Türkei

Die neue Frauenbefreiungsbewegung

Wurzeln des Feminismus

Für ein besseres Verständnis der Gegenwart sind ernsthafte historische Untersuchungen erforderlich, die uns bis heute fehlen. Da wir uns hier auf die Entwicklungen der letzten zehn Jahre konzentrieren wollen, greifen wir aus der Zeit vor 1980 nur einige Probleme und Schwierigkeiten auf, die uns als unser Erbe weiterhin belasten.
Im Osmanischen Reich war der Status der Frauen definiert durch die Geschlechtersegregation in den sozialen Beziehungen, symbolisiert durch den Harem. Frauen lebten und arbeiteten unter sich und waren beschränkt auf ihre Aufgabe der Reproduktion. Ihr gesellschaftlicher Wert bestimmte sich weitgehend über ihre Rolle als Ehefrau und Mutter. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden verschiedene Reformen durchgeführt. Aus Sicht der Frauen die bedeutendste war die Öffnung unterschiedlichster Schulen für Frauen. Nur eine Handvoll von ihnen, Angehörige der städtischen und bürokratischen Oberschicht, erhielt dort allerdings eine Ausbildung.
Es waren aber diese gut ausgebildeten, berufstätigen Frauen, überwiegend Lehrerinnen, die unter dem Einfluß der westlichen Suffragettenbewegung nach Ausrufung der Zweiten Konstitutionellen Regierung im Jahre 1908 die erste organisierte feministische Agitation starteten. Durch ihre ausgezeichneten Fremdsprachenkenntnisse konnten sie verfolgen, was im Westen vor sich ging. Anders als im Westen war für die Osmanischen Frauen das Wahlrecht die Grundlage, auf der sie ihre Kritik öffentlich machen konnten. Sie litten am stärksten unter dem patriarchalischen Charakter von Ehe und Familie, die unter dem Schutz der religiösen Gesetze standen, die die Polygamie legalisierten und dem Mann das Vorrecht auf Scheidung gewährten. Gleichzeitig kämpften die Frauen gegen gesellschaftliche und kulturelle Regeln, die sie vom öffentlichen Leben ausschlössen. Diesen ideologischen Kampf begleiteten unterschiedliche Frauenvereinigungen und -Zeitschriften. Ihre Zahl übertraf ironischerweise die feministischen Organisationen, die wir in den letzten Jahren aufbauen konnten.
In den Anfängen der Republik wurden einige entscheidende radikale Reformen durchgeführt. Beispielhaft genannt sei die Reform des Zivilrechts im Jahre 1926, die Frauen in persönlichen und Familienangelegenheiten formal gleichstellte. Oder die Reform des Bildungs- und Erziehungswesens, die den Frauen auf gleicher Basis mit den Männern die Tore aller Schulstufen öffnete. Und schließlich erlangten die Frauen Anfang der 30er Jahre gleiche politische Rechte. Mustafa Kemal Atatürk und seine Verbündeten setzten all diese Reformen auf ihre für die Einparteienära typische Art und Weise durch: als Modernisierung der Gesellschaft von oben durch den Staat, ohne jede Beteiligung der Betroffenen. Einige Episoden im Verlauf der Wahlrechtsreform deuten darauf hin, daß die vorher aktiven und politisch bewußten Frauen entmutigt waren, da sie auf die Durchführung der Reformen keinerlei Einfluß nehmen konnten.
In den ersten allgemeinen Wahlen, die der verfassungsmäßigen Verankerung des Frauenwahlrechts folgten, wurden 18 weibliche Abgeordnete ins Parlament gewählt. Kein anderes Land konnte eine so große Vertretung von Frauen (4,5% der Sitze) aufweisen. Die Republikanische Volkspartei (CHP) wollte diesen außergewöhnlichen progressiven Sprung für Propagandazwecke nutzen und forderte die Frauenvereinigung auf, die Organisatorinnen des Feministischen Weltkongresses 1935 zu ihrem Treffen nach Istanbul einzuladen. Auf dem Kongreß akzeptierte die Frauenvereinigung einen Vorschlag, das Thema Frieden als wichtigsten Tagesordnungspunkt aufzunehmen. Diese relative Unabhängigkeit der Türkischen Frauenvereinigung von zentralen politischen Anweisungen erregte offensichtlich Mißfallen. Zwei Wochen später hat die CHP die Frauenvereinigung verboten. Der noch in der Entstehung begriffene Feminismus der späten Osmanischen Zeit zog sich zurück.
