»Das Hoffnungsvollste besteht darin, daß es noch immer Menschen und Gruppen - so wenig es auch sein mögen - gibt, die nicht aufhören daran zu glauben, daß eine andere, gerechtere Welt und eine andere, evangelischere Kirche möglich sind. Europa kennt zahllose Aktionsgruppen, Südamerika hat seine Basisgemeinschaften, und vielleicht ist eine der reichsten Früchte der 68-Bewegung der Feminismus«.
(Redaktion von »de Bazuin«, 12. Mai 1978)
Zuerst vier Erfahrungen: 1967 hat eine katholische Frauenvereinigung ein Seminar über die Frau in den kirchlichen Amtsstrukturen veranstaltet. Noch immer erinnere ich mich lebendig an die erste spontane Reaktion des Religionspsychologen Han Fortmann auf die Einleitung, die ich eben gehalten hatte: was für eine Ausdauer, um noch so viel Zeit und Argumente aufzuwenden für etwas, das so selbstverständlich ist und auf der Hand liegt...
Für »aufständische« Frauen ist die Bibel ein schwieriges Buch. Die Bücher der Heiligen Schrift tragen alle Spuren der patriarchalischen Kultur, in der sie entstanden sind. Die Bibel ist eben auch ein Niederschlag dieser Kultur - einer Kultur von Nomaden, eines unterdrückten Volkes, das sich befreit, sich kämpfend an einem andern Ort niederläßt und seine Befreiungsgeschichte dann als von Gott verursacht, verheißen und begleitet erfährt und als Heilsgeschichte erlebt.