollten ihnen die Sachlage so fair wie möglich erklären. Denn so lange ist es nicht hin, bis sie erwachsen sind und diese Probleme selbst übernehmen müssen. Eine gute Faustregel, die Dinge so objektiv wie möglich darzulegen, Ist: Geben Sie der Gegenseite immer ein wenig mehr Gewicht, als Sie es eigentlich für richtig halten (»Natürlich würden die Bauern nicht so viel Geld bekommen, wenn sie auch gegen die Reihenhäuser wären.
Und sie haben Angst, nicht genug für ihre Familien zu haben... Nun, die Weißen in Südafrika glauben schon, daß sie die Schwarzen korrekt behandeln ... «). Oktroyieren Sie den Kindern Ihre Meinung nicht auf, aber geben Sie Denkanstöße. Fragen Sie sie nach ihren Vorstellungen, und lassen Sie sie an Ihren teilhaben. Und wenn Ihr Kreuzzug vergeblich war, das Elektrizitätswerk schließlich doch gebaut wird und die schönen Bäume der neuen Straße weichen müssen, dann denken Sie daran, daß Ihre Kinder ebenso wie Sie das Recht haben, darüber nachzugrübeln. Versuchen Sie nicht, Ihren Mißerfolg zu verbergen. Die Kinder sind als nächstes dran, und es schadet ihnen nicht zu wissen, daß die Sache schief gegangen ist. So sehen sie auch, daß manche Dinge sehr viele Dinge - wert sind, bekämpft zu werden, auch wenn dieses Bemühen nicht immer von Erfolg gekrönt ist.