Von zentraler Bedeutung für die Aussagen des Paulus über weibliche Sexualität, weibliches Wesen und das Verhältnis der Geschlechter zueinander ist seine Verurteilung sexueller Liebesbeziehungen zwischen Frauen in Römer 1,26.
Entgegengesetzt den Gewohnheiten der Römer zur Kaiserzeit, Ehe- und Kinderlosigkeit immer mehr überhand nehmen zu lassen, handelten die Juden. Zwar besaß die Jüdin kein Recht zur Wahl, der Vater bestimmte ihr den Gatten, aber die Ehe war eine Pflicht, die sie getreulich befolgte.
Das Erbe, welches das Mittelalter zu verarbeiten hatte, besteht bekanntlich aus der antiken Philosophie und der Patristik. Vor allem haben drei Faktoren dazu beigetragen, daß die philosophisch-theologische Anthropologie des Mittelalters sich im Rahmen patriarchalischer Vorstellungen hielt, auch wenn dies nicht ohne Ausnahmen gilt.