Die durch Mary Wollstonecrafts Verteidigung der Rechte der Frauen ausgelöste feministische Ideologie des 19. Jahrhunderts rüttelte an den Grundfesten der westlichen Gesellschaft — was natürlich die Kritik auf den Plan rief. Infolgedessen waren nur wenige Feministinnen des letzten Jahrhunderts bereit, ihre Zukunftsvisionen preiszugeben oder Pläne für eine nicht-sexistische Gesellschaft zu entwerfen. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Frau, die ihre Visionen nicht nur veröffentlichte, sondern den Versuch unternahm, sie in die Praxis umzusetzen; Frances Wright, eine radikale Feministin des frühen 19. Jahrhunderts.
Ursprünglich wollte Wright mit ihrer »utopischen« Kommune Nashoba in Tennessee beweisen, daß mit der Sklaverei Schluß gemacht werden konnte. Denn die Tatsache, daß eine ansonsten von ihr als beispielhafte Demokratie angesehene Nation an der Sklaverei festhielt, hatte sie bei ihrem Besuch in den USA 1824 sehr betroffen gemacht. Nach und nach entwickelte sich dann Nashoba für Wright zu mehr als nur einem Pilotprojekt zur Befreiung der Sklaven. Es demonstrierte neue Rollen und Beziehungen zwischen Geschlechtern, Rassen und Klassen.
Die utopischen Visionen von Wright gründeten genau wie die ihrer romantischen Vorläufer Fourier, Saint-Simon, Owen und deren Nachfolgern im 19. Jahrhundert auf den Ideen von sozialer Entwicklung und Fortschritt. Auch sie glaubte daran, daß die Schaffung von gerechten, harmonischen und gleichberechtigten Gesellschaftsformen im Bereich des Möglichen lag. Wright sah sich selbst als Prophetin und Praktikerin, die sich nicht vor den anstrengenden Arbeiten beim Aufbau einer Kommune scheute.
Nashoba sollte kein Monument ihrer Barmherzigkeit und ihres guten Willens sein oder dem Rückzug von der Welt dienen. Wright glaubte, daß ihr Projekt den friedlichen Übergang zu einer sklavenlosen Gesellschaft in Amerika ermöglichen könnte.
Nashoba wurde ständig nach wechselnden Prinzipien umorganisiert, die einmal mehr Wert auf Kommunismus und Kommune legten, dann wieder die Zusammenarbeit betonten oder Demokratie, dann aber eine starke Führung anstrebten. Ebenso wichtig waren freie Sexualität und die Vermischung der Rassen. Mit der Zeit ging es nicht mehr nur um Sklavenbefreiung, sondern eher um die Ansiedlung von Schwarzen in gemischtrassigen Kommunen. Bei zwei Prinzipien kannte sie kein Pardon: der Gleichberechtigung für Frauen und ihrer Unabhängigkeit sowie dem Recht aller auf freien Zugang zur Bildung.
