Jean-Paul Sartre

Probleme einer atheistischen Politik

Die Frage nach dem Sinn des Lebens, von der man wähnte, daß sie mit dem Untergang der bürgerlichen Kultur ihre Bedeutung verloren hätte, gewinnt eine neue Dringlichkeit. Die Auseinandersetzung mit dem Existentialismus und zum Teil auch seine Rezeption erscheinen als unvermeidbar.

Leszek Kolakowski

Stalinismus und Ideologie

Es ist überhaupt offen, welche reale Bedeutung jener revisionistischen Entwicklung der marxistischen Theorie für den Ausgang des geschichtlichen Experimentes ihrer Verwirklichung zukommt, die nicht die leibhafte Erfahrung in sich aufgenommen und verarbeitet hat, welche nur die direkte Teilnahme an diesem Experiment zu vermitteln vermag. Am Denken von Kolakowski[16] kann man zeigen, welche Möglichkeiten eine innermarxistische Opposition gegen die institutionelle Verfestigung und Verkehrung von Freiheit in Unterdrückung hat.

Ernst Bloch

Das Denken Ernst Blochs, der neben Lukács größten Gestalt expliziter Marxismuskritik und im Vergleich zu Lukács auch bedeutend wirksameren, soll in unserem Zusammenhang unter der vor allem in der >Erbschaft dieser Zeit< entfalteten Dialektik von geschichtlich gleichzeitiger Ungleichzeitigkeit behandelt werden, weil dieser Gesichtspunkt in der nun schon schwer überschaubaren Literatur zur Philosophie von Bloch ungebührlich vernachlässigt worden ist. Was hat es nun mit dieser von Marx so nicht bedachten Gestalt von Dialektik auf sich:

Georg Lukács

Revolution oder Ästhetik

Die wiederholte Revokation seines Werkes durch Lukács selber ändert an der geistesgeschichtlichen Rolle, welche dieses Werk in den Unternehmungen gespielt hat, den Marxismus, trotz der Abschreckung, die von seiner Praxis ausgeht, aktuell und als die Philosophie unserer Epoche erscheinen zu lassen, gar nichts. Worin besteht nun die Leistung dieses Werkes für die Weiterentwicklung des Marxismus und die Durchsetzung seines theoretischen Anspruchs in der nichtkommunistischen Welt? Ausgangspunkt für Lukács ist die Analyse des Phänomens der Verdinglichung.

Was heißt »Verwirklichung der Philosophie« bei Marx?

Das unbefriedigende Resultat der Diskussion zwischen Landgrebe und Habermas um die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer philosophischen Marxismusinterpretation veranlaßt uns, auf den Marxschen Ausgangspunkt zurückzugehen. Wie auch andere Interpretationsversuche zeigen, ist der Marxsche Begriff einer Verwirklichung von Philosophie durch ihre Aufhebung ja keineswegs so eindeutig, wie häufig unterstellt wird. Marx nimmt Philosophie als Konsequenz seiner Anerkennung Feuerbachs als eine Art verkappter und hinterlistiger Theologie und nicht so, wie sie sich selbst verstanden hat.

Die Kontroverse Landgrebe-Habermas

Die Frage nach der Möglichkeit einer philosophischen Interpretation des Marxismus ist in der Kritik in einer Kontroverse zwischen Landgrebe und Habermas diskutiert worden.[1] Ihre Möglichkeit ist von Landgrebe ebenso entschieden bejaht worden wie das Recht aller bisherigen ernsthaften Marxismuskritik von Habermas mit dem Argument in Frage gestellt wurde, daß diese philosophisch gewesen sei und die von Marx intendierte Aufhebung von Philosophie unterschlagen habe.

Atheismus und Moral

NIETZSCHE

Martin Heidegger hat der Interpretation und der Auseinandersetzung mit Nietzsche sein bisher umfangreichstes Werk gewidmet. Es ist in zwei stattlichen Bänden 1961 bei Neske in Pfullingen erschienen und enthält Vorlesungen aus den Jahren 1936-1940 sowie Abhandlungen, die in den Jahren von 1940-46 entstanden sind.

Emanzipation und Religion

FEUERBACH - MARX - HEGEL

Die Wirkung von Marx weist selbst eine tiefgreifende, für das Verständnis seines Werkes erhellende Dialektik auf. Die Geschichte hat die Marxsche Theorie bestätigt, indem sie sie widerlegte. Sie hat sie bestätigt, da die von Marx zum Ausgang seines Denkens erhobene Forderung der totalen Vergesellschaftung des Menschen sich in dem Maße vollzieht, wie die Geschichte fortschreitet, und zwar als ein universaler, gegenüber allen Unterschieden der Ideologie indifferenter Vorgang.

Die Metaphysik und das Problem der Subjektivität

KIERKEGAARD

Zwei Untersuchungen - >Der Begriff Ernst bei Sören Kierkegaard< von Michael Theunissen[1] und >Ironie als Daseinsform bei Sören Kierkegaard< von Edo Pivcevic[2] - bieten die erwünschte Veranlassung, das Interesse erneut diesem intrikaten Denker zuzuwenden und sich die Frage zu stellen, wie es um unser Verhältnis zu ihm - so weit das die Diskussion erkennen läßt - bestellt ist. Es dürfte überflüssig sein, die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer solchen Klärung eigens zu unterstreichen. Seit Kierkegaard im 20.

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