Die mit dem Beginn des Industriezeitalters einsetzenden sozialen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Frau, die Familie, den Arbeitsmarkt, die Beziehungen zwischen Mann und Frau sind Gegenstand der literarischen Texte, der wissenschaftlichen Beiträge und Dokumentationen dieses Bandes.
Nichts verunsichert den Mann mehr in dieser Welt als die Frau. In der ganzen Menscheitsgeschichte hat er es nicht vermocht, sein Verhältnis zum anderen Geschlecht normal zu gestalten. So hat er die »Weiber« entweder vergöttert oder verteufelt, was die Riten und Tabus der »Primitiven« beweisen.
Ich bin die Frau, die ich bin - dieser Satz hat viele Lesarten. Er kann Feststellung sein, Herausforderung, Selbstbejahung und Selbstbehauptung, aber auch Anlaß zu Selbstreflexion: Wer ist eigentlich die Frau, die ich bin?
In ihrer erzählerischen Annäherung an Else Lasker-Schüler gelingt Elfi Hartenstein ein mit großer Sensibilität gezeichnetes Porträt der Dichterin. Sie konzentriert sich dabei auf nur sieben Monate um die Jahreswende 1909/1910. In dieser Zeit ging Else Lasker-Schülers Ehe mit dem zehn Jahre jüngeren Herwarth Walden in die Brüche.
Diese kurze Untersuchung der Anfänge der Frauenbefreiungsbewegung hat uns gezeigt, daß die Probleme, die sich aus der Situation der Frau ergeben, in China zu Beginn unseres Jahrhunderts an der Tagesordnung waren.
Die sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten hundert Jahre lassen uns die Stellung der Frau in einem anderen Licht sehen. Die Bedeutung ihrer Rolle als Vorstand großer Familien und Haushalte ist durch den Wandel zur Kleinfamilie mit durchschnittlich ein bis zwei Kindern nicht mehr gegeben.
Die Frauen stellen durchaus ein kritisches >Potential<: unzufrieden mit der isolierten Haushaltproduktion, sind sie gleichwohl nicht bereit, die gesellschaftliche Alternative zu akzeptieren, die man ihnen zugesteht: die Lohnarbeit. Viele Frauen erkennen, daß sie im Rahmen der Haushaltproduktion nicht Subjekt werden können.
Die ausgewählten Texte wurden in Orthographie und Interpunktion behutsam modernisiert und in der Typographie weitgehend vereinheitlicht. Über ihre jeweilige Herkunft unterrichtet das Inhalts- und Quellenverzeichnis am Schluß des Bandes. Die Überschriften sind in der Regel Aussagen, die in den benutzten Texten enthalten sind und von der Herausgeberin zum Titel gewählt wurden.