Vorwort

Texttyp

Es gibt den analytischen Diskurs: spitzfindig, gekünstelt kompliziert, um Sie, den Nicht-Analytiker, zu verblüffen und auf Distanz zu halten... Es gibt den ferministischen Diskurs: farbig, bildhaft, sexualisiert, dazu da, um Sie einzubeziehen und verstehen zu lassen, selbst wenn Sie kein(e) Feminist(in) sind - oder gerade weil Sie es nicht sind ... Und es gibt jene, die sich weder in dem einen noch dem anderen wiedererkennen, weil sie auf jeden Fall extreme Positionen ablehnen. Für mich ist die Mitte entscheidend.

Schluß

Texttyp

Unsere Darlegungen zeigen, daß es sich bei Verwirklichung des Sozialismus nicht um willkürliches Einreißen und Aufbauen, sondern um ein naturgeschichtliches Werden handelt. Alle Faktoren, die in dem Zerstörungsprozeß einerseits, im Werdeprozeß andererseits eine Rolle spielen, sind Faktoren, die wirken, wie sie wirken müssen. Weder sind es »geniale Staatsmänner« noch »volksaufwiegelnde Demagogen«, die die Dinge nach ihrem Willen leiten können.

Die lnternationalität

Das menschenwürdige Dasein für alle kann aber nicht die Daseinsweise eines einzigen bevorzugten Volkes sein, das, isoliert von allen übrigen Völkern, diesen Zustand weder zu begründen noch aufrechtzuerhalten vermöchte. Unsere ganze Entwicklung ist das Produkt des Zusammenwirkens nationaler und internationaler Kräfte und Beziehungen. Obgleich die nationale Idee noch vielfach die Köpfe beherrscht und als Mittel zur Aufrechterhaltung politischer und sozialer Herrschaft dient, denn diese ist nur innerhalb nationaler Schranken möglich, stecken wir bereits tief im Internationalismus.

Die Frau in der Zukunft

Dieses Kapitel kann sehr kurz sein. Es enthält nur die Konsequenzen, die aus dem bis jetzt Gesagten für die Stellung der Frau in der künftigen Gesellschaft sich ergeben. Konsequenzen, die nunmehr der Leser leicht selbst ziehen kann. Die Frau der neuen Gesellschaft ist sozial und ökonomisch vollkommen unabhängig, sie ist keinem Schein von Herrschaft und Ausbeutung mehr unterworfen, sie steht dem Manne als Freie, Gleiche gegenüber und ist Herrin ihrer Geschicke.

Kunst und Literatur in der sozialistischen Gesellschaft

Sobald die neue Gesellschaft ihren Nachwuchs bis zum Mündigkeitsalter erzogen hat, bleibt jedem einzelnen seine weitere Ausbildung selbst überlassen. jeder treibt und übt, wozu Neigung und Anlagen ihn drängen. Diese ergreifen einen Zweig der immer glänzender sich ausgestaltenden Naturwissenschaften: Anthropologie, Zoologie, Botanik, Mineralogie, Geologie, Physik, Chemie, prähistorische Wissenschaft usw. usw., jene die Geschichtswissenschaft, die Sprachforschung, das Kunststudium usw. Diese werden aus Passion Musiker, jene Maler, Bildhauer, Schauspieler.

Das sozialistische Erziehungswesen

Schlagworte

Der verstorbene Abgeordnete Dr. Lasker hielt in den siebziger Jahren in Berlin einen Vortrag, in dem er zu dem Schlusse gelangte, ein gleiches Bildungsniveau für alle Glieder der Gesellschaft sei möglich. Dr. Lasker war aber ein Antisozialist, ein starrer Anhänger des Privateigentums und des Kapitalismus, die Bildungsfrage ist aber heute im eminenten Sinne eine Geldfrage. Unter solchen Verhältnissen ist ein gleiches Bildungsniveau für alle unmöglich.

Die Zukunft der Religion

Schlagworte

Und wie mit dem Staate, so geht's mit der Religion. Diese wird nicht »abgeschafft«, man wird »Gott nicht absetzen«, nicht »den Leuten die Religion aus dem Herzen reißen« und wie sonst die albernen Reden lauten, womit man atheistisch gesinnte Sozialdemokraten anklagt. Solche Verkehrtheiten überläßt die Sozialdemokratie den bürgerlichen Ideologen, die in der Französischen Revolution solche Mittel versuchten und natürlich elend Schiffbruch litten.

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