Auf das Baumalphabet Beth-Luis-Nion bin ich zuerst in O'Flahertys Ogygia gestoßen; er stellt es neben dem Boibel-Loth als echtes Überbleibsel des Druidentums vor, das über die Jahrhunderte mündlich überliefert wurde. Angeblich wurde es später nur zu Zwecken der Wahrsagung gebraucht und besteht aus fünf Vokalen und dreizehn Konsonanten.
Die Vokale des Beth-Luis-Nion bilden eine komplementäre Jahreszeitenfolge und stehen wie die Vokale im Biobel-Loth für Stationen des Jahres. Meiner Meinung nach sind es die Bäume, die der Weißen Göttin besonders heilig waren, die ja das Jahr regierte und der die Zahl Fünf heilig war.
Ich habe im ersten Teil dieser Darstellung behauptet, daß die in der alten walisischen und irischen Dichtung häufigen Sätze mit »Ich bin« und »Ich war« allesamt Varianten des gleichen Kalenderthemas sind.
Was mich an dieser Untersuchung am meisten interessiert, ist der Unterschied, der immer wieder zwischen den poetischen und den prosaischen Methoden des Denkens auftritt. Die prosaische Methode wurde von den Griechen der klassischen Epoche erfunden, als Absicherung der Vernunft gegen die Überschwemmung mit mythographischen Phantasien.
Es bleibt noch zu erklären, warum die mythisch bedeutsamen Bäume, Quert, Apfelbaum und Straif, Schwarzdorn, aus O'Flahertys und O'Sullivans Beth-Luis-Nion ausgelassen wurden.
Nachdem die sieben Säulen der Weisheit von den hebräischen Mystikern mit den sieben Tagen der Schöpfung und mit den sieben Wochentagen gleichgesetzt wurden, möchte man vermuten, daß das astrologische System, das jeden Tag der Woche mit einem der Himmelskörper verbindet, auch sein Gegenstück im Walde findet.
Das Ogham Craobh, das in Ledwichs Antiquities of Ireland abgedruckt ist und durch eine auf das Jahr 295 n. Chr. datierte - alphabetische Inschrift in Callen, County Clare in Irland, bestätigt wird, geht wie folgt:
B - L - N - T - S
B - D - T - C - Q
M - G - Ng - Z - R
Llew Llaw Gyffes (»der Löwe mit der festen Hand«), ein im alten Britannien verehrter Typ des Dionysos oder himmlischen Herakles, wird gemeinhin mit Lugh, dem Gälischen Sonnengott gleichgesetzt, von dem die Städte Laon, Leyden, Lyon und Carlisle (Caer Lugubalion) ihre Namen haben.
Dichter, die sich dem einen poetischen Thema verschrieben haben, können es sich nicht leisten, zwischen »sakraler Geschichte« und »profanem Mythos« zu unterscheiden und die übliche Trennlinie zwischen ihnen zu ziehen, sofern sie nicht bereit sind, die Heiligen Schriften als gänzlich belanglos abzutun.
Klein Gwion drängte sich mir auf, freundlich aber unnachgiebig - wie kleine Kinder es tun , zu einer Zeit, als ich mit einem anderen Buch zu beschäftigt war, um an etwas anderes zu denken.