Trotz ihrer Neigung, »Leidenschaften« per Erlaß »zu befreien« - die sie mit Fourier teilte —, glaubte Wright an demokratische Prozesse, die Überzeugungskraft der Vernunft und die Notwendigkeit sozialer und wirtschaftlicher Planung. Sklaverei sollte nicht gegen den Willen der Sklavenhalter abgeschafft werden. Auch sollten die Sklaven zuvor auf die Freiheit vorbereitet werden. Wenn man die Sklavenhalter über die wirtschaftliche Verschwendung durch die Sklaverei informierte und ihnen Ausgleichszahlungen für ihre Verluste leistete, so würden sie gern bei der Abschaffung der Sklaverei mitwirken. Den Sklaven wiederum, schrieb Wright, müßte erlaubt werden, »mit Würde zu arbeiten«, um sich die Freiheit zu erkaufen, und bei der Aneignung von Kultur, Wissen und Arbeitsmoral zur Erlangung der Staatsbürgerschaft seien sie zu unterstützen. Dazu böten Einrichtungen wie Nashoba die geeignete Umgebung mit angemessenen Beispielen an Fleiß, Moral und Staatsbürgertum.[1]
Wright wollte nicht warten, bis ihre Ideen Aufmerksamkeit auf sich zögen, oder — wie Fourier — vergeblich wohlhabenden Gönnern nachrennen. Sie suchte Rat und Hilfe für ihre Vorschläge bei herausragenden Staatsmännern wie Jefferson, Madison, Monroe und Jackson. Ihr Freund und Reisegefährte, General Lafayette, verschaffte ihr Zugang zu diesen Kreisen, da er damals von der Regierung der Vereinigten Staaten gerade für seine Rolle im Bürgerkrieg geehrt wurde. Trotz ihres großen Altersunterschieds waren Lafayette und Wright enge Freunde und politische Verbündete. Ihr Buch mit Reiseberichten aus Amerika von 1818 hatte ihn sehr beeindruckt.[2] In der Folge unternahm Wright ausgedehnte Besuche im Haus Lafayettes in LaGrange und diente als internationale Botin der Carbonari, seiner revolutionären Organisation. So vereinte Frances Wright, genau wie Mary Wollstonecraft vor ihr, alle Eigenschaften einer »natürlichen Feministin« in sich: Sie war selbstsicher, abenteuerlustig, vielseitig gebildet - obgleich sie sich das meiste selbst angeeignet hatte. In einem Brief an Lafayette erklärt sie die ungewöhnliche Unabhängigkeit ihres Geschlechts so:
- Ich vermute, Sie wundern sich manchmal, wie ich so unabhängig durchs Leben schreite — fast als hätte die Natur mich zum Mann geboren und nicht als Eva. Glauben Sie mir, lieber Freund, der Geist hat kein Geschlecht, sondern Gewohnheit und Erziehung, und ich, die ich bereits in der Kindheit ins Wasser geworfen wurde, habe genau wie jedes Kind von Adam gelernt, mit den Elementen zu kämpfen.[3]
Wie dieser Brief vermuten läßt, wurde die 1795 in Schottland geborene Frances Wright früh zur Waise. Sie stammte aus einer Familie wohlhabender Grundbesitzer und Geschäftsleute und wurde als Mitglied des Adels erzogen. Sie wurde angekleidet, frisiert und bedient. Von Kindheit an liebte sie das Lesen und entwickelte großes Interesse an Amerika. Als sie volljährig wurde, zog Wright von der Tante, mit der sie bis dahin gelebt hatte, zu ihrem Onkel James Milne, einem Professor der Moralphilosophie in Glasgow. Dort lernte sie den Nutzen einer Bibliothek schätzen und eine Gemeinschaft, in der sie ihre intellektuellen Fähigkeiten entfalten konnte. Sie schrieb Dramen und Gedichte, die Ausdruck ihres Romantizismus nach Byron waren und ihr Interesse an epikureischer sowie utilitaristischer Philosophie verrieten. Damals wuchs ihr Interesse an Amerika sich zur fixen Idee aus. Schließlich konnte sie 1818 das Land ihrer Sehnsucht auf der anderen Seite des Ozeans besuchen. Sie reiste mit ihrer Schwester Camilla und zahlreichen Einführungsbriefen eines Freundes der Familie. Das Buch, das sie darüber schrieb, zeigt, daß sie nicht enttäuscht wurde — vor allem, weil sie wohl die Sklaverei im Süden noch nicht erlebt hatte.
Bei ihrem zweiten Besuch der USA reiste sie den Mississippi hinunter und erlebte dort hautnah die Sklaverei. Von da an wurde deren Abschaffung zu ihrer Obsession. Mit Thomas Jefferson beriet sie sich über die wirtschaftliche Seite der Sklaverei und mit Robert Owen über alternative Arbeitsmodelle. Sie fuhr nach Albion in Illionois, um sich mit George Flower zu unterhalten, der dort eine eigene Kolonie für arme englische Einwanderer gegründet hatte und die Sklaverei ebenfalls ablehnte.
