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Samuel Noah Kramer, Sumerian Mythology, Harper Torchbooks, New York 1961, S. 39
Die gegensätzlichen Sozialstrukturen im minoischen Kreta und in Sumer wirkten grundverschieden auf die Frauen. Im städtischen Kreta führte friedlicher Handel zur Dezentralisierung der Macht und ließ die Verwandtschaftsclans, in denen Frauen dominierten, fortbestehen. In Sumer hingegen führte der Wettstreit der Städte um die kargen Rohstoffe zu ständigen Kriegszügen, politischer Zentralisation und dem Zusammenbruch der Clanstrukturen; dabei wurde die Stellung der Frau immer mehr geschwächt.