Ich habe die ganze Welt gegen mich. Die Männer,
weil ich die Emanzipation der Frauen fordere,
die Besitzenden, weil ich die Emanzipation
der Arbeitenden fordere.
Flora Tristan
1. Eine Klassikerin des Sozialismus
Unsere Epoche, die so viele "verstoßene" oder wenig bekannte Persönlichkeiten vor dem Vergessenwerden rettet, konnte nicht zögern, ihre Aufmerksamkeit einer Frau wie Flora Tristan zuzuwenden, die früher eher zu den weniger bedeutenden Gestalten des vormarxistischen Sozialismus gerechnet wurde. Dank des Auftauchens einer bedeutenden feministischen Bewegung in Frankreich und neueren historischen Untersuchungen hat Flora Tristan in den letzten Jahrzehnten nach und nach den ihr zustehenden Platz im Stammbaum des feministischen Sozialismus wiederbekommen, als eine herausragende Vorläuferin der Arbeiter- und revolutionären Bewegungen.
Deshalb sind ihre Werke und Arbeiten über sie, nachdem über ein Jahrhundert lang fast gar nichts veröffentlicht worden war, inzwischen in ihrem Heimatland und teilweise auch in andern Ländern [1] relativ zahlreich erschienen. Auch über ihre Ideenwelt wurde in letzter Zeit einiges geschrieben. So heißt es bei Maltron:
- "Ihr Sozialismus konnte schwerlich als originell angesehen werden; er setzt sich zusammen aus saint-simonistischen und fourieristischen Bestandteilen, Stücken von Robert Owen, Anleihen bei den Theoretikern des Chartismus, bei Louis Blanc und den Reformern der Gesellenvereine, etwa Agricol Perdiguier, Adolphe Boyer oder Moreau. Die Verbindung von Feminismus und Sozialismus kommt von den Anhängern Saint-Simons; die Beschreibung des Palastes der Arbeiterunion ähnelt der Beschreibung des Phalanstère. Doch eines kann man Flora Tristan nicht absprechen: ihren kämpferischen Eifer."[2]
Wenn wir die recht eklektischen Einflüsse, die auf Flora Tristans Denken eingewirkt haben, betrachten, kann man diese Darstellung sicherlich nicht als unrichtig bezeichnen. Sie klammert allerdings einen Faktor aus, der sie von den großen Pionieren des Sozialismus unterscheidet und den schon damals der deutsche Schriftsteller Lorenz von Stein herausgestrichen hat:
- "Dagegen tritt bei ihr vielleicht am meisten unter allen Gleichartigen das Bewußtsein hervor, daß die Arbeiterklasse ein Ganzes ist, und daß sie, wenn sie aus ihrer Lage heraus will, sich als ein Ganzes erkennen, und als ein Ganzes, mit gemeinsamen Willen und Kräften nach einem gemeinsamen Ziele handeln muß."[3]
Flora Tristan vereinte in ihrem Denken verschiedene Einflüsse der utopischen Sozialisten, aber bei der Darstellung der Wechselbeziehung zwischen dem Kampf der Arbeiter und der Emanzipation der Frauen ging sie weiter als jeder andere Sozialist ihrer Zeit. Sie gelangte bereits zu der Idee, die Marx später so populär machen sollte, indem er sie zu einem Wahlspruch der Internationalen Arbeiterassoziation erhob, daß nämlich die Emanzipation der Arbeiterklasse das Werk der Arbeiter selbst sein wird. In gewissem Sinne tat sie das mit größerer Genauigkeit als Marx, denn Flora sprach bei der Arbeiterklasse von beiden Geschlechtern.
In ihrem kleinen Körper lebte eine Frau, die einen eisernen Willen und keineswegs alltägliche Überzeugungen hatte. Es war ihr Ziel, von den großen Interpretationen und Zielsetzungen ohne konkrete Praxis zur individuellen und kollektiven Aktion von unten, zur wirklichen Arbeiterbewegung fortzuschreiten. Daher arbeitete sie unerschrocken am Aufbau einer Organisation, der Arbeiterunion, die von der herrschenden Klasse unabhängig sein und die im nationalen und internationalen Rahmen für den Sozialismus kämpfen sollte.
Trotz ihrer geringeren Originalität im Vergleich zu den großen Namen des utopischen Sozialismus stellt ihr Werk und Wirken einen qualitativen Sprung nach vorn dar, da sie mehr auf die kämpferische Aktion als auf das große Projekt orientierte. Von allen übernahm sie etwas, doch sie gab ihm schließlich einen anderen Sinn. Ihr Denken und vor allem ihr Werk stellen eine Brücke zwischen dem utopischen Sozialismus und dem Marxismus dar, nach Art der sogenannten "Übergangssozialisten" oder Sozialisten von 1848, etwa Proudhon, Blanqui, Herzen, Lasalle, Dézamy, Weitling usw. Doch im Unterschied zu diesen Personen konnte sie die internationale Revolution von 1848 nicht mehr erleben, obgleich viele ihrer Ideen im Aufleuchten dieses Ereignisses Gestalt annehmen sollten.
