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Theophanu war zwar »consors imperii« und coimperatrix«, lebte aber als Byzantinerin nach griechisch-römischen Recht, d. h. in einer »freien« Ehe, die einen Eintritt in die Familie des Mannes nicht vorsah. K. E. ZACHARIÄ von Lingenthal, Geschichte des griechisch-römischen Rechts, 2. Aufl., Berlin 1877, S. 36

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Thietmar von Merseburg, Chron. (MG SS. N. S. 9, ed. R. HOLTZMANN, Berlin 1935) III 25 »Otto . . . omnem suimet pecuniam partes divisit in quatuor, unam aeclesiis, Ilam pauperibus, Illam dilectae suimet sorxr. Mathildae, quae abbaciam in Quidilingeburg, devota Christo famula obtiauit, quartam suis tristibus ministris et militibus . . .«

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Ebenfalls im Namen und auf Anordnung nur Theophanus (von Otto III. ist nicht die Rede) wurden Gerichtstage abgehalten, so im März 990 in Sabionara bei Ravenna »iussione domnae Theophana imperatricis«. Gerichtsurkunden der fränkischen Zeit, hrsg. von R. HÜBNER, in: Z. Rechtsgesch., Germ. Abt. 12 (1891) und 14 (1893) (jeweils im Anhang), Nr. 1066

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So R. HOLTZMANN, a.a.O., S. 304 f. Wesentlicher scheint uns zu sein, daß die kaiserlichen Rechte in Rom nur durch Theophanu, die »consors imperii« Ottos II., wahrgenommen werden konnten. Otto III. blieb in Deutschland, weil er nur »rex« war.

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Eine Zusammenstellung gibt M. KIRCHNER, Die deutschen Kaiserinnen in der Zeit von Konrad I. bis zum Tode Lothars von Supplinburg, Berlin 1910, S. 134 Anm. 53. — Für eine zunächst gemeinsame Regentschaft Theophanus und Adelheids hat sich P. KEHR, a.a.O., S. 385 ff. ausgesprochen. Doch der anfänglich noch bestehende Einfluß Adelheids wurde rasch ausgeschaltet (K. UHLIRZ, Die Interventionen in den Urkunden König Ottos III. bis zum Tode der Kaiserin Theophanu, in: Neues Arch. 21 (1896), S. 130 ff.). Schon 985 zog sie sich auf ihre Besitzungen in Italien zurück.

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Die Urkunden wurden im Namen Ottos III. ausgestellt, der Vollziehungs- strich von dem Kinde selbst ausgeführt. R. HOLTZMANN, a.a.O., S. 293

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