Agnes von Saarbrücken

Zweite Gemahlin des Herzogs Friedrich II. von Schwaben

In zweiter Ehe vermählte sich Friedrich II. Herzog von Schwaben, mit Agnes, der Tochter des Grafen Friedrich von Saarbrücken.
Nicht einmal ihr Geburts- und Sterbedatum sind uns bekannt. Die Vermählung fand zwischen 1130 und 1135 statt.

»Die Quellen wissen von ihr nichts zu überliefern«,

heißt es bei Erich Maschke, aber es gibt eine Begebenheit, die Annalen und Chroniken aus dem Leben der Agnes berichten; sie zeigt Agnes als mutige und tapfere Frau.
Als Kaiser Lothar von Supplinburg im Kampf gegen die Staufer Speyer belagerte, befand sich Agnes in der vom Feind eingeschlossenen Stadt.

»Daß Lothars Hoffnung auf Unterwerfung der Stadt nicht in Erfüllung ging, davon war die Ursache Agnes, Herzog Friedrich II. Gemahlin, eine geborene Gräfin von Saarbrücken. Sie begeisterte die Bürger für ihre und ihres Hauses Sache, sie nahm teil an allen Gefahren und Anstrengungen, sie ertrug gleich dem Geringsten Hunger und Blöße. Erst als es ganz an Lebensmitteln fehlte und Herzog Heinrich von Bayern (der Welfe) den zum Entsatz herbeieilenden Herzog Friedrich II. zurückdrängte, erst am 3. Januar 1130 ergab sich Speyer dem König Lothar gegen Bestätigung aller Rechte und Freiheiten. Auch Agnes ward von Lothar freigelassen, ja beschenkt; entweder weil Bestrafung des heldenmütigen Weibes unwürdig schien oder weil Milde eine Aussöhnung mit den Hohenstaufern vorbereiten sollte oder aus Gefälligkeit gegen den Erzbischof von Mainz, den Oheim der Herzogin Agnes.«

Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Konrad und Jutta (Claricia).
Konrad Pfalzgraf bei Rhein (um 1140—1195) gehört zu »den kriegerischen und tapferen Naturen, die sich unter den älteren Staufern allgemein finden«. Vincenz von Prag nannte ihn »von jugendlicher Zier und Tapferkeit«. Bei der Belagerung Mailands durch seinen Stiefbruder Friedrich Barbarossa 1158 führte er die erste Schlachtordnung des kaiserlichen Heeres. Acerbus Morena beschreibt ihn als kräftig, von mittelgroßer Statur und blond.
Er war vermählt mit Irmgard, einer Tochter des Grafen Berthold von Henneberg (um 1157—1205). Die Vermählung fand vor 1176 statt. Der Sohn aus dieser Ehe, Friedrich, starb früh. Die Tochter Agnes hatte sich gegen Ende 1193 gegen den Willen des Vaters, aber mit Hilfe der Mutter mit Heinrich von Braunschweig, einem Sohn Heinrichs des Löwen, mit dem sie schon als Kind verlobt worden war, heimlich vermählt.
Die Tochter aus der Ehe Herzog Friedrichs II. mit Agnes, Jutta (Claricia) (1136/39— 1191), war mit dem Landgrafen Ludwig II. dem Eisernen von Thüringen (1140—1172) vermählt. Dieser schloß sich dem Stiefbruder seiner Frau, Friedrich Barbarossa, an und vertrat als dessen Gefolgsmann Barbarossas Politik. Seine Erscheinung ist von Sagen umwoben. Nach der älteren war Ludwig von seinen Vasallen so geliebt, daß sie die seiner Burg noch fehlende Mauer zum Staunen des Kaisers ersetzten, indem sie in eisernem Ring die Burg umstellten. Die andere Sage erzählt, Ludwig habe die Aufforderung des Schmieds von Ruhla: »Landgraf, werde hart!« beherzigt und sei gewalttätig gegen die unteren Stände vorgegangen.
Die Söhne Juttas und Ludwigs II. sind Ludwig III. der Milde, Landgraf von Thüringen und Hermann I. Dessen Nachfolger wurde Ludwig IV. der Heilige, der Gemahl der hl. Elisabeth.