Seit den kemalistischen Reformen ist ein halbes Jahrhundert vergangen; 1951 wurde die Türkische Frauenvereinigung im Rahmen des allgemeinen Demokratisierungsprozesses wieder zugelassen, und in den folgenden Jahren entstanden viele andere Frauenorganisationen, wie die 1954 gegründete Frauenrechtsvereinigung. Dennoch konnten die Frauen in diesem halben Jahrhundert keinen Diskurs über die Frauenunterdrückung entwickeln. Die Ursache scheint wohl vor allem darin zu liegen, daß alle diese Frauenorganisationen, angefangen bei der Frauenabteilung der CHP, dem herrschenden Diskurs des Kemalismus eng verbunden blieben. Der Kemalismus aber vertrat, daß die Frauen in der Türkei alle ihre Rechte, einige sogar früher als in den sogenannten hochentwickelten Ländern, erhalten hatten (Hauptbezugspunkt waren die politischen Rechte). Es komme darauf an, diese Rechte zu schützen und zu erkennen, wie tief die Frauen in der Schuld Atatürks, des Gründers der modernen Türkei, stünden, anstatt weiter zu agitieren. Dieser Diskurs wurde so überschwänglich, daß die Frauenorganisationen insgesamt wohl als »Jubelorganisationen« bezeichnet werden können. Alljährlich versammeln sich ihre Anhängerinnen am 5. Dezember, dem Jahrestag der Wahlrechtsreform, um dieses wichtige Ereignis zu feiern, Atatürks zu gedenken und Presseerklärungen abzugeben, die sich allesamt arg auswendig gelernt und hohl anhören. Die Aktivistinnen verfügten schon damals und verfügen auch heute über eine gute Ausbildung; sie sind wohlhabende Mittelschichtshausfrauen, unter ihnen ein paar berufstätige Frauen, die sich selbst für den Prototyp der emanzipierten, wenn nicht gar »befreiten« türkischen Frau halten.
Ende der 60er Jahre führte eine relative Demokratisierung im Land zu einem Wiederaufleben der Linken. Die CHP entwickelte sich zu einer sozialdemokratischen bzw. sozialistisch-demokratischen Partei. Der Marxismus fand die größte Verbreitung, die er jemals hatte, wenn nicht in der Arbeiterklasse so doch unter den Intellektuellen und den Studenten. Der radikale Studentenaufstand in den westlichen Ländern im Mai 1968 hatte ebenso wie die revolutionären Veränderungen in der Dritten Welt seine direkten Wirkungen auf die revolutionäre Jugend in der Türkei, die sich nach 1968 zunehmend radikalisierte. Dieser Prozeß führte zunächst zu einem Bruch in der Türkischen Arbeiterpartei (TIP), die wegen ihres Parlamentarismus und Revisionismus kritisiert wurde, und anschließend zu weiteren Spaltungen in den maoistischen, guevaristischen, prosowjetischen und anderen Gruppen. In dieser Periode organisierten sich mit Unterstützung der Regierung auch die paramilitärischen faschistischen Gruppen. Die Konfrontation zwischen den Lagern führte zu einer bürgerkriegsähnlichen Situation führen, der der Militärputsch von 1980 ein Ende setzte.
Der moderne Feminismus in den westlichen Ländern, die Frauenbefreiungsbewegung, entwickelte sich bekanntermaßen aus der radikalen Studentenbewegung und der Politik der Neuen Linken. In der Türkei war dies nicht der Fall. Die meisten linken Gruppen waren sich darin einig, daß der Befreiung der Frauen eine sozialistische Revolution vorangehen müsse. Von den Frauen erwartete man deshalb, daß sie an der Seite der sozialistischen Männer in ihren jeweiligen Parteien und Organisationen den Kampf aufnehmen.
Ohne Übertreibung läßt sich sagen, daß vor 1980 nicht eine einzige feministische Gruppe existierte, die auf der Frauenunterdrückung beharrte. Der Kemalismus proklamierte als die herrschende politische Ideologie, daß der moderne Staat die ehemals repressiven Lebensbedingungen der Frauen beseitigt habe. Der Islam als die herrschende soziale Ideologie erklärte eine Emanzipation der Frauen für überflüssig, da ihre eigentliche Aufgabe darin liege, daheim Hausfrauen und Mütter zu sein. Und die revolutionäre marxistische Ideologie, die beide bekämpfte, erklärte die Frauenunterdrückung zu einer Begleiterscheinung der Klassenunterdrückung. Die sozialistische Revolution sei der Weg zur Emanzipation. Kurzum: jeder dachte und handelte so, als ob Frauen in der Türkei per se nicht unterdrückt würden.

Erste Schritte: 1982-1985

Der Militärputsch im September 1980 setzte abrupt allen politischen Aktivitäten in der Türkei ein Ende. Die alte Verfassung und das Parlament wurden abgesetzt, die politischen und alle fortschrittlichen Organisationen verboten, ihre Führer vor Gericht gestellt und inhaftiert. Ausgerechnet dieser Putsch, der weit mehr Unterdrückung brachte als die vorhergehenden (in der Türkei putschte das Militär 1960 und 1971, d.U.), schuf paradoxerweise das erste Mal die Bedingungen für Frauen, in ihrem eigenen Namen zu sprechen. Wir sind uns wohl bewußt, daß dieser Widerspruch in Zukunft wenn nicht schon heute gegen die Frauenbefreiungsbewegung in der Türkei benutzt werden wird.