Die Idee, gleichfalls eine Kommune zu gründen, begann zu reifen. Flower half ihr, genauere Pläne zu entwerfen. Nachdem sie sich mit General Andrew Jackson und dem Gouverneur von Tennessee besprochen hatte, entschloß sie sich zum Kauf eines Stücks Land, das gerade erst von den Indianern beansprucht worden war und etwa fünfzehn Meilen vom heutigen Memphis entfernt liegt. Fast gänzlich unerschlossen, lag es kaum zugänglich inmitten der Wildnis.
Zunächst hatte Wright genügend Land für ungefähr fünfzig bis hundert Sklaven kaufen wollen, die dort den Preis für ihre Freilassung abarbeiten sollten. Die Leistungen von Familienmitgliedern sollten gemeinsam berechnet werden, so daß sie zusammenbleiben konnten. Abgezogen würden die Kosten für ihre Unterbringung, die Erziehung ihrer Kinder und ihre mögliche Rücksiedlung außerhalb der USA. Nach ihren Schätzungen benötigte eine fleißige Sklavenfamilie ungefähr fünf Jahre, um sich die Freiheit zu erkaufen.
In Nashoba jedoch mußte Wright den Spielraum ihres Unternehmens eingrenzen. Sie kaufte acht Sklaven, und ein gewisser Mr. Wilson schenkte ihr eine Sklavin und ihre fünf Töchter. Die anderen Mitglieder der Kolonie waren ihre Schwester Camilla, die Familie von George Flower, James Richardson, ein ehemaliger Medizinstudent aus Schottland, und Richeson Whitby, der zuvor in einer Shaker-Gemeinde gelebt hatte und als Nashobas Experte für das Kommuneleben fungierte. Whitby heiratete später Camilla. »Eine freie Farbige«, die Frances früher getroffen hatte, suchte Zuflucht vor sozialem Hochmut und Rassendiskriminierung, der sie in New Orleans ausgesetzt war. Von Zeit zu Zeit steckten andre, nicht immer erwünschte neugierige Besucher und potentielle Mitbewohner ihre Nase in die abgelegene Kommune. Nur wenige waren jedoch bereit, sich mit dem harten Leben, das sie dort erwartete, auseinanderzusetzen.
Eine besonders ansteckende Malariaepidemie suchte ziemlich bald die meisten weißen Einwohner heim und zwang Camilla und die Flower-Kinder, in den Norden zu ziehen. Auch Frances wurde von der Krankheit ereilt. In der Annahme, daß sie bald sterben würde, ernannte sie eine Treuhandverwaltung, der sie das Land »zum immerwährenden Besitz der Neger« vermachte. Nach Wrights Anordnungen sollte in Nashoba eine Schule entstehen, und den Sklaven sei die Freiheit zu geben, wenn »sie ein Kapital von 6 000 Dollar plus sechs Prozent Zinsen erwirtschaftet hätten«. Da sie um ihre Sicherheit fürchtete, sollten sie nach der Freilassung außer Landes gebracht werden.
