Ambivalenzen des literarischen Dlskurses

Die Literatur hat sich in vieler Hinsicht Frauen gegenüber als feindliches Medium erwiesen, nicht zuletzt durch das schwärmerische Feiern ihrer Feminität, das auf Kosten weiblicher Individualität ging. In der französischen Literatur des 16. Jahrhunderts dienten Frauen ausschließlich als Objekte, derer sich der Dichter bediente, um seine sprachliche Virtuosität zur Schau zu stellen.

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Frauen, Politik und Macht

m Jahre 1586 untersuchte Jean Bodin in seinen berühmten Sechs Büchern über den Staat die verschiedenen Stände und Ränge der Bürger in einem Gemeinwesen und hielt zum Abschluß fest:

»Was die Frauen anbelangt, so sei nur das eine gesagt: Ich bin der Meinung, sie sollten von allen Magistratsämtern, Befehlsfunktionen, Richterstellen und öffentlichen Ratsversammlungen so weit wie möglich ferngehalten werden, damit sie sich mit Hingabe ihren Aufgaben als Gattinnen und Hausfrauen widmen.« (III. Buch, 8. Kapitel)[1]

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Jungfrauen und Mütter zwischen Himmel und Erde

Frauen im frühmodernen Christentum

Überall im frühmodernen Westeuropa standen die Zeichen der Zeit auf Reformation. Die frühen Reformatoren besannen sich auf die Ursprünge des Christentums, auf die Botschaft Christi und die seiner ersten Jünger. Sie glaubten, die christliche Botschaft entschlüsseln zu können, sie so verstehen zu können, wie sie gemeint war. Dabei begaben sie sich auf die Spuren der Kirchenväter, die ihnen auf dem mühsamen Pfad der Orthodoxie vorangegangen waren. Offensichtlich war ihr Streben auf andere Ziele gerichtet als das unsrige.

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