2. Uneheliche Tochter, verfolgte Ehefrau
Die Biographie Flora Tristans ist mindestens so aufregend wie ihr Werk. Sie führte ein romantisches und tragisches Leben, das einer unruhigen Reisenden und einer großen Nonkonformistin, die - gleich Mary Wollstonecraft, deren Werke sie las und studierte - in noch recht jungen Jahren starb. Ihre Wesenszüge, besonders ihre totale Aufrichtigkeit zeigen sich in ihren Briefen und autobiographischen Reisebeschreibungen am klarsten.
Sie war am 7. April 1803 in Paris als Tochter eines ziemlich unbekümmert lebenden Paares, des spanischen liberalen Obersten Don Mariano de Tristan und der Französin Anne-Pierre Laisnay geboren worden. Der Vater gehörte einer begüterten Familie an. Diese war eng mit Simon Bolivar, dem späteren "Befreier" Lateinamerikas befreundet, der sie, als Flora noch ein kleines Mädchen war, in der Nähe von Paris häufiger besuchte. Bis zum Tod von Mariano, der sich weder darum gekümmert hatte, seine eheliche Verbindung ins Heiratsregister eintragen zu lassen noch eine testamentarische Verfügung aufzusetzen, lief alles gut. Aber 1808 kam der französisch-spanische Krieg und bot dem napoleonischen Staat die Handhabe, die Güter des toten "Feindes" zu beschlagnahmen und die Witwe und Tochter in Armut und Elend zu stürzen. Alle Versuche der Witwe, ihr Vermögen wiederzuerlangen, scheiterten.
Nachdem sie aus ihrer Pariser Wohnung zwangsgeräumt worden waren, zogen Mutter und Tochter für mehrere Jahre aufs Land, um 1818 wieder nach Paris zurückzukehren ("die einzige Stadt, die sie liebte", wie Flora sagte). Die Armut zwang Flora, sich eine Arbeit zu suchen und sie fand eine in der Stich- und Lithographiewerkstatt von André Chazal, einem mittelmäßigen Maler und ziemlich vulgären Menschen, der bald von ihrer spanischen Schönheit eingenommen war.
Sie heirateten im Februar 1821 und es scheint, daß sie sich in den ersten Ehejahren in die Rolle der treuen und liebenden Ehefrau schickte, als die sie zwei Kinder bekam. Als sie 1825 mit dem dritten Kinde schwanger ging, konnte sie die Freuden von Tisch und Bett nicht mehr ertragen und verließ ihren Gemahl. Sie suchte Zuflucht im Hause ihrer Mutter, wo sie Aline bekam; die Geburt stellte für sie den Beginn ihrer Unabhängigkeit dar. Aline sollte 1848 ihrerseits Mutter des berühmten Malers Paul Gauguin werden, der von seiner Großmutter schrieb, sie sei eine "erstaunliche Frau und ein sozialister Blaustrumpf" gewesen. Lange Zeit kannte man Flora Tristan vor allem als Großmutter ihres berühmten Enkels.[4]
Ihre weitere Geschichte ist einfach und schrecklich zugleich. Chazal hatte nicht den geringsten Zweifel daran, daß ihm Flora "von Rechts wegen gehöre" und seine ebenso wie ihre Familie stimmten darin überein. Laisney sagte kategorisch: "Eine Ehefrau, die die eheliche Wohnung flieht und die Früchte der Ehe mitnimmt, hat in der Gesellschaft keinen Platz. Sie ist eine Geächtete." Die Gerichte vertraten die gleiche Auffassung.
Nach einigen konfliktreichen Jahren, in denen es zu Prügelszenen, Verfolgungen auf der Straße und Kindsentführungen kommt, verliert Chazal am 10. September 1838 schließlich die Beherrschung und schießt mit einer Pistole aus nächster Nähe auf seine Frau. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre an dieser Schußverletzung gestorben. Der Mordversuch führte zu einem Prozeß, der großes Aufsehen erregte und die öffentliche Meinung spaltete. Ein großer Teil billigt Chazals Handlung, darunter sein Anwalt Jules Favre, ein bekannter Mann "des Fortschritts", der sich bei der Verteidigung der Lyoner Arbeiter hervorgetan hatte, die wegen der Arbeiterkämpfe von 1833 abgeurteilt worden waren und der es nach 1871 sogar zum französischen Außenminister bringen sollte. Der Anwalt Favre vertrat die These, die Handlung des Ehemannes verdiene deswegen keine Bestrafung, weil Flora eine Geächtete sei, eine Frau mit liederlichem Lebenswandel. Daher sei Chazal freizusprechen. Der Richter allerdings kam zur Überzeugung, es lägen keine ausreichenden Motive für einen Totschlag vor und verurteilte Chazal zu zwanzig Jahren Freiheitsentzug. Diese Strafe mußte er allerdings nicht voll absitzen, doch sie reichten zur endgültigen Trennung von Flora aus.