Überzeugt, daß die Weißen in dem mörderischen Klima von Tennessee unmöglich arbeiten konnten, modelte sie die Kommune nach dem Modell von Robert Owens Kolonie in New Har-mony (Indiana) um: Sklaven leisteten die schwere Arbeit. Um die zwischenmenschlichen Konflikte, die sie in New Harmony beobachtet hatte, zu vermeiden, bestand Wright auf der individuellen Anmeldung auch von Familienmitgliedern. Jedes potentielle Mitglied mußte nach einer sechsmonatigen Probezeit von einem Bewohnerkomitee akzeptiert werden. Allen Mitgliedern standen — unabhängig von Farbe, Geschlecht oder Status — Essen, Kleidung, Behausung, medizinische Versorgung und Altersfürsorge zu — soweit es die Mittel der Kommune erlaubten. Die Gemeinschaft würde auch die Kindererziehung und die Ausbildung bis zum 20. Lebensjahr übernehmen. Danach könnte er oder sie um Mitgliedschaft ersuchen, oder man unterstützte eine Umsiedlung anderswohin. Wright schrieb:
- Es wird sich zeigen, daß diese Kommune nach den Grundsätzen von gemeinsamem Besitz und gemeinsamer Arbeit gegründet wurde. Allen denjenigen, die nicht danach trachten, Geld anzuhäufen, sondern sich des Lebens erfreuen und ihren Mitmenschen dienen wollen, bietet sie jeglichen Vorteil. Zu den Mitmenschen zählen auch die Schwarzen, die hier für ihre Dienste entlohnt werden und die jene Arbeiten verrichten, die ihnen aus Gewohnheit leichter fallen und die ihren Führern und Gehilfen schwer oder unangenehm erscheinen, was aber nicht Müßiggang für die Weißen bedeutet. Wer nicht arbeiten kann, muß entsprechenden Besitz einbringen.***437.8.4**
Nach ihrer Auffassung konnten die weißen Mitglieder von Nashoba in der Schule unterrichten, die Gärten bestellen oder die Kranken pflegen.
Auch wenn sie selbst kaum noch in Nashoba wohnte, setzte Wright in den nächsten fünf Jahren ihre Bemühungen fort, neue Mitglieder für ihr Projekt zu werben. Nach ihrer Rückkehr von einer langen Seereise mit Robert Dale Owen, dem Sohn von Robert Owen, fand Frances, daß Nashoba inzwischen als Kolonie der »freien Liebe« traurige Berühmtheit erlangt hatte. Dazu hatte die Veröffentlichung von James Richardsons persönlichem Tagebuch beigetragen, in dem er freizügig seine sexuellen Abenteuer mit den Sklaven beschrieb. Auch die Briefe ihrer Schwester Camilla, in denen sie Richardsons Tagebuch verteidigte, wurden veröffentlicht. In diesen Briefen drückte Camilla Abscheu vor den »Ehegesetzen« aus und beschrieb, wie die Einwohner Nashobas sexuelle Lust mit wem auch immer suchen sollten — das Einverständnis der anderen Person vorausgesetzt.
Unter dem Druck ihrer Freunde schrieb Frances eine öffentliche Gegendarstellung, in der sie sanfte Kritik an ihrer Schwester und Richardson übte. Durch ihre »Erklärenden Worte«,[5] die sie den liberaler gesinnten »Freunden der humanitären Verbesserungen« auf der ganzen Welt sandte, fachte sie jedoch dann das Feuer des öffentlichen Skandals nur noch mehr an. In diesem Werk kritisierte Wright alle Übel Amerikas. Nashoba, so schrieb sie, würde nicht nur die Sklaven rehabilitieren, sondern auch die »moralische Schönheit und Nützlichkeit« einer wirklich freien Gesellschaft zu demonstrieren suchen. In Nashoba würden Frauen nicht »aus Schmach über ungesetzliche Verbindungen versinken«, seien auch nicht der »dienenden Ehe« ausgeliefert und nicht zum Zölibat gezwungen, das für sie ungesund und der Gesellschaft abträglich sei. Die »beste Klasse der Frauen« schenkte so ihren möglicherweise höherstehenden Nachwuchs der menschlichen Rasse.
Wrights neue Vorschläge für Nashoba wurden nie in die Tat umgesetzt, verließen doch nach und nach alle weißen Mitglieder die Gemeinschaft. Sie selbst kehrte gerade lange genug zurück, um die Sklaven nach Haiti zu begleiten - eine Reise, die sich als so gefährlich und anstrengend herausstellte, daß sie schon wieder eine Geschichte für sich ist.
