Die Frauen stellen durchaus ein kritisches >Potential<: unzufrieden mit der isolierten Haushaltproduktion, sind sie gleichwohl nicht bereit, die gesellschaftliche Alternative zu akzeptieren, die man ihnen zugesteht: die Lohnarbeit. Viele Frauen erkennen, daß sie im Rahmen der Haushaltproduktion nicht Subjekt werden können. Zugleich ist aber auch klar, daß die Berufsarbeit das Gefühl der Unzufriedenheit nicht vertreibt. Frauen zeigen wenig Karriereehrgeiz, sie sind >konkurrenzunfähig<, sie bleiben familienorientiert auch dann, wenn sie dauerhaft berufstätig sind. Es genügt nicht, diese Reaktionen als >Unfähigkeit< und >Traditionalismus<, zu verdammen. Diese Unfähigkeit ermöglicht erst die Entwicklung von kritischem Bewußtsein, das die Beschränktheit und Armut der Lebenschancen wahrnimmt. Wie diese Wahrnehmung verarbeitet, verdrängt oder auch zur Rebellion weitergetrieben wird, ist das Thema dieses Buches