Dieser merkwürdige Umstand, daß eine demokratische Bewegung unter eigentlich höchst ungünstigen antidemokratischen Bedingungen ihren Anfang nimmt, kann im wesentlichen dadurch erklärt werden, daß die Initiatorinnen der neuen Bewegung junge linksorientierte Frauen waren. In der vorangehenden Zeit hatte man ihnen nicht gestattet, für sich zu sprechen. Jetzt, wo die Hindernisse einmal in so tragischer Weise weggefegt waren, begannen sie zu sprechen.
Schon gegen Ende der 70er Jahre hinterfragten einzelne Akademikerinnen die Rolle der Frau in der Türkei. Die von der UNO ausgerufene »Dekade der Frau« und die wiederauflebende feministische Bewegung im Westen hatten das neue Interesse an den weiblichen Lebenszusammenhängen geweckt. Aber das von Nermin Abadan-Unat herausgegebene Buch »Frauen in der türkischen Gesellschaft«, zeigt exemplarisch, daß die übliche Herangehensweise von einer feministischen Sicht im eigentlichen Sinne weit entfernt war. Eine der wenigen »verdeckten Feministinnen« unter den Autorinnen war Sirin. Sie erkannte, daß das Patriarchat, das sich nicht auf Klassenauseinandersetzungen reduzieren läßt, selbst in den — vermutlich — demokratischeren Organisationen wirksam war. Das hatten sie und andere junge Wissenschaftlerinnen im Verband der Hochschulassistenten (TÜMAS) selbst erfahren.
Nachdem Sirin die Universität wegen der neuen antidemokratischen Hochschulgesetzgebung verlassen hatte, fand dieses wachsende Bewußtsein eine Ausdrucksmöglichkeit. Der Schriftstellerverband (YAZKO) bot ihr an, eine Frauenzeitschrift vorzubereiten. YAZKOs Interesse an diesem Projekt hing mit der Situation Anfang 1981 zusammen. Revolutionäre Politik war verboten und die Menschen waren eher geneigt, Themen wie Demokratie, Wert des Individuums, Menschenrechte, Frauenrechte u.a. zu diskutieren. Themen, die in der durchlebten bürgerkriegsähnlichen Situation nicht im Vordergrund stehen konnten.
Viele junge Leute interessierten sich für Frauenthemen, auch wegen deren Nähe zu dem ebenfalls streng stigmatisierten Problem der sexuellen Freiheit. Sirin war der Auffassung, daß die Zeitschrift nicht von ihr allein, sondern besser von einem Frauenkollektiv vorbereitet werden sollte. Dieses erste, aber nicht autonome Frauenzeitschriftenkollektiv bestand aus sechs Personen. Nach langen Debatten entschieden die Frauen, daß die Zeitschrift feministisch ausgerichtet sein sollte. Dabei war sich keine von ihnen so ganz darüber im klaren, was das bezogen auf die türkische Gesellschaft heißen mußte. Den einzigen Anhaltspunkt bot das — wenn auch relativ fortschrittliche, so doch typische — Frauenmagazin Kadinca (= weiblich). Das Kollektiv wollte einen kritischeren, radikaleren Standpunkt vertreten, d.h. also vergleichsweise stärker systemoppositionell und antipatriarchalisch sein. Sie schafften es nicht, die Zeitschrift in der vom Verlag vorgegebenen Zeit von sechs Monaten zu publizieren, und so blieb das Projekt ein totgeborenes Kind.