Dieses schmerzhafte und langwierige Familiendrama führte Flora dazu, bisweilen ernstlich an Selbtmord zu denken. Dank ihres eisernen Willens kam sie jedoch über Depressionsphasen hinweg, wobei sie sich bewußt zu ihrem "Paria-Status" bekannte und nach und nach feministische Positionen entwickelte. Sie schrieb verschiedentlich Zeitungsartikel und nützte die Popularität, die sie aus ihrer ehelichen "Affaire" gewonnen hatte.
3. Die Fahrten einer Paria
Um sich in den zwanziger Jahren in der französischen Hauptstadt den Lebensunterhalt zu verdienen, mußte sie in verschiedensten Tätigkeiten arbeiten, hauptsächlich als Gesellschafterin einiger reicher ausländischer Familien. In dieser Stellung konnte sie 1826 erstmals eine Reise nach London unternehmen, eine Stadt, die sie noch dreimal besuchen sollte.
1839, kurz nach dem Prozeß gegen ihren Mann, hielt sich Flora wiederum in der britischen Metropole auf, doch diesmal mit der festen Absicht, von einem England Zeugnis abzulegen, das sich auf dem Höhepunkt der industriellen Revolution befand und von den Mobilisierungen der chartistischen Arbeiterbewegung erschüttert wurde. Binnen einiger Monate erarbeitete sie eine geduldige und gelungene Untersuchung der politischen und sozialen Situation in London und schrieb sie in den Spaziergängen in London (Promenades dans Londres) nieder. Dieses Werk kann ohne weiteres mit Engels Die Lage der arbeitenden Klasse in England verglichen werden. Einer ihrer ersten Biographen, Jules L. Puech, schrieb darüber:
- "...keine Passage der Bücher von Gorki und Dostojewski erweist sich als so beeindruckend wie diese einfache Beobachtung der in ihrer grausigen Realität gesehenen Szenen."[5]
Schon 1833 hatte sie aus persönlicheren Gründen eine lange Reise nach Peru unternommen. 1929 hatte Flora in einer Pension einen Kapitän kennengelernt, der gerade aus jenem Lande zurückgekehrt war und ihr Informationen über ihre Familienangehörigen mitteilen konnte, die dort reiche Gutsbesitzer waren und denen der jüngere Bruder ihres Vaters, Don Pio Tristan vorstand. Flora glaubte, eine einzigartige Gelegenheit gefunden zu haben, zumindest einen Teil von dem zu bekommen, was ihr ihrer Meinung nach zustand. Sie schrieb daher ihrem Onkel einen langen Brief. Don Pio beantwortete ihren Brief in herzlichem Ton, aber fest in der Sache: Er erkannte die Nichte nicht als legitime Tochter seines Bruders an und verweigerte ihr daher bis zum Beweis des Gegenteils ein Anrecht auf das Vermögen der Familie. Trotz dieser abschlägigen Antwort schiffte sich Flora im April 1833 in Bordeaux an Bord der "Mexicain" in Richtung Südamerika ein, wobei das Schiff unter dem Kommando desselben Kapitäns Zacharie Chabrié fuhr, der ihr die Nachrichten von ihrer Familie überbracht hatte. Mit ihm sollte sie während fünf Monaten eine lebhafte Romanze haben. Doch nach der Ankunft am Zielort trennte sich Flora aus einem einfachen Grund von ihm: Sie ertrug die Besitzansprüche ihres leidenschaftlichen Geliebten nicht und fürchtete auch, ihre nach wie vor bestehende Ehe und die Kinder könnten entdeckt werden.
In Peru blieb sie etwa ein dreiviertel Jahr. In dieser Zeit versuchte sie ungestüm, Dort Pio davon zu überzeugen, er solle ihr das ihr zustehende väterliche Erbe übergeben. Doch vergeblich: der spanische Aristokrat behandelte seine Verwandte mit ausgesuchter Höflichkeit, gestattete ihr,in seinem Haus zu leben und stellte sie einer Nichte gleich, aber in der Erbschaftsfrage gab er nicht nach. Lediglich eine kleine Rente wollte er ihr gnadenhalber zugestehen. Dennoch verlor Flora nicht ihre Zeit. Die Erfahrung förderte ihre Beobachtungsgabe und ihre analytischen Fähigkeiten. Sie arbeitete während der ganzen Zeit, machte sich Notizen. Die Frucht dieser Arbeit werden die Fahrten einer Paria (Pérégrinations d'une Paria) sein, die 1838 in Paris in zwei Bänden erscheinen. Ihr Reisebericht ist eine Chronik aus erster Hand über die Lage in Peru zu jener Zeit, in der man auch ethnographische und anthropologische Angaben von großem Wert finden kann. Er ist auch von herausragendem Interesse für ihre Biographie.
