Das Buch beabsichtigt, einen Überblick zu verschaffen über die Geschichte der deutschen Frauenbewegung in einem Zeitraum von 100 Jahren und in ihren verschiedenen Richtungen. Es versucht, diese «versäumte Lektion» vornehmlich aus den Quellen der Frauenbewegung, den bisher sehr verstreuten Zeugnissen und Selbstdeutungen der beteiligten Frauen, zu rekonstruieren und die Geschichte der Bewegung als Teil der Sozialgeschichte und im politischen Zusammenhang zu verstehen. Meine Perspektive ist eine persönliche, die ihren Standort nicht verhehlt, sich gleichwohl um Gründlichkeit und Nachprüfbarkeit bemüht. Das Unterfangen ist dennoch nur ein erster Schritt und will insbesondere Lust machen,
weiterzulesen und weiterzuforschen, um die Spuren endlich zu sichern, die nach Krieg und politischen Katastrophen verschüttet bzw. von der Geschichtswissenschaft bisher nicht beachtet wurden. Und es bleibt noch viel zu tun.
Aus diesem Grund war auch das ursprüngliche Vorhaben, ein «schnelles» Buch zu schreiben, nicht zu verwirklichen und nicht zu verantworten. Daß es dennoch jetzt erscheint, dafür danke ich dem Verlag für seine Geduld, insbesondere aber Beate Laura Menzel für ihren Zuspruch und ihre erfahrene und engagierte Lektorierung.
Den Anstoß, dieses Buch zu schreiben, verdanke ich Barbara Schönfeldt als einer der verantwortlichen Redakteurinnen der Fernsehserie «Unerhört».
Neben denen, die wegen der Schreibarbeiten Nachsicht mit mir übten, möchte ich Herrad-Ulrike Bussemer erwähnen, die mir aus gemeinsamer Vorarbeit viele Anregungen und Auskünfte gab. Danken möchte ich auch Ulle Schröder für wertvolle Hinweise sowie meinen Frankfurter Studentinnen im Seminar über die Geschichte der Frauenbewegung, nicht zuletzt aber Ulla Wischermann, ohne deren sachkundigen Beistand das Buch neben neuen beruflichen Aufgaben nicht fertig geworden wäre.
Prof. Dr. Ute Gerhard