Wenn feministische Kritikerinnen versuchen, eine Theorie zu konstruieren, in der das soziale Geschlecht als analytische Kategorie für die Naturwissenschaften Verwendung finden kann, stehen sie vor schwer überwindbaren Hindernissen.
Die Philosophie ist alt, aber von Philosophinnen war bisher kaum die Rede. Ihre vereinzelten Stimmen verhallten ungehört in den zweieinhalbtausend Jahren Philosophiegeschichte, ihre Gedanken wurden zugedeckt von jenen Denkern, die immer auch wähnten, für die Frauen und anstelle von ihnen zu denken. Damit soll es jetzt ein Ende haben. Was Philosophinnen denken, soll öffentlich gemacht werden.
Inzwischen sind es etliche Jahre her seit die-Neuen Philosophen sich selber diesen Namen gaben. Eine Handvoll junger Leute zählte sich dazu. Bald wurden sie Zielscheiben positiver wie auch negativer Angriffe. Aber gerade diese tägliche Auseinandersetzung ließ aus ihnen ein "Phänomen" werden.
»Was Philosophen über Frauen denken«, verdanken wir der aufschlußreichen Arbeit des gleichnamigen Buchs von Annegret Stopczyk. Dank dieser systematischen Aufarbeitung wissen wir, wie Frauen im Lichte des männlichen Denkens in ein finsteres Schattendasein abgedrängt wurden. Diese Geschichte der Verdrängung zu ignorieren, hieße vernünftiger sein wollen als es die Affekte erlauben.
Dieser Band wurde eigens für »rowohlts monographien« geschrieben. Den Anhang besorgte die Autorin
In den Untersuchungen des vorliegenden Werkes wird eine Grundfrage des gegenwärtigen Zeitalters aufgenommen, von der nicht nur das Schicksal der Humanität, sondern das einer sich noch menschlich nennenden Gesellschaft abhängen wird. Emanzipation und Freiheit erweisen sich in zunehmendem Maße als unvereinbar.