Ein Kapitel ihres Buches, Die Klöster von Arequipa, das in seinem Stil an Stendhal erinnert, veröffentlichte sie schon im November 1836 als Vorabdruck in La Revue de Paris. Nach ihrer Rückkehr aus Peru begann sie auch an ihrem einzigen, eindrucksvollen Roman Méphis zu schreiben, der ein positives Beispiel für "sozialistischen Realismus" avant la lettre abgibt. In ihm zeigt sich eine Aufrichtigkeit, die dieser Schule sonst im allgemeinen abgeht. Das Werk gehört zur Grupppe der Gesellschaftsromane von Eugène Sue, George Sand und Victor Hugo. In ihm taucht einer der ersten "positiven Helden" der Arbeiterliteratur auf, nämlich der Proletarier Jean Labane, der einem verkommenen Jesuiten die Stirn bieten muß und so eindrucksstark beschrieben wird, daß er Sue zum Vorbild werden konnte, als jener seinen Roman Der ewige Jude schrieb.
Allerdings erreichten die Fähigkeiten Flora Tristans als Romanautorin keine außergewöhnlichen Qualitäten, was nicht heißen soll, daß sie als solche ohne Bedeutung wäre. Als Autodidaktin fehlte es ihr an der entsprechenden formalen Vorbildung, ihre Werke sind von den Umständen geprägte Produkte, die als wichtige Zeitzeugnisse von großem Wert sind. In ihnen erfährt man einzigartiges über die damalige Lage in den Ländern Frankreich, England und Peru, man versteht die Lebensbedingungen der arbeitenden Bevölkerung und kann den Entwicklungsfaden einer Persönlichkeit verfolgen, der Persönlichkeit der wohl fortgeschrittendsten Frau jener Zeit.
4. Eine Feministin und Sozialistin
Auf dem Hintergrund ihres Familiendramas und ihrer Reisen übernimmt Flora allmählich die radikalsten feministischen und sozialistischen Ideen ihrer Zeit. Vielleicht nahm sie schon an der Revolution von 1830, den "drei glorreichen Tagen", Anteil. Während des Kampfes um ihre Scheidung entwickelte sie eine Reihe von Argumenten, die in ihrer Zeit alles andere als konventionell waren. Frühzeitig hatte sie verstanden, daß eine Frau eine Bürgerin zweiter oder dritter Klasse war, für die die berühmten Menschen-und Bürgerrechte keine entsprechenden Interpretationen vorsahen. Sie lehnte sich gegen die Ehe als einer Institution auf, in der die Frau "Eigentum" des Mannes zu sein hatte, eine Haussklavin, deren Lebensaufgabe darin bestand, ihm und seinen Kindern zu dienen. Sie stellte auch die Doktrin der Kirche in Frage, die die Frau wegen ihrer vermeintlichen "Erbsünde" verurteilte; die "Wissenschaftler", die zu beweisen versuchten, daß die Frau dem Manne biologisch unterlegen sei, und die Gesetzgeber, die den Frauen die elementarsten Rechte verweigerten. (Arbeiterunion, S. 113 ff.) Ihre Kritik sparte auch die Arbeiterklasse nicht aus, denn: "Der unterdrückteste Mann kann immer noch ein anderes Wesen unterdrücken, nämlich seine Frau. Die Frau ist die Proletarierin des Mannes."
