401-1-27

Italo Balbo, 1896-1940. Marschall, organisierte 1923 den Marsch auf Rom. General der faschistischen Milizen und Luftfahrtminister. 1933 Generalgouverneur von Libyen. Leitete 1931 und 1933 die transatlantischen Staffelflüge. Wurde über Tobruk abgeschossen.

401-1-26

Ernesto Rossi, 1897-1967. Wirtschaftswissenschaftler und Historiker, Journalist. Gehörte den Liberalen um Giovanni Amendola an und war Mitbegründer von »ItaliaLibera«. Wegen einiger Aufsätze in der Zeitschrift Non mollare (Nicht nachgeben) von den Faschisten 1929 zu zwanzig Jahren Haft verurteilt. 1939 auf die Insel Ventotene verbannt, wo er mit anderen das berühmte Manifest von Ventotene für ein vereinigtes Europa verfaßte. Nach dem Krieg Mitbegründer der Bewegung für ein föderatives Europa und führendes Mitglied der Aktionspartei. Schloß sich 1955 der neuen »Radikalen Partei« an.

401-1-25

Randolfo Pacciardi, geboren 1899. Jurist, Antifaschist, Mitbegründer der Bewegung »Italia Libera«, die nach der Ermordung Matteottis verboten wurde. Floh später in die Schweiz, wo er auf Wunsch der italienischen Regierung ausgewiesen wurde. Im Spanischen Bürgerkrieg Kommmandant des Bataillons »Garibaldi«. Während des Krieges in den USA. Nach dem Krieg Sekretär der Republikanischen Partei und Mitglied der verfassunggebenden Versammlung. Nach dem Ausschluß der Linken aus der Regierung stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister.

401-1-24

Jean Jaures, 1859-1914. Führer der französischen Arbeiterbewegung, Sozialist. Abgeordneter der radikalen Linken. Trat u. a. in der Dreyfus-Affäre hervor. Pazifist und Vorläufer der deutsch-französischen Verständigung. Gründer der L'Umanite. Wurde ermordet.

401-1-23

Giacomo Matteotti, 1885-1924. Parlamentarier. Einer der Führer der sozialistischen Bewegung. 1924 von den Faschisten entführt und ermordet.

401-1-22

»Maximalisten«: Die Sozialistische Partei zerfiel 1921 in Livorno im wesentlichen in drei Fraktionen: Reformisten (vgl. u. a. Anmerkung zu Turati), Kommunisten (zu deren Wortführern u. a. Gramsci gehörte) und Maximalisten unter dem ersten Parteichef der KPI (damals noch KP d'F) Bordiga. Die Maximalisten kehrten 1930 in die Sozialistische Partei zurück (vgl. u. a. Anmerkung zu Nenni).

401-1-21

Giovanni Amendola, 1882-1926. Zunächst als Philosoph tätig (Anhänger Croces), später Schwerpunkt politische Geschichte. Liberaler Publizist. Als Anhänger Nittis 1919 Parlamentarier. Staatssekretär im Finanzministerium. 1923 Führer der verfassungsmäßigen Opposition und von den Faschisten überfallen. 1924 wieder ins Parlament gewählt, wo er den Faschismus zu bekämpfen versuchte. Nach zwei neuerlichen faschistischen Überfällen 1925 an seinen Verletzungen verstorben.

401-1-20

Giorgio Amendola, 1907-80. Jurist, Journalist, 486 Politiker, Schriftsteller. Trat mit zweiundzwanzig der illegalen KPI bei und wurde auf fünf Jahre verbannt. Seit 1932 in Frankreich, wo er im Exil die Auslandszentrale der Partei leitete. 1943 mit Saragat und Lussu einer der Unterzeichner des antifaschistischen Einheitspaktes zwischen Kommunisten, Sozialisten und »Giustizia e Liberta«. Widerstandskämpfer und Mitglied des »Nationalen Befreiungskomitees«. In der Regierung Parri 1945 Staatssekretär, Mitglied der verfassunggebenden Versammlung. Seither Parlamentarier.

401-1-19

Emilio Lussu, 1890-1968. Sarde, Jurist, Antifaschist, Parlamentarier, Schriftsteller. Nach 1919 in der sardischen Bauern- und Minenarbeiterbewegung aktiv. 1921 und 1924 für die sardische Aktionspartei ins Parlament gewählt. Befürworter einer Einheitsfront von Sozialisten und Republikanern, unter Einbeziehung der Kommunisten. Bei einem Überfall auf sein Haus erschoß er einen Faschisten und wurde nach Lipari verbannt. Flucht nach Frankreich. Nach der Ermordung Rossellis Führer von »Giustizia e Liberta«, die er nach links rückte.

401-1-18

Camillo Berneri, 1876-1937. Wechselte 1915 von der sozialistischen Jugendorganisation zu den Anarchisten. Exil Frankreich. Gründete eine Abwehrorganisation, um die faschistische Infiltration in Emigrantenkreisen zu bekämpfen. Mehrfach verhaftet und 1934 aus Frankreich ausgewiesen. Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg, wo er mit Rosselli die erste italienische Einheit aus Anarchisten und Mitgliedern der »Giustizia e Liberta« gründete. Nach den Zusammenstößen in Barcelona zwischen Anarchisten und Kommunisten wurde Berneri festgenommen und von Kommunisten im Mai 1937 umgebracht.

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