414-3-12

Die volle Objektliebe hat im Gegensatz zur narzißtischen Objektwahl ein inneres Gleichgewicht zwischen einem gut integrierten narzißtischen Selbst, Ich und Über-Ich zur Voraussetzung, eine narzißtische Sättigung, die das Kleinkind durch die Liebe und Bewunderung der Mutter gewinnt, und die es befähigt narzißtische Libido an Objekte abzugeben. Die volle Objektliebe ist nach Freud vor allem durch Sexualüberschätzung, durch psychische Wertschätzung des Wunschziels des Sexualtriebes charakterisiert. (Vgl. Sigmund Freud, Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie, S.

414-3-11

Die narzißtische bzw. prägenitale Stufe der Objektbeziehungen ist durch die noch fließende Unterscheidung zwischen Selbst und Objektwelt charakterisiert. »Die frühesten Identifizierungen beruhen, [. . .] magisch wie sie ihrer Natur nach beschaffen sind, auf primitiven, mit Verschmelzungen von Selbst- und Objektimagines korrespondierenden Introjektions- oder Projektionsmechanismen, die sich über die realen Unterschiede zwischen Selbst und Objekt hinwegsetzen.« (Edith Jacobson, Das Selbst und die Welt der Objekte, S. 56.)

414-3-9

Ebenda. Dieses Frauenideal gilt heute nicht mehr unangefochten. Dennoch zeigt das Verhalten, das die empirischen Studien als »weiblich« verdeutlichen, das Fortbestehen dieser Struktur

414-3-7

Die frühen Vorstellungen des Kindes von der elterlichen Großartigkeit (das Ich-Ideal) sind oft mit dem Wunsch nach einem besonderen Organ des Objektes vermischt. Mit diesem Organ, zunächst mit der mütterlichen Brust, später mit dem Phallus des Vaters, identifiziert sich das primitive kindliche Ich. In der phallischen Phase entsteht die Phantasie, der ganze Körper sei ein Phallus. Ungewöhnlich ausgeprägter Körpernarzißmus ist mit dem Fortbestehen dieser Phantasie im Unbewußten verbunden. Sie dient bei der Frau der Verleugnung des unerträglichen »kastrierten« weiblichen Genitales.

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