Aus ihrem sozialistischen Bewußtsein leitete sie das Argument ab, daß, ebenso wie der Arbeiter immer als rechtlose Person betrachtet worden war, es der Frau erging und im einen wie dem anderen Fall nur die Aktion eine Veränderung der Verhältnisse herbeiführen könne. Daher wandte sie sich gleichermaßen an die Arbeiter und an die Frauen:
- Arbeiter
haben eure Väter die unsterbliche Erklärung der MENSCHENRECHTE verkündet und aufgrund dieser Erklärung seid ihr heute Männer, die frei und gleich vor dem Gesetz sind. Ehre sei euren Vätern für diese Großtat! Aber, Proletarier, es bleibt euch, Männer von 1843, noch eine nicht weniger große Aufgabe zu erfüllen. Befreit nun eurerseits die letzten Sklaven, die es in der französischen Gesellschaft noch gibt, verkündet die Rechte der Frau und sprecht in denselben Worten, in denen eure Väter die euren verkündet haben:
Wir französische Proletarier, erkennen nach dreiundfünfzig Jahren Erfahrung an, geziemend aufgeklärt und überzeugt zu sein, daß das Vergessen und die Verachtung der natürlichen Rechte der Frau die einzigen Gründe für das Übel in der Welt sind, und wir haben uns entschlossen, in einer feierlichen Erklärung ihre heiligen und unverbrüchlichen Rechte, die in unsere Charta aufgenommen sind, darzulegen. Wir möchten, daß die Frauen über unsere Erklärung belehrt werden, damit sie sich nicht mehr von den Ungerechtigkeiten und der Tyrannei des Mannes unterdrücken und entwürdigen lassen und daß die Männer in den Frauen und ihren Müttern die Freiheit und Gleichheit respektieren, deren sie sich selbst erfreuen." (Arbeiterunion, S. 131)
Aus ihrer konkreten, am eigenen Leibe gemachten Erfahrung kam sie auf die Idee, daß Frauen in bestimmten Fällen und unter bestimmten Umständen ein höheres intellektuelles und moralisches Niveau erreichen konnten als die Mehrheit der Männer. Daher war die Vereinigung der Sache des Sozialismus mit der Sache der Emanzipation der Frau möglich und notwendig, um die Bedingungen für eine gleichberechtigte Entwicklung beider Geschlechter zu schaffen. Beide Forderungen waren eng miteinander verknüpft:
- "Ich habe gerade bewiesen, daß die Unwissenheit der Frauen aus dem Volk die verhängnisvollsten Konsequenzen hat. Ich behaupte, daß die Emanzipation der Arbeiter unmöglich ist, solange sich die Frauen in diesem Zustand der Abgestumpftheit befinden. Sie werden jeden Fortschritt aufhalten. Schon einige Male war ich Zeugin gewalttätiger Szenen zwischen Mann und Frau. Oft war ich Opfer und wurde auf das übelste beschimpft. Diese armen Geschöpfe, die - wie man sagt - nicht über ihre Nasenspitze hinaussehen, ereiferten sich über den Gatten und über mich, weil der Arbeiter ein paar Stunden seiner Zeit verliert, wenn er sich mit politischen und gesellschaftlichen Ideen beschäftigt."
Auch wenn es Flora noch nicht gelang, die Unterdrückung der Frau in ihrer Beziehung zur Herrschaft des kapitalistischen Eigentums kohärent zu erklären, erkennt sie doch den Zusammenhang zwischen Marktwirtschaft und Patriarchat recht genau. Eine Zeit lang war sie von den großen Prinzipien der Welt Fouriers [6] fasziniert und später fühlte sie sich von der romantischen Idee der Frau als Erlöserin, so wie sie Enfantin predigte, der wichtigste Saint-Simonist und einer ihrer Freunde, in ähnlicher Weise angezogen.[7] Doch deren Weltanschauung behagte ihr nicht; sie betonte mehr die Erfordernisse praktischer Tätigkeit, der Organisierung und des zu verwirklichenden Programms, dessen Grundzüge wir wie folgt zusammenfassen können
- Recht auf gleiche Erziehung und Berufsausbildung. Ein notwendiger Anspruch, um der Frau zu ökonomischer Unabhängigkeit und zu gleichem Lohn für gleiche Arbeit zu verhelfen.
- Recht auf freie Partnerwahl, ohne elterliche Einmischung in die ehelichen Entscheidungen.
- Recht auf Scheidung und Partnerwechsel.
- Recht der ledigen Mütter auf Achtung und Gleichheit vor dem Gesetz. Recht der unehelichen Kinder auf einen Teil des väterlichen Erbes.[8]
Natürlich spiegeln sich die erlittenen Schicksalsschläge in diesen Forderungen, aber deswegen sind sie nicht weniger repräsentativ für die Realitäten und Sorgen der Frauen der Arbeiter- und Mittelklassen (nicht nur) ihrer Zeit. Die "Paria", die damit begonnen hatte, sich mit persönlichen Angelegenheiten in Schwierigkeiten zu bringen, erlangte die Fähigkeit, diese Angelegenheit in einen universellen Rahmen zu stellen und ein Programm zu entwickeln, dessen grundlegende Punkte tausende von Frauen noch nach Jahrzehnten zu mobilisieren vermochten. Sie begründete eine Zielsetzung von zentraler Bedeutung, nämlich die gleichberechtigte Vereinigung von Männern und Frauen innerhalb einer einheitlichen Bewegung der Arbeitenden, was noch immer eine ebenso richtige wie unerfüllte Idee ist.
