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J.-J. Rousseau, Confessions, 1,3. Selbstverständlich ist Rousseaus Verhalten nicht außergewöhnlich und bewegt sich in den normalen Grenzen. Aber bekanntlich gibt es auch sehr abwegige Formen dieses Fetischismus, die bis zur Aufbewahrung von getragener Wäsche, bis zur Aufnahme von Erbrochenem, von Körpersekreten und Exkrementen geht.

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Diese Macht äußert sich unter ihrem aggressiven und bösartigen Aspekt in dem Haßritual, jemandem ins Gesicht zu spucken, sowie in dem französischen Ausdruck »cracher son mepris a la figure de quelqu'un« (>jemandem seine Verachtung ins Gesicht spucken!<).

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Dasselbe trifft auf den Striptease zu, der in seiner gegenwärtigen Form eine kommerzielle und männliche Verwertung eines grundlegenden weiblichen Triebes ist: die Frau enthüllt niemals alles zur selben Zeit (vgl. »la Carte du Tendre« / Darstellung der Liebesgeographie der >Precieuses<, die eine moralische Kodifizierung derselben Haltung ist).

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