415-1-26

Wie soll man es sonst interpretieren, daß das Puppenspiel »schlimm«, das heißt männlich ist, wenn das kleine Mädchen sich einfach damit amüsiert, seine Beziehungen zur Mutter zu mimen und in der Puppe nicht ein vom Vater begehrtes Kind sieht? Oder auch, daß die Frau sich über alles wünschen soll, einen kleinen Jungen in die Welt zu setzen? Diese Fragen, die, unter anderen, das Verbot jener »schlimmen« Mimesis betreffen, werden weiter unten entwickelt.

415-1-25

»[…] aber das Interesse an diesem Körperteil hat außer der anal-erotischen eine vielleicht noch mächtigere orale Wurzel, denn nach der Einstellung des Säugens erbt der Penis auch von der Brustwarze des mütterlichen Organs.« Freud, Angst und Triebleben, in: Neue Folge der Vorlesungen ij»r Einführung in die Psychoanalyse, a.a.O., S. 107.

415-1-24

Anspielung auf einen Passus in der Enzyklopädie von Hegel: »Im Zwölffingerdarm (duodenum) geht die eigentliche völlige Überwindung [...] vor.« In der französischen Übersetzung lautet das: »le triomphe qui s'accomplit dans le doude-num.« Hegel, Hn^jkiopädie der philosophischen Wissenschaßen, Werkausgabe, Bd. 9, S. 449.

415-1-23

In einer Art Circulus vitiosus: Diese Phantasmen wuchern immer weiter, genau in Funktion zu der Beschaffenheit, die der weiblichen Sexualität durch sie zugeschrieben wird.

415-1-22

Könnte man die Sorge, stets sauber und »anständig« gekleidet zu sein, die die Frau später haben wird, als Auswirkung dieser einzelnen Verführungen deuten? Oder müßte man sie vielmehr als eine Unterwerfung unter den Wunsch des Mannes verstehen, müßte man sagen, daß sich darin die Verneinung der analen Beherrschung der Frau ausdrückt? Man könnte dazu zum Beispiel die Seiten lesen, die Rousseau über die weibliche Sauberkeit geschrieben hat.

215-1-21

Man könnte das mit den dauerhaften Folgen von Suggestion und Unterwerfung vergleichen, die durch die Defloration ausgelöst werden. Vgl. Das Tabu der Virginität, a.a.O.

215-1-20

Sollte diese den Phasen der Partialtriebe vorbehalten sein? Und der »unsterbliche« Charakter des Samens — der für Freud in der Sexualfunktion bestimmend ist -zöge eine Idealisierung der genitalen Sexualität nach sich?

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