Inzwischen hatten zwei wichtige Ereignisse stattgefunden. Das erste war das von YAZKO oder vielmehr von besagtem Kollektiv im Namen von YAZKO veranstaltete Symposium im April 1982 in Istanbul. Hier wurde das erste Mal in diesem Jahrhundert das Wort »Feminismus« ausgesprochen. Wir hatten Gisele Halimi, eine bekannte französische Feministin und Leiterin der Gruppe Choisir eingeladen. Das Symposium war ein spektakuläres öffentliches Ereignis. Viele enthusiastische junge Frauen schlössen sich uns an. Keine von ihnen hatten wir vorher gekannt. Die zweite wichtige Entwicklung war die Haltung der kleinen Studiengruppen, die sich informell um das Kollektiv gebildet hatten. Sie weigerten sich entschieden, das uns von YAZKO angebotene und gescheiterte Projekt zu vergessen. Etwa 50 Frauen hatten sich unseren vertraulichen Zirkeln angeschlossen. Diese Zusammenkünfte, die wir »kleine Gruppen« nannten, fungierten als bewußtseinsfördernde Gruppen. Häufig trafen sie sich zu einer Art Vollversammlung, die wir die »größere Gruppe« nannten. Wir trafen uns ein bis zweimal wöchentlich. Die meisten Frauen hatten einen marxistischen Hintergrund. Sie hatten sich in der Linken engagiert. Unsere Diskussionen waren deshalb sowohl sehr theoretisch als auch sehr politisch. In dieser Zeit entdeckten wir zum ersten Mal, daß Frauenpolitik nicht notwendig Klassenpolitik ist. Wenn Sirin sich an diese »heldenhaften Zeiten« erinnert, staunt sie nachträglich über den Mut all dieser Frauen. Unter Militärregime und Kriegsrecht waren politische Versammlungen jeder Art verboten. Die Treffen fanden in kleinen Privatwohnungen statt. Und als einzige Vorsichtsmaßnahme gegen Repressionen seitens der Militärpolizei verhielten sich die Frauen so, als würden sie sich zu einer der traditionellen Teeparties treffen, die Frauen in der Türkei für ihre Nachbarinnen regelmäßig organisieren (d.U.). Auf dem Tisch häuften sich deshalb Kekse, Torten und Kuchen ... Alle Frauen, die sich an diesen ersten heißen Debatten über den Wert feministischer Politik in der Türkei beteiligten, hatten am Ende mindestens zwei oder drei Kilo zugenommen.
Zwei wichtige Schritte wurden in dieser ersten Reifezeit getan. YAZKO plante für 1983 eine »feministische Frauenseite« in der Wochenzeitschrift Somut (= Resultat), und Ende 1983 gründete sich der »Frauenkreis«. Sule Torun und Zeynap Avci, beide aus der ersten in Istanbul bestehenden Gruppe, übernahmen als Herausgeberinnen die Verantwortung für »die Seite« im Somut: Es war unser erster organisierter Versuch, an die Öffentlichkeit zu gehen. Wir arbeiteten für diese Seite nicht nach klassischem Konzept, sondern übernahmen viele Organisationsprinzipien des Feminismus, die wir in unseren kleinen Gruppen entdeckt, verinnerlicht und reproduziert hatten. Nur zwei Kriterien entschieden über die Auswahl der Artikel: ausschließlich Frauen sollten auf der Frauenseite veröffentlichen, und was sie zu sagen hatten, sollte aus der Frauenperspektive gesagt sein. Ohne Übertreibung läßt sich rückblickend sagen, daß die »feministische Frauenseite« in den sechs Monaten ihrer Existenz die beliebteste Seite der Zeitschrift war. Sie sorgte für die meisten Diskussionen.
Ein halbes Jahr später brachen wir das »Experiment« ab. Wir hatten all unser Material veröffentlicht. Außerdem reagierte der neu gewählte Vorstand von YAZKO empfindlicher auf die Kritik, die unsere »Seite« insbesondere bei orthodoxen linken Gruppen auslöste. Der alte Diskurs, der Feminismus sei eine reaktionäre, bürgerliche und antisozialistische Ideologie, hatte sich inzwischen verschärft. Im Juni verabschiedeten wir uns mit einem Offenen Brief in Somut und verließen das Projekt. Es folgte eine Phase der Depression. Wir zogen uns einige Zeit zurück — in der Hoffnung, unseren Mut wiederzuerlangen.
Stella Ovadia, die vielleicht militanteste Frau von uns, erreichte mit ihrem unermüdlichen Drängen, daß wir uns Ende 1983 zu einem neuen Experiment entschlossen. 13 Feministinnen gründeten den »Frauenkreis«, eine Gesellschaft, deren Ausgangspunkt und Ziel es war, »bezahlter und unbezahlter Frauenarbeit im und außer Haus Wert zu verleihen«. Wir sollten nicht verschweigen, daß diese Form als »kapitalistisches Unternehmen« heiße Diskussionen provozierte. Einige Frauen — vor allem Sozialistinnen — lehnten diese Form auch als ein Mittel ab.
Der »Frauenkreis« besaß eine große Utopie, aber beschränkte Mittel. Seine finanziellen Probleme wurden niemals gelöst, die Zahl der Teilhaberinnen blieb bis heute beschränkt. Das »Frauencafe« als Treffpunkt für feministische und nichtfeministische Frauen konnte deshalb nicht eröffnet werden. Auch die geplanten Gesundheits- und Rechtsberatungsstellen konnten wir nicht einrichten. Auf zwei Gebieten aber arbeitete der Kreis erfolgreich: wir initiierten einen Buchclub, wo regelmäßig aktuell interessante Themen wie z.B. auch dieser Artikel diskutiert wurden. Seit 1984 gab der »Frauenkreis« viele Bücher heraus, unter ihnen die Klassiker der Neuen Frauenbewegung: Frauenstaat von Juliet Mitchell und Alice Schwarzers Interviews mit Simone de Beauvoir. 1985 begann der »Frauenkreis« sich zu radikalisieren. Viele jüngere Frauen traten dem Buchclub bei, zahlten kleine Mitgliedsbeiträge und brachten das Projekt 1986 schließlich unter ihre Kontrolle. 1987 begannen diese radikalen Frauen mit der Herausgabe der ersten feministischen Zeitschrift. Der Feminist erscheint in unregelmäßigen Abständen drei bis viermal im Jahr. Im März 1988 publizierte der »Frauenkreis« das Buch »Schrei! Jeder soll dich hören!«. Es entstand als Teil der Kampagne gegen das Schlagen von Frauen.
