Die Doppelrolle der Frau

Die Doppelrolle der Frau

Die sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten hundert Jahre lassen uns die Stellung der Frau in einem anderen Licht sehen. Die Bedeutung ihrer Rolle als Vorstand großer Familien und Haushalte ist durch den Wandel zur Kleinfamilie mit durchschnittlich ein bis zwei Kindern nicht mehr gegeben. Die Technisierung der Haushalte, eine höhere Lebenserwartung der Frau und ihr Emanzipationsstreben stellen sie vor neue, andersartige Aufgaben. Begriffe wie »Partnerschaft in der Ehe«, »antiautoritäre Erziehung«, Reformbestrebungen des Eherechts, Liberalisierung des Geschlechtslebens haben unser Bewußtsein in neue Richtungen gelenkt. Für die moderne Frau stellt sich nicht mehr wie für ihre »Vorstreiterln« um die Jahrhundertwende die Frage »Familie oder Beruf«, sondern »Familie und Beruf«.
Die Autorinnen untersuchen die Lage in den drei westeuropäischen Ländern Schweden, England und Frankreich und in den Vereinigten Staaten. Haben sich die Frauen den veränderten Verhältnissen angepaßt? Hat sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft entsprechend geändert? Die Autorinnen kennen die Schwierigkeiten, die einer stärkeren Einordnung verheirateter Frauen in das Wirtschafts- und Berufsleben entgegenstehen und behandeln die damit verbundenen Probleme aus der Sicht der Arbeitgeber und der Frauen selbst. Sie zeigen in ihrem Buch, wie man den Frauen die Möglichkeit geben kann, gleichzeitig in beiden Bereichen - Familie und Beruf - ihre Aufgabe zu erfüllen. Sie fordern eine entsprechende Umstellung der Öffentlichkeit und der Wirtschaft sowie eine gründliche und frühzeitige Berufsausbildung der Mädchen. Die sich seit ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1960 zu einem Standardwerk entwickelte Untersuchung liegt nun in dritter überarbeiteter und erweiterter Auflage vor. Alva Myrdal, schwedischer Minister für Abrüstungsfragen, 1970 zusammen mit ihrem Mann Gunnar Myrdal, Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, und Viola Klein, Dozentin für Soziologie an der Universität Reading/England, schreiben dazu: »Prüfen wir unser Buch aus der Rückschau auf eine zehnjährige Erfahrung und mit dem Abstand, der die Frucht einer so langen Zeitspanne ist, dann fühlen wir uns überzeugt, daß seine Gedankengänge heute nicht weniger gültig sind als seinerzeit.«

Verlag
Kiepenheuer & Witsch

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