483-17-26

In der Übergangszeit vom Empire zum Directoire Napoleons entdeckte die französische Mode das griechische Nacktheits- und natürliche Körperideal wieder: Schleierartige durchsichtige Stoffe, die zum Teil nicht einmal mehr genäht waren und nur durch Spangen auf der Schulter und an den Seiten zusammenghalten wurden, dienten mehr zur Enthüllung als zur Bekleidung des Körpers. Darunter wurden nur fleischfarbene Tricots bzw. z.T. gar nichts getragen, weshalb deutsche Bürger die »Nuditätenmode«, wie sie sie nannten, ablehnten

483-17-23

Leider beschränkt sich ein Großteil der von mir zu Rate gezogenen historischen Kleidungs- und Kostümgeschichte fast ausschließlich auf die Beschreibung und Auflistung der Veränderungen in der Kleidung der Frau. Nur in den wenigsten Fällen stellen sich Autoren/innen die Frage, inwieweit die Kleidung z.B. den Alltag der bürgerlichen Frau beeinflußte, welche Auswirkungen bestimmte Veränderungen in der Kleidung auf Körperhaltung, Körpergefühl, Selbstbild und Fremdbild der bürgerlichen Frau hatten. Detaillierte Kleidungsbeschreibungen liefert u.a.

483-17-22

Vom frz. crin = Roßhaar. Die Krinoline war ursprünglich ein Unterrock, der durch Roßhaarauflagen in gleichmäßiger Rundung steif vom Körper abstand. Über der Krinoline wurden meist noch mehrere Unterröcke getragen. Von dieser oft kiloschweren >Last< wurde die Bürgerin Ende der 40er Jahre durch die Erfindung der Krinoline aus Rohrbzw. Metallreifen befreit

483-17-20

Bernward Deneke: Beiträge zur Geschichte nationaler Tendenzen in der Mode von 1770-1815. In: Schriften des Historischen Museums Frankfurt/Main XXIII, 1966, S. 211-253, hier S. 236f.

483-17-18

Mamelucken- oder Landsknechtsärmel waren aus der Renaissance bereits bekannt. Sie waren so geschlitzt, daß unter dem normalen Stoff des Ärmels noch andersfarbige Stoffe zu sehen waren, bzw. von der Schulter bis zum Handgelenk,gepufft< und gerafft und so mehr Fülle vortäuschten

483-17-17

Caroline Pichler, zitiert nach Max von Boehn: Biedermeier. Deutschland von 1815-1847. Berlin 1911, S. 606. Sie lieferte ihren Beitrag zur Debatte um die Nationaltracht mit dem Büchlein: Über eine Nationalkleidung für Frauen. Freiburg und Constanz 1815

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