Wright zog dann nach New Harmony, um Robert Dale Owen bei der Herausgabe der »New Harmony Gazette« zu helfen. Später ging sie nach New York und gründete »The New York Enquirer«. In dieser Zeit entdeckte sie ihr Talent als Rednerin und errichtete zur Förderung der Erwachsenenbildung ein Wissensschaftszentrum in New York, das als Forum progressiver Ideen diente. Gleichzeitig propagierte die Belegschaft des »Enquirer« unter dem Eindruck der aufstrebenden Gewerkschaftsbewegung eine Arbeiterpartei, die unter anderem einen radikalen Plan zur mit öffentlichen Geldern bezahlten Ernährung und Erziehung der Kinder durchsetzen sollte. Dieser Plan, der unter dem Titel »State Guardianship Education« bekannt wurde, berief sich auf Wrights Ideen über die freie und unabhängige Frau. Jeder Elternteil würde individuell je nach Zahlungsfähigkeit besteuert. Mädchen sollten zusammen mit Jungen in Internatsschulen erzogen werden, wo, wie sie erklärte, »keinerlei Ungleichheit eintreten darf«. Wieder entwarf Wright detaillierte Pläne mit genauen Kostenaufstellungen, die sie bei oberen Stellen wie der New Yorker Staatsverwaltung vorlegte. Das neue Schulsystem würde nach ihrer Auffassung nicht nur die Erziehung der Kinder verbessern, sondern auch eine neue soziale Ordnung ankündigen:
- ... gespeist am gleichen Tisch; gekleidet in gleiches Gewand... erzogen zur Erfüllung gemeinsamer Pflichten, zum Erlernen gleicher Fähigkeiten, die sich nur nach individuellem Geschmack und nach den eigenen Möglichkeiten unterscheiden; zur Übung gleicher Tugenden, sich der gleichen Annehmlichkeiten erfreuend; zum Studium der Natur; zum Verfolgen des gleichen Ziels, des eigenen und des anderen Glücks, sagt! würde nicht eine solche Rasse, beim Erreichen des Mannes- und Frauenalters die Reform der Gesellschaft einleiten, die freien Einrichtungen Amerikas vervollkommnen?[6]
Nachdem ihr ein gewisser Erfolg in den Wahlen von 1829 beschieden war, scheiterte die Arbeiterpartei schließlich an der Erziehungsfrage. Gleichwohl trug dieser Plan (State Guardinship Education) zur Entwicklung einer allgemeinen, öffentlich finanzierten Schulbildung im Staat New York und in der ganzen Nation bei. Wrights Wissenschaftszentrum und ihre Vorlesungen förderten die Erwachsenenbildung.
Durch ihre »Entwicklungshilfe« für die Arbeiterpartei und die Erwachsenenbildung konnte sich Frances Wright nicht mehr für die Kommunebewegung engagieren. Alternativ zu isolierten Kommunen schlössen ihre Schulen Möglichkeiten zum Wohnen innerhalb der städtischen Gemeinschaft ein. Sie galten als Modell für ein neues System öffentlicher Schulen, die moralische und intellektuelle Stützen einer demokratischen Gesellschaft werden sollten. Mit ihren zunehmenden Bemühungen zur Schaffung einer praktischen Grundlage für eine gerechte Gesellschaft wurde Wright zur Reformerin und ließ die Utopistin langsam hinter sich.
1831 heiratete Frances in Paris Guillaume Sylvan Casimiar Phiquepal D'Arusmont kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes, das jedoch nicht überlebte. Sie hatte zuvor bereits einige Zeit mit D'Arusmont zusammengelebt. Er war Arzt und Erzieher, sechzehn Jahre älter als sie; kennengelernt hatten sie sich in New Harmony, wo er bei der Schulorganisation half. Die Heirat und der unkonventionelle Haushalt, den sie in Paris führten, spiegelte ihre unabhängigen Naturen wider. Nach 1835 lebte Frances die meiste Zeit in den Vereinigten Staaten, wo sie mehrere Jahre lang Vorlesungen über die Philosophie von Auguste Comte hielt. Obgleich sie einerseits seinen elitären und positivistischen Reformismus vertrat, setzte sie sich andererseits gleichermaßen für die Anwendung demokratischer Prinzipien auf Frauen, den Staat und die Gesellschaft der Zukunft ein.