5. Die Rundreise durch Frankreich
in der Entwicklung ihres Denkens kommen, wie bereits erwähnt, verschiedene sozialistische Einflüsse zusammen. Doch der vielleicht entscheidendste davon war die Idee der praktischen Aktion, den sie aus dem britischen Chartismus übernahm und wie folgt beschrieb: ... der große Kampf, der die gesellschaftliche Organisation umgestalten muß, in diesem geordneten Kampf zwischen den Eigentümern und Kapitalisten einerseits, die alles in ihren Händen vereinigen: Reichtum und politische Macht... und den Arbeitern der Städte und des Landes andererseits, die nichts besitzen, weder Land noch Kapital noch politische Macht.[9]
Die Nähe dieser Vorstellungen zum Marxismus springt ins Auge; Flora sieht keinen anderen Weg als den Klassenkampf, den sie als eine Realität versteht, die sich aus dem Antagonismus zwischen den fundamentalen Gesellschaftsklassen ergibt. Vom Chartismus lernt sie ebenfalls die Bedeutung der Selbstorganisation der Arbeiter, die in England überall ihre enormen Verzweigungen zeigt: in jeder Manufaktur, Fabrik oder Werkstatt gibt es chartistische Arbeiter; auf dem Land bilden die Bewohner der bäuerlichen Hütten einen Teil dieser Bewegung und dieses heilige Bündnis des Volkes, das an die Zukunft glaubt, festigt sich und wächst jeden Tag...
Die Schlußfolgerung, zu der Flora Ende der dreißiger Jahre gelangt, lautet, man müsse in Frankreich die Arbeiterunion schaffen, d. h. die französische Sektion der internationalen Arbeiterunion. Ihr Rückgrat sollen zwei wesentliche Achsen bilden:
1. Die Organisierung des Proletariates als Klasse für sich. Für Flora erweisen sich die korporatistischen Vereinigungen bereits als anachronistisch. Sie kritisiert an ihnen ihren partikularistischen Egoismus, denn ihrer Meinung zufolge "können sie die materielle und moralische Lage der Arbeiterklasse nicht grundlegend ändern (und sie erheben diesen Anspruch auch nicht), noch verbessern". Den Korporatismus, der von Proudhon so geschätzt wird, bezeichnet sie "als zwitterhafte, kleinliche, egoistische und absurde Organisation, die die Arbeiterklasse in eine Vielzahl kleiner besonderer Gesellschaften spaltet..., ein System der Zersplitterung, das die Arbeiter dahinrafft." Sie beklagt die Spaltung der Arbeiter ("die wahre Ursache ihrer Leiden", Arbeiterunion, S. 93 f.) und stellt ihr die "feste, unauflösliche Einheit der Arbeiterklasse" entgegen, zu der sie mit den Worten aufruft: "Laßt all eure kleinen Rivalitäten beiseite und formiert euch neben euren besonderen Vereinigungen" zum Eintritt in die Union.
2. Die Selbstemanzipation des Proletariates. Flora hatte die Gleichgültigkeit der Mächtigen und aller Institutionen gegenüber der Arbeiterklasse verstanden und dachte, man müsse aufhören, noch länger auf "ein Eingreifen der Behörden zu warten, wonach man seit fünfundzwanzig Jahren für euch verlangt. Die Erfahrung und die Tatsachen beweisen euch zur Genüge, daß sich die Regierung der Verbesserung eures Loses nicht annehmen kann oder will. Es kommt euch also allein zu, dem Labyrinth aus Elend, Schmerzen und Demütigungen, in dem ihr verkümmert, zu entrinnen, wenn ihr es nur fest genug wollt." Sie vergleicht auch die Revolution des Bürgertums mit der der Arbeiter und zieht folgende Schlußfolgerung: In Wahrheit verhielt es sich so, daß, wenn die Bourgeois das Haupt waren, sie das Volk als Arm benutzten, dessen sie sich gewandt zu bedienen wußten. Ihr Arbeiter aber, ihr habt niemanden, der euch hilft. Ihr müßt also gleichermaßen der Kopf und der Arm sein... (Arbeiterunion, S. 101)
Völlig überzeugt von der Gültigkeit dieser Konzepte, die in vielerlei Hinsicht immer noch aktuell sind (man denke nur an die Spaltung und das Sektierertum, die in der Arbeiterbewegung vorherrschen, und wie sie auf die Unabhängigkeit verzichtet und sich der Führung der Bürokratie und der Kasten von "Spezialisten" und Berufspolitikern überläßt), überschätzte sie ihre Kräfte und Möglichkeiten doch erheblich - was bei Autodidakten und Einzelkämpfern beinahe unvermeidlich ist - und wurde von einer starken Dosis Messianismus getrieben, dessen Wurzel man schon bei Saint-Simon finden kann. Vom relativen Erfolg ihres Buches Arbeiterunion angeregt, welches 1843 geschrieben und veröffentlicht wurde und bald zwei Nachauflagen erlebte, unternahm sie ihre letzte Reise, die einer sozialistischen heiligen Therese - einer von ihr bewunderten Persönlichkeit würdig gewesen wäre, die "Tour de France", auf der sie schließlich den Tod finden sollte. Mit dieser Tour schrieb sie sich unauslöschlich ins Gedächtnis der Arbeiterbewegung ein. Das gleichnamige Reisetagebuch zählt mittlerweile zu den Klassikern des Genres und der Geschichte des Sozialismus.