Der Buchclub organisierte 1985 regelmäßig Seminare, Diskussionsabende und Veranstaltungen, wie den 8. März 1985, der nach vielen Jahren erstmals wieder gefeiert wurde. Über diese Aktivitäten erreichten die feministischen Gruppen neue Frauen, was die soziale Zusammensetzung des Kreises völlig veränderte. Eine jüngere Frauengeneration, Anfang dreißig oder Ende zwanzig, Studentinnen, Büroangestellte und Sekretärinnen, löste die erste Generation feministischer Frauen ab, die Ende dreißig oder Anfang vierzig, überwiegend berufstätig und verheiratet oder geschieden waren und Kinder hatten. Dieser Wandel beeinflußte entscheidend die zunehmende Radikalisierung des »Frauenkreises«. Die von Anfang an latent vorhandenen ideologischen Differenzen zwischen reformistischen, radikalen und sozialistischen Feministinnen brachen auf. Bis heute haben diese Ideologieunterschiede aber weder zu Fraktionsbildung noch zu internen ideologischen Kämpfen geführt — einer typischen »Krankheit« der Linken in der Zeit vor 1980.

Wir kommen voran: 1986-1988

Der Frauenkreis trug dazu bei, den Feminismus einer breiteren Öffentlichkeit bekanntzumachen, seine Aktivitäten waren aber hauptsächlich nach innen gerichtet. Erst Ende 1985 führten wir unsere erste große Öffentlichkeitskampagne, die oft als »Petitions-Kampagne« bezeichnet wird.
Im Sommer 1985 hatte die türkische Regierung sich entschlossen, die UN-Konvention zur Abschaffung aller Formen der Frauendiskriminierung zu unterzeichnen, um eine offizielle Delegation zur Konferenz nach Nairobi entsenden zu können. Diese Konvention sollte ein halbes Jahr nach ihrer öffentlichen Bekanntmachung, im März 1986, gesetzlich verankert werden. Ein Komitee aus ungefähr zwanzig Frauen aus den Gruppen aus Ankara und Istanbul mit unterschiedlichen feministischen Positionen beschloß eine Unterschriftenaktion, um Regierung und Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, daß es Frauen gab, die auf die Einhaltung dieses neuen Gesetzes drängen würden.
Der aufsehenerregende Prozeß gegen eine Gruppe von Intellektuellen, die aufgrund der sogenannten »Intellektuellen-Petition« der subversiven politischen Agitation gegen den Staat angeklagt waren, war damals noch nicht abgeschlossen. Wir gingen mit unserer Kampagne also ein ähnliches Risiko ein und waren daher darauf bedacht, die Verantwortlichkeit auf wenige Personen zu beschränken — deshalb auch die adhoc-Form des Komitees — und die Kampagne zügig und mit Hilfe eines informellen, spontanen Kontaktsystems durchzuführen. Die politischen Bedingungen waren ungünstig und der Feminismus noch keineswegs eine allgemein bekannte und anerkannte Ideologie und das Komitee rechnete mit höchstens 1.000 bis 1.500 Unterschriften. Doch am 8. März 1986, als eine kleine Gruppe von Frauen die Petition dem Parlament übergab, war sie von 4.000 Frauen unterzeichnet.
Die Petition enthielt vier Hauptpunkte: die Frauen forderten die Abschaffung der diskriminierenden Gesetze, die der Frau einen anderen Rechtsstatus verliehen als dem Mann, vor allem die Aufhebung des Artikels im Bürgerlichen Recht, nach dem der Mann als Familienoberhaupt galt; sie forderten weiterhin das Recht auf Arbeit, die Einrichtung eines effektiven Kindergartensystems und gleiche Chancen im Erziehungs- und Bildungswesen. Das Parlament nahm die Petition entgegen, ging jedoch nicht darauf ein. Doch da wir in erster Linie demonstrieren wollten, daß es Frauen gibt, die entschlossen sind, politische Schritte für ihre spezifischen Rechte zu unternehmen, genügte uns als Erfolgsbestätigung das große Echo in der Presse und die Unterstützung der Türkischen Frauenliga (einer halb-offiziellen Vereinigung, die bislang keine derartigen Forderungen vorgebracht hatte), die dazu führte, daß das Fernsehen über unsere Demonstration berichtete. Wir waren nicht so allein, wie wir befürchtet hatten. Die Haltung uns gegenüber begann sich zu ändern — zumindest bei Teilen der Presse. Durch die Aktion wurde auch die strittige Frage der Organisationsform gelöst. Ein Teil von uns gründete die »Vereinigung gegen Frauendiskriminierung« (AKKD), die sich intensiv um die Realisierung des neuen Gesetzes kümmern wollte. Diejenigen, die für spontane Komitees und Kampagnen plädierten, haben erkannt, daß auch für derartige Aktionen eine gewisse Organisation — wie locker auch immer — nötig und effektiv ist.
