Nichts verunsichert den Mann mehr in dieser Welt als die Frau. In der ganzen Menscheitsgeschichte hat er es nicht vermocht, sein Verhältnis zum anderen Geschlecht normal zu gestalten. So hat er die »Weiber« entweder vergöttert oder verteufelt, was die Riten und Tabus der »Primitiven« beweisen.
Feministische Kritikerinnen haben die Tatsache problematisiert, daß die Wissenschaft mehr als drei Jahrhunderte lang sowohl implizit als auch explizit die Geschlechterpolitik als moralische und politische Ressource für ihren eigenen Aufstieg benutzt hat.
[1]Unter der Setzung der Begriffe Männlichkeit und Patriarchat wird versucht, eine Synthesis gesellschaftlicher Realität und der Gewalt ihrer Prozesse zu denken.
"Mann und Frau leben auf verschiedenen Planeten, Professor."
(Anders in Christa Wolf's "Selbstversuch")
"Ich kam mir eigentlich vor wie in einem fremden Land."
(Elisabeth Schwarzhaupt, einzige Ministerin im Kabinett Adenauer)
An den Anfang meiner Überlegungen möchte ich zwei Behauptungen stellen:
Erstens: Man kann auch heute noch einen Menschen zutiefst verletzen, wenn man z. B. bei einem Besuch in seiner Wohnung anmerkt, daß es dort einiges gibt, was dem Kitsch zuzurechnen ist.
Geschlechtliche Arbeitsteilung und ästhetische
Produktivität von Frauen