Zu Beginn ihres letzten Weges hatte Flora noch einige Illusionen über die Hilfen, die ihr bestimmte Institutionen und Persönlichkeiten geben würden, aber ihre Enttäuschung läßt nicht lange auf sich warten. In einer ihrer letzten Aufzeichnungen schreibt sie: "Es ist vorbei. Nach dieser Rundreise durch Frankreich werde ich keinen Bourgeois mehr sehen können. Was für eine grausame, schwachsinnige, widerliche Rasse!" Diese Bourgeois gehörten mehreren unterschiedlichen Kategorien an. Unter denen, die am empfindsamsten zu sein schienen, befanden sich die "großen Männer" der Epoche, die sich nicht für die Ausbeutung interessierten, die der Arbeiterklasse widerfuhr, z. B. Lacordaire, dessen edles Ziel die Wiederherstellung des Benediktinerkonvents war,[10] Lamartine und seine Idee vom allgemeinen Wohlstand (Flora erkennt in ihm "Mangel an Aktion, fehlende Intelligenz und Energie"), die sich in keinster Weise konkretisiert; George Sand und ihr Romantizismus, der das Proletariat in einen literarischen Stoff verwandelt... Nächst ihnen waren die "Radikalen" des Liberalismus, Journalisten, Scharlatane in Cafes usw., die ihre Zeit beim Kartenspiel oder Billard verbrachten und sich einbildeten, Revolutionäre zu sein, die es aber für Flora "nicht sind in den Augen derer, die die wirkliche Revolution begreifen..." Ein andermal befindet sie sich in freimaurerischen Kreisen, die sich weigern, sie in Marseille zu empfangen, da sie Angst haben, die Polizei könnte ihnen "die Loge schließen..."
Eine weitere Kategorie sind die Agenten der Bourgeoisie, die auch einen Fuß im Lager der Arbeiter haben wollen, um sie ihren eigenen Interessen entsprechend lenken zu können. Darunter fanden sich in erster Linie die Arbeiterdichter, die sich für hervorragende Literaten halten und den unwissenden Pöbel verachten. Doch keiner von ihnen wird der Nachwelt überliefert werden. Dann kommen die unwürdigen Schüler der großen Utopisten (Anhänger von Saint-Simon, Cabet, Fourier), die zu einer Arbeiteraristokratie gehören, welche durch die Entwicklung der großen Industrie dem Untergang geweiht ist und die völlig von den hierarchischen Traditionen beherrscht wird. Sie verloren sich in leeren Debatten über eine Zukunft, die sie mit ihren täglichen Aktivitäten nicht in Verbindung zu bringen vermochten... Die einen wie die anderen weigerten sich, zum Problem der Selbstorganisation der Arbeitenden klar Stellung zu beziehen. Allein die Mitglieder des "Bundes der Gerechten" erkannten die titanischen Anstrengungen Flora Tristans ernsthaft an.
In den unruhigen Notizen ihres Tagebuches entwirft Flora auch Zug um Zug ein detailliertes Bild des damaligen Zustandes der Arbeiterklasse in Frankreich. Auf dieser Karte erscheinen die unmenschlichen Aspekte des Prozesses der Herausbildung der kapitalistischen Industrie und die charakteristischen Züge der Städte, in denen sie sich vor allem entwickelt. Mit knappen Worten können wir sagen, daß Flora sie folgendermaßen klassifiziert:
Paris, "die Stadt des großherzigen Schwungs", wo die Arbeiter stolz sind auf ihre Voreingenommenheit, die man ihnen durch den Arbeitskittel ansieht; Lyon, die Stadt der "intelligenten Arbeiter" mit ihren Hüten und Schnurrbärten, die Flora mit ihrer organisatorischen Ernsthaftigkeit überraschen. Die Frau eines Seidenwebers (Canut) entschuldigte einmal ihren Gatten, daß er Flora nicht begrüßen könne, weil er kein zweites Hemd zum Anziehen mehr besitze und sein einziges völlig durchnäßt sei, und die Frau eines anderen Arbeiters, "verfluchte die Fabrikanten, den König, die Reichen und bat um den Tod, der ihr lieber war als all die zu erduldenden Leiden. Der Gatte sagte nichts, schien eingeschüchtert (...) Ein einziges Hemd. Achtzehn Stunden Arbeit am Tag. Gute Frau, so kann es nicht weitergehen. Lieber sterben wir im Kampf als am Hunger..." Sie zieht weiter, durch Marseille und Toulon. Erstere vergleicht sie wegen ihrer "lasterhaften orientalischen Sitten" mit Babylon, aber schließlich wird die Union gegründet und "die Arbeiter lachen über die Polizei". Toulon deprimiert sie, denn die Arbeiter "befinden sich unter dem militärischen Joch", aber das Bewußtsein der Hafenarbeiter "erfüllt ihr Herz mit Freude". Zuvor zog sie schon durch Auxerre, Dijon, Roanne, die noch halb ländliche Städte sind. Flora betrachtet die von Elend und Religion abgestumpften Arbeiter, die "zwölf bis fünfzehn Stunden arbeiten müssen, um essen zu können. Es gibt nur Bitterkeit (in ihren Herzen), ihre Intelligenz ist armselig und sie sind anfällig für Wutausbrüche und Mutlosigkeit."[11]
Sie hat eine beständige Vorliebe für die Arbeiterinnen, die oft großes Interesse zeigen, sie zu hören. Gelegentlich wundert sich Flora über die natürliche Intelligenz einer Gesprächspartnerin, über ihren Widerstand bei der Arbeit, den sie nachher in der eigenen Wohnung fortsetzt. Sie klagt heftig die niedrigen Löhne an, noch mit ungeschliffenen Argumenten, die aber schon die Idee des Mehrwertes in sich bergen; sie veröffentlicht genaue Daten über Unternehmergewinne. Die ihr bekannten Unternehmer stellen eine breit gestreute Mischung aus Zynikern, rücksichtslosen Menschen oder klerikal-humanitären Heuchlern dar, die, wenn es um den Profit geht, zu allem fähig sind.