Ungefähr sechs Monate nach Gründung der AKKD bildeten sich zwei weitere Frauenvereinigungen — die DEM-KAD (Frauen im Demokratischen Kampf) und die DKD (Demokratische Frauenvereinigung). Über einen längeren Zeitraum geführte Diskussionen und Debatten unter sozialistischen Frauen hatten zur Bildung dieser Organisationen geführt. Beide verstehen sich in erster Linie als Organisationen für proletarische und sozialistische Frauen, die als demokratische Massenbewegungen den Kampf der Arbeiterklasse unterstützen wollen. Sie betrachten Frauenfragen als Teil übergeordneter demokratischer Forderungen und definieren »Feminismus ohne klassenkämpferische Perspektive« als anti-demokratische und bürgerliche Bewegung.
Von diesem Zeitpunkt an gingen vielfältige Initiativen von den unterschiedlichsten Gruppen aus. Die Demonstration in Istanbul am 17. Mai 1987, mit der die Frauen aufgefordert wurden, an der »Frauensolidaritätskampagne gegen Gewalt in der Ehe« teilzunehmen, war ursprünglich eine Idee des radikaleren »Frauenkreises«, doch im Organisationskomitee waren auch Frauen des AKKD. Anlaß war das Verhalten eines Richters in der Provinz Corum in Zentralanatolien. Er hatte sich geweigert, dem Scheidungsantrag, den eine Frau, die ihr viertes Kind erwartete, wegen Vergewaltigung und Mißhandlung eingereicht hatte, stattzugeben, und seine Entscheidung damit begründet, daß nach den bekannten Sitten und Gebräuchen der Region »es nie gut tut, eine Frau ungeprügelt oder ungeschwängert zu lassen«. Als wir 1987 aus einer Veröffentlichung des Revisionsgerichtshofes von diesem bereits 1985 ergangenen, haarsträubenden Urteil erfuhren, war unsere Geduld am Ende. Wir organisierten die erste große Straßenaktion nach 1980 und protestierten gegen die Mißhandlung von Ehefrauen und die Gleichgültigkeit, mit der man diesem Zustand begegnet. Diese Demonstration bildete den Beginn der Kampagne, die wir solange fortführen wollen, bis die Gewalt gegen Frauen strafrechtlich geahndet wird und Zufluchtsstätten für mißhandelte Frauen eingerichtet werden.
Am 4. Oktober organisierten wir ein Festival vor dem Chora-Museum in Istanbul. Die Initiative ging von einem kleinen Komitee aus, doch die Vorbereitungen wurden von ungefähr 80 Frauen durchgeführt. Ein anderes Komitee organisierte die Feiern zum 8. März, die neben Konferenzen und Diskussionen auch eine Ausstellung umfaßte, in der charakteristische Gegenstände das Leben von Frauen — sozusagen in »objektivierter« Form — veranschaulichen sollten.
Hier ist vielleicht der Punkt gekommen, von dem an wir von einer türkischen Frauenbefreiungsbewegung sprechen können, deren Entwicklung sich einer gewissen Popularität und Effektivität erfreut, die spezielle Arbeits- und Forschungsmethoden hat, und sich zweier Publikationen rühmen kann (Feminist und Cactus).
