Pietismus und Aufklärung

Zur Vorgeschichte der Jugendschriften Hegels

In der Geschichte der modernen Hegelrezeptionen und -renaissancen spielen die sogenannten theologischen Jugendschriften eine merkwürdige und oft für das Gesamtverständnis Hegels entscheidende Rolle. Das ist um so auffälliger, als Hegel selbst sie nicht zur Veröffentlichung bestimmt hatte, sondern in einem fragmentarischen und ungeordneten Zustand hinterließ, in den ihr Herausgeber Hermann Nohl eine erste, von chronologischen Gesichtspunkten bestimmte Ordnung gebracht hat.

Aufklärung und Offenbarungsglaube

LESSING - KANT

Was geschah im 18. Jahrhundert? Das von den Theologen errichtete orthodoxe Gebäude ist ins Wanken geraten. Die Selbstverständlichkeit des Menschen, an der Wahrheit seiner selbst, seiner Welt und Gottes teilzuhaben, wird erschüttert. Das durch die Tradition Überlieferte wird, eben weil es durch bloße Tradition überliefert ist, zutiefst fragwürdig und problematisch. Wer erschüttert diese Tradition? Die Aufklärung, durch die gewisse Grundlagen theologischen Denkens, des Denkens, in dem die Wahrheit als Wahrheit ausgesagt und erfaßt wurde, in Frage gestellt worden sind.

Neuzeit und Emanzipation

In der Gegenwart ist die, mit dem Beginn der Neuzeit ausdrücklich und bewußt einsetzende Grundbewegung der Geschichte als Emanzipation in eine neue Phase eingetreten. Die realen und geschichtlichen Konsequenzen gelungener Emanzipation richten sich kritisch und destruktiv gegen den traditionalen Begriff geschichtlicher Emanzipation ebenso, wie sie den Versuch einer Erneuerung eben dieses Begriffes in der Gegenwart provozieren.

401-1-43

Nilde lotti, 1920 geboren. Nahm an der Widerstandsbewegung teil. Mitglied der verfassunggebenden Versammlung und seit Gründung der Republik auch des Abgeordnetenhauses. Seit 1954 Mitglied des ZK der KPI, seit 1960 auch der Direktion. Seit 1979 Präsidentin der ersten Kammer.

401-1-42

Palmiro Togliatti, 1893-1964. Mit Gramsci und Terracini Gründer der Zeitschrift Ordine nuovo, dem Organ des revolutionären Flügels des PSI. Seit 1922/23 Mitglied des ZK und des Exekutivkomitees der KPI. Nach Gramscis Verhaftung (1927) Aufstieg zum Führer der Partei mit Einfluß auch in der Komintern, wo er seit 1934 einer der Sekretäre wurde. Während des Bürgerkrieges Repräsentant der Komintern in Spanien, Exil in Moskau. 1944 Rückkehr nach Italien. Mit seinem überraschenden Vorschlag, der sog. »Wende von Salerno«, befürwortete er ein breites Bündnis der nationalen Einheit.

401-1-41

»Repubblica Sociale Italiana«, entstanden nach dem Sturz Mussolinis und der Besetzung Italiens durch die Deutschen. Bekannt als »Republik von Salo«: die faschistische Marionettenrepublik Mussolinis am Gardasee (Salo).

401-1-40

Umberto Terracini, 1895-1983. Ursprünglich Sozialist, Jurist, Politiker. Bereits 1914 das erste Mal wegen antimilitaristischer Umtriebe verhaftet. 1919 mit Gramsci einer der Protagonisten der Zeitschrift Ordine nuovo (Neue Ordnung) und Mitverfasser des Parteistatuts der 1921 entstandenen KPI. Von Anfang an führend in der kommunistischen Bewegung. Delegierter zum III. Kongreß der Komintern. Während des Faschismus mehrfach verhaftet und 1926 zu zweiundzwanzig Jahren Haft verurteilt. Wegen abweichender Positionen auch von seinen inhaftierten Parteigenossen isoliert.

401-1-39

»Comitato di Liberazione Nazionale«. Die ersten CLN entstanden im Juli 1943. Der Grundgedanke war, am Kampf gegen das Regime und der Befreiung Italiens aktiv mitzuwirken und die Aufgabe nicht alleine den Alliierten zu überlassen.

401-1-38

»I fasci«. Von »lo fascio«, das Bündel. Die sizilianischen »fasci« des 19. Jahrhunderts waren Sozialrevolutionäre Bünde von Bauern und Arbeitern. Der Begriff wurde von Mussolini 1915 umfunktioniert, als er die ersten »fasci di combattimento« (Kampfbünde) gründete.

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