401-1-17

Alessandro (»Sandro«) Pertini, 1896-1990. Jurist, Antifaschist. Ins Exil nach Frankreich 1926. Illegal zurück nach Italien 1929. 1929-35 inhaftiert, 1935-43 in Verbannung. Widerstandskämpfer. Sozialist. Langjähriger Präsident des Abgeordnetenhauses. 1978-85 Staatspräsident.

401-1-16

Bruno Trentin, geb. 1927. Ökonomist. Nach dem Krieg einflußreicher Gewerkschaftsführer (Kommunist). Zur Zeit u. a. Chef des Gewerkschaftsdachverbandes CGIL.

401-1-15

Silvio Trentin, 1885-1944. Verwaltungsrechtler. Über die Liste »Soziale Demokratie« 1919 ins Parlament gewählt. Seit 1926 Exil in Frankreich. Mit Silone Mitbegründer der internationalen Bewegung »Liberer Federer«. Beteiligte sich an der französischen Widerstandsbewegung. Nach 1943 in der »Aktionspartei«. Zusammen mit seinem Sohn Bruno wegen Fortsetzung der Tätigkeit im »nationalen Befreiungskomitee« vorübergehend verhaftet.

401-1-14

Giuseppe Emanuele Modigliani, 1872-1947. Jurist, Sozialist, Gründer diverser Zeitschriften und sozialistischer Zirkel. 1913 Parlamentarier, trat 1919 für das Frauenwahlrecht ein. Anhänger der reformistischen Fraktion. In Frankreich nach der deutschen Besetzung auch aus rassischen Gründen verfolgt. Flucht in die Schweiz. Schloß sich 1947 den Saragat-Sozialisten (Sozialdemokraten) an, als die Nenni-Sozialisten den Pakt mit der KPI schlossen.

401-1-13

Claudio Treves, 1864-1933. Journalist, Politiker, Sozialist. Mit Turati einer der Führer der reformistischen Fraktion der Sozialisten. Im Exil Führer der »Concentrazione antifascista«. Verfechter einer antifaschistischen Einheitsfront ohne die Kommunisten.

401-1-12

Luigi Campolonghi, 1876-1944. Journalist, Gewerkschafter, Antifaschist. Exil in Frankreich. In Paris im Vorstand der 1927 von De Ambris gegründeten »Italienischen Liga für Menschenrechte«. Sympathisant der Republikaner und Protagonist der antifaschistischen Einheitsfront.

401-1-11

Paul-Henri Spaak, 1899-1972. Belgier. Zwischen 1936 und 1966 mehrfach Außenminister und Ministerpräsident. 1957-61 Generalsekretär der NATO. Mitbegründer von EWG und EURATOM.

401-1-10

Pietro Nenni, 1891-1980. Politiker und Journalist. Zunächst Republikaner. Mehrfach verhaftet. Seit 1921 Sozialist. Im französischen Exil seit 1927 Sekretär der »Concentrazione antifascista«. Anhänger der Aktionsfront mit den Kommunisten bis zum Hitler-Stalin-Pakt. Kommandeur im Spanischen Bürgerkrieg. Widerstandskämpfer in Frankreich und Italien. Nach dem Krieg Außenminister. Seit dem kalten Krieg als Führer der Sozialisten in Einheitsfront mit der KPI bis zum XX. Parteitag der KPdSU und dem sowjetischen Überfall auf Ungarn 1956.

401-1-9

Gaetano Salvemini, 1873-1957. Historiker und Publizist. Vertrat als »Meridionalist« um die Jahrhundertwende die Einheit von Bauern des Südens und Arbeitern des Nordens. Reformistischer Sozialist. Aktiver Antifaschist. 1927 ins Exil, Frankreich und USA (Professor Harvard University). Nach dem Krieg wieder Lehrstuhl in Florenz. Vertrat nach dem Krieg einen »dritten Weg« zwischen Christdemokraten und Kommunisten, die er beide für »illiberal« hielt.

401-1-8

Don Sturzo = Luigi Boscarelli, 1871-1959. Katholischer Theologe, 1905-20 Bürgermeister von Caltagirone, Vorkämpfer des politischen Katholizismus. Gründer der Volkspartei. Antifaschist. Exil 1924-46. Nach dem Krieg Senator auf Lebenszeit.

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