Als Frauen einer Generation, deren politisches Bewußtsein von der starken sozialistischen Bewegung — vor dem Militärputsch vom 12. September — geprägt wurde, haben wir alle uns mindestens einmal in unserer kurzen feministischen Laufbahn mit dem problematischen »Verhältnis zur sozialistischen Bewegung« auseinandergesetzt. So sind denn auch die drei zentralen Frauenvereinigungen und die meisten der unabhängigen Frauen, die an der Kampagne teilnehmen, ideologisch — wenn nicht organisatorisch — mit der Linken verbunden. Da die sozialistische Bewegung selbst starken Repressionen ausgesetzt ist, ist dieses Thema jedoch sehr kompliziert. Es hat bisher nur eine einzige Initiative zur Gründung einer sozialistischen Partei gegeben und nur sechs unabhängige sozialistische Kandidaten standen im Dezember 1987 für die Wahlen zur Nationalversammlung zur Verfügung. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß diese beiden Gruppen, die nach dem Putsch von 1980 als erklärte Sozialisten an der Politik teilgenommen haben, die Feministinnen stark unterstützten. Die Verbindungen zwischen AKKD und einigen der für die Herausgabe des Cactus verantwortlichen Frauen zur Sozialistischen Partei bzw. zu den unabhängigen Kandidaten hatten zweifellos großen Einfluß auf diese Haltung. Die von einigen Gruppen des neuen linken Spektrums (die mit der Linken vor 1980 nur ideologisch verbunden sind) veröffentlichten Artikel der jüngsten Vergangenheit deuten auf einen Meinungswandel in bezug auf Frauenforderungen hin. Doch für die Mehrheit derjenigen, die in der Vergangenheit an sozialistischer Politik teilgenommen oder sie unterstützt haben, ist »Feminismus« immer noch gleichbedeutend mit »Männerhaß«, mit frivoler Selbstbezogenheit angesichts weit größerer sozialer und gesellschaftlicher Probleme, die es zu lösen gilt, oder es wird der noch schärfere Vorwurf erhoben, der Feminismus sei ein Feind und eine Gefahr für die »wahre Sache«.
Für eine breite Theoriediskussion unter den Feministinnen selbst brauchten wir ein reiches Spektrum feministischer Zeitschriften. Doch bislang ziehen es Feministinnen jedweder Couleur vor, solidarisch gegen den gemeinsamen »Feind« zu agieren; sie betonen lieber das Gemeinsame als das Trennende. Hochrangige und lebhafte Theoriediskussionen sind auch angesichts der ungenügenden theoretischen Grundlagen bei weiten Teilen der Frauenbewegung und der fehlenden Frauenforschung kaum zu erwarten. Wir sollten dabei allerdings berücksichtigen, daß gerade knapp zwanzig feministische Bücher ins Türkische übersetzt worden sind und daß die meisten Klassiker den türkischsprachigen Leserinnen unbekannt sind. Fremdsprachenkenntnisse sind eine unabdingbare Voraussetzung, um den Diskussionen folgen und von den Erfahrungen der internationalen Frauenbewegung profitieren zu können. Aus diesen Gründen gibt es in der Türkei — abgesehen von den drei (liberalen/radikalen/sozialistischen) Feminismusansätzen — keine tiefergreifende, aus Frauenforschung und politischer Arbeit resultierende Diskussion. Der entscheidende Grund liegt vielleicht darin, daß wir tatsächlich noch keine »Frauenbewegung« im eigentlichen Sinn sind. Unsere Praxis und unsere Erfahrungen haben sich noch nicht so stark verändert, daß sie auch die theoretische Betrachtung formen würden.
Was das Verhältnis der Frauen, die den Kern unserer Bewegung bilden, zu offiziellen Institutionen betrifft, läßt sich sagen, daß sie ihnen entschieden oppositionell gegenüberstehen. Wir sind erst seit kurzem mit einem Problem konfrontiert, mit. dem westliche Feministinnen schon lange zu kämpfen haben: Inwieweit kann eine autonome Frauenbewegung Beziehungen zum Staat aufnehmen, ohne von ihm aufgesogen zu werden? Wo liegen die Grenzen der Zusammenarbeit?
Die Medien sind in der feministischen Propaganda weiter als die Frauenbewegung selbst. Journalistinnen — sogar jene, die sich nicht zur Frauenbewegung zählen — sind an der Frauenproblematik interessiert und haben Bücher darüber veröffentlicht. Duygu Asena und Zeynep Oral haben mit ihren Büchern in gewisser Weise eine neue Tradition in unserer Literatur begründet. Kadinin Adi Yok (Die Frau hat keinen Namen) und Kadin Olmak (Frau sein) sind jetzt in der 42. bzw. der 7. Auflage herausgekommen. Das Interesse des männlichen und weiblichen Publikums an allem, was Frauen betrifft, spiegelt sich auch in der Kinofilmszene wider. Die Kritiker sprechen von »Frauenkino«, meinen damit allerdings nicht Regisseurinnen, sondern Filme über Frauen, die von männlichen Regisseuren gedreht wurden. Unglücklicherweise sind Filme oder Bücher von Frauen über Frauen in der Türkei sehr selten, eine derartige Subkultur ist noch nicht entstanden.