Einer von ihnen sagte zu ihr: "Der Mensch ist nur eine Bestie, mit der das Eigentum alles machen kann". Doch sei dieser auch nicht viel schlimmer als jener gute Familienvater, der mit den Institutionen und kirchlichen Geboten gewissenhaft umgehe und die gegebenen "Verhältnisse" beklage, obwohl das Lebensniveau gerade seiner Arbeiter erbärmlich ist. Diese Verhältnisse können für sie nicht von langer Dauer sein, weil "die Erde den größten und großartigsten Garten für alle bildet und die Menschheit schließlich eine große Familie sein wird, in der jedes Mitglied seinen Vorlieben entsprechend leben und nach seinen Wünschen empfangen können wird" - obwohl sie zugesteht, daß es bis dahin noch dreihundert Jahre dauern könne.
Ihre Kampagne bleibt den Behörden nicht verborgen. Zunächst erscheinen nur ironische Artikel in der monarchietreuen Presse. Sie behandeln sie als Utopistin und wühlen in ihrer Vergangenheit als "unehelicher Tochter" und Paria. Danach folgten die ersten polizeilichen Maßnahmen, mit denen versucht wurde, ihr zu verbieten, zu den Arbeitern zu sprechen, später kam die Polizei, um Versammlungen aufzulösen und sie rief zum Kampf und Widerstand dagegen auf. In der kleinen Stadt Agen gelang es ihr, die Versammlungsfreiheit mittels Mobilisierung durchzusetzen.
Während dieser Zeit des Kampfes und der Agitation dachte Flora Tristan überhaupt nicht an sich selbst. Ihre einzige Sorge galt der Gründung von Organisationskernen in den Städten, die sie besuchte, von Gruppen, die in mehr als einem Fall den Ausgangspunkt einer gewerkschaftlichen Organisierung bilden werden. Wie Eugène Pottier in der Internationale sagen wird, glaubt sie weder an Gott noch Kaiser noch Tribun, sondern ruft auf zu Organisierung, Vereinigung und Kampf. Um sie herum bildet sich eine kleine Gruppe von Anhängern und Anhängerinnen, aus denen Eleonore Blanc herausragt, ihre Lieblingsschülerin und "geistige Tochter", ihr "Heiliger Johannes; aber Eleonore wird nicht die Fähigkeit besitzen, ihr Werk fortzusetzen.
Schlecht ernährt, bei schwächlicher Gesundheit, am Rande der physischen Leistungsfähigkeit, bricht sie allmählich zusammen. Seit einiger Zeit fürchtet sie, zu sterben, ohne ihre Projekte vollendet zu haben. Sie schreibt: "Zu viel Leben tötet das Leben". Nach einigen wirklich beängstigenden Augenblicken in Dijon, in Lyon und Montpellier stirbt sie schließlich am 14. November 1844 in Bordeaux. Bei ihrer Beerdigung trugen Arbeiter ihren Sarg, da sie nicht wollten, daß ihn bezahlte Leute trügen; später führten sie eine Sammlung durch, um ihr ein Denkmal zu errichten. Flora hinterließ ein unvollendetes Buch, Die Emanzipation der Frau oder das Testament der Paria. Ihr Einfluß zeigte sich noch Jahre später, als am 22. Oktober 1848 im Beisein einiger tausend Menschen das an ihrem Grabe errichtete Denkmal eingeweiht wurde. Als die Arbeiter wieder nach Hause gingen, sangen sie ein Lied, das sie noch jahrelang auch in den Fabriken singen sollten und in dem es unter anderem hieß: "Flora Tristan braucht ein Grab".[12]