Juristischer und moralischer Diskurs wirken zusammen, um männliche und weibliche Sphären vernunftgemäß gegeneinander abzugrenzen. Als symbolisches Steuerungsinstrument legt das Recht die Normen einer Gesellschaft fest und bestimmt die gesellschaftlichen Rollen. Kann man die Erfolge der Frauen auf diesem besonders exponierten Gebiet der Auseinandersetzung als historischen Wandel der Geschlechterbeziehungen ansehen?
Der philosophische Diskurs über Frauen und die Geschlechterdifferenz befindet sich am Kreuzweg von Geschichte - des politischen Umbruchs und des wirtschaftlichen Wandels der Moderne — und der immerwährenden philosophischen Auseinandersetzung mit der Dualität von Körper und Geist, dem Gegensatz zwischen Natur und Zivilisation, dem Gleichgewicht zwischen Privatheit und Öffentlichkeit.