Perspektiven

Zweifellos ist die Frauenbewegung in der Türkei zu einer starken politischen Kraft geworden. Wie die Aktionen dieses Jahres gezeigt haben, besteht die berechtigte Hoffnung, daß die Frauenbewegung über Istanbul und Ankara hinaus auch in anderen Städten wie z.B. in Izmir, Adana, Bursa und Eskisehir Fuß fassen könnte. Es wird nicht leicht sein, die Frauen der kleineren Städte und Dörfer zu erreichen. Sirin ist der Ansicht, daß es auf kommunaler Ebene, bei Gemeinde-, Kreis- und Stadtverwaltungen, viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten gibt, und sie erwartet konkrete Entwicklungen auf diesem Gebiet. Sedef jedoch ist überzeugt, daß es, soweit es um Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen geht, nicht so sehr darauf ankommt, ob die kommunale Regierung von den Sozialdemokraten oder von der ANAP gestellt wird, da die ANAP, in Übereinstimmung mit ihrer allgemeinen opportunistischen Haltung, die Forderungen der Frauen entweder bewußt oder unwillkürlich unterstützt, wie ein neueres Beispiel zeigt. Vier Bezirksbürgermeister in Istanbul und in Izmir haben sich bereiterklärt, ein Frauenhaus finanziell zu unterstützen, beeinflußt durch die Kampagne der Frauenbewegung und durch die Medien; drei von ihnen waren Mitglieder der ANAP. Die Arbeitsministerin, die einzige Frau im Kabinett, ist bekannt dafür, mit dem Feminismus zu sympathisieren.
Die Entwicklung zeigt, daß die Frauenbefreiungsbewegung Frauen unterschiedlicher ideologischer Ausrichtung in der Gesellschaft beeinflußt hat. Tatsächlich hat die Frauenbewegung — in unterschiedlichem Ausmaß — die sozialdemokratische SHP, die konservativ-nationalistische ANAP und radikale islamische Fundamentalisten beeinflußt. Jede dieser politischen Gruppierungen hat sich einige Forderungen des Feminismus zu eigen gemacht. In der SHP wurden Frauenausschüsse gebildet. Die ANAP gründete die »Stiftung zur Förderung und Stärkung türkischer Frauen«. Bei den radikalen islamischen Gruppen begann eine junge Generation militanter Frauen die traditionelle Auslegung des Korans anzuzweifeln und verlangte einen größeren Handlungsbereich für Frauen. Tatsächlich gibt es Gespräche — wenn auch auf privater Ebene — zwischen diesen Frauen und Frauen aus der Frauenbewegung. Nach Sirins Überzeugung war die Stiftung ein Versuch, die Frauenbewegung zu bremsen, sie unter Kontrolle zu bringen, auf einer kemalistisch-nationalistischen Linie zu halten und zudem Prestige bei den Frauen zu gewinnen. Während die vom Staat, der Regierung und einflußreichen Finanzkreisen unterstützte Stiftung praktisch vor allem Gesundheits- und Verhütungsberatung anbietet, ist ihr eigentliches Ziel doch die Stärkung der Institution Familie, die vom Feminismus bedroht wird. Die Stiftung kann sich dem Einfluß der Frauenbewegung nicht entziehen und versucht doch gleichzeitig, Barrieren gegen diesen Einfluß zu errichten — so gibt sie Lippenbekenntnisse zur Gleichberechtigung ab und begeht feierlich den 8. März, ohne an der Umsetzung von Frauenrechten wirklich interessiert zu sein (wie z.B. an der Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen). Sedef ist allerdings der Ansicht, daß die Gründung der Stiftung nicht so sehr auf den Einfluß des Feminismus zurückzuführen ist, sondern auf das Bestreben der türkischen Regierung, durch ein liberales Image in die Europäische Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
Das von der SHP vorgeschlagene Frauenministerium — eine Forderung, die die Feministinnen noch nicht aufgestellt hatten — ist ein weiterer Versuch der Vereinnahmung. Der Teil des Parteiprogramms der SHP, der sich mit Frauen beschäftigt, ist praktisch von der Petition von 1986 abgeschrieben worden. Die Partei hat jedoch weder konkrete Handlungsvorschläge entwickelt noch hat sie in einer Zeit, in der die Frauenorganisationen der Partei verboten sind und mit neuen unklaren Formen wie den Frauenausschüssen experimentiert wird, die entsprechenden Organisationsformen gefunden.
All dies sind Anzeichen dafür, daß die Entstehung einer großen Protestbewegung, die zumindest in einigen Zielen übereinstimmt, möglich ist. Eine derartige Entwicklung birgt jedoch die Gefahr, daß spezifische Analysen, Lösungen und Organisationsformen der Frauenbewegung verlorengehen. Auch könnte eine Spaltung der Frauenbewegung die Folge sein. Trotz aller Probleme halten wir eine rasche Weiterentwicklung der Frauenbewegung für realistisch. Die Frauen haben zum ersten Mal begonnen, über ihr eigenes Leben und ihre eigenen Probleme nachzudenken. Sie haben einander gefunden, sie haben Solidarität erfahren und werden die Identität und die Macht, die sie gewonnen haben, nicht so leicht wieder aufgeben.
Aus dem Englischen von Maren Klostermann und Gisela Stockem