Der Autor folgt den mannigfachen Spuren und Verwandlungen des Mythos der Weißen Göttin über einen Zeitraum von circa 4000 Jahren vom Mittelmeerraum bis nach Nordwesteuropa. Als Wissenschaftler und Erzähler schlägt er einen kühnen Bogen von den archaischen Mutter-Idolen und den matriarchalen Religionen über deren Integrationsversuche durch das Christentum bis zum «unterdrückten Verlangen der westlichen Kultur, das einer praktischen Form des Kults der Göttin gilt». So handelt dieses Buch von dem einst verbreiteten poetischen Mythos in seiner magischen Sprache, der später umgeformt und verfälscht wurde, als die matrilinearen Institutionen - etwa zu Ehren der Mondgöttin oder der Muse durch patrilineare ersetzt wurden. An die Stelle des Mythos mit seiner magisch-dichterischen Sprache trat die neue «Religion der Logik» mit ihrer rationalpoetischen Sprache im Geiste der Aufklärung.
Welcher Verlust damit verbunden ist, macht die Weiße Göttin deutlich, diese Liebeserklärung an «alle wahren Musendichter seit Anbeginn der Dichtung».