Noch mehr Familie - Clemens - ...

(8) Bettina wohnt noch nicht lange in Offenbach bei der Großmutter, als es zu einer Begegnung kommt. Sie spielt gerade mit ihrer Puppe, was sie nur noch selten tut, weil sie sich eigentlich schon etwas zu alt vorkommt, um noch mit Puppen zu spielen. Aber ab und zu tut sie es doch noch, weil die Puppe etwas ist, was man an sich drücken und liebhaben kann. Wenn sie also Lust hat auf Liebhaben und Liebgehabtwerden, spielt sie mit der Puppe.

Die Großmutter

Sophie von La Roche

(4) Bettina ist gern bei der Großmutter. Sie ist gern in Offenbach, das, obwohl es zu dieser Zeit dort schon Fabriken gibt, ländlicher und ruhiger ist als Frankfurt. Die Grenzen zur freien Natur liegen dort näher. »In Frankfurt«, findet Bettina, »riecht es nach Schacher, nach Geld. Und was machen die Leute mit dem Geld? Ach! Sie geben Diners, sie putzen sich und fahren mit zwei Bedienten hinten auf.« Bettina will hinaus aus der Frankfurter Enge, in der man »nur die Dachziegel der Nachbarn zählen« kann.

Herkunft und Kindheit

(1) Am 1. Juni 1802 lernt die siebzehnjährige Waise Bettina Brentano, die teils bei ihrer Großmutter Sophie von Laroche in Offenbach, teils im Haushalt ihres Halbbruders Franz in Frankfurt am Main aufwächst, den einundzwanzigjährigen preußischen Landedelmann und Studenten Achim von Arnim kennen. Am 11. März 1811, also neun Jahre später, werden Bettina und Achim von dem greisen Pfarrer Schmidt der Waisenhauskirche zu Berlin in dessen Wohnung getraut. Anwesend als Trauzeuge ist nur die Ehefrau des Pfarrers. Bettina ist nun sechsundzwanzig Jahre alt.

Vorwort

Anstatt eines Vorwortes 2 Zitate, 2 Bilder und 1 Danksagung

»Was kümmert uns Vergangenheit, wäre sie nicht Organ unserer Zukunft,
Reflex des Werdens in uns, dem der Geist in Träumen die Lockungen
des eigenen Ideals vorspiegelt.«
Bettina
»Alle Emanzipation ist Zurückführung der menschlichen Welt,
der Verhältnisse, auf den Menschen selbst. «
Karl Marx

Achim - mit freundlicher Genehmigung des Freien Deutschen Hochstifts, Frankfurter Goethe Museum

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Siegfried Fuchs, Neue Frauenbildnisse der frühen Kaiserzeit, Die Antike XIV, 1938, 267 ff. Taf. 30 (S.268). W.Technau a. O. S. 134, Abb. 104.

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Die Plastik zeigt Livia im Alter von etwa 50 Jahren. - Über die Haartracht (Wellen) Marg. Stephan, RE Suppl. VI 92 - Wolfgang Heibig, Sopra un ritratto di Livia, Rom. Mitt. II 1887, 3ff. mit Taf. I. A. Hekler, Bildniskunst Taf. 209, H. Willrich, Livia, 1911, Titelbild. E. Komemann, Staaten, Völker, Männer »Erbe der Alten« Heft XXIV, 1934, S. 80. Taf. I, 4. Werner Technau, Geschichte der Kunst, Altertum, II Kunst der Römer, Rembrandt-Verlag Berlin 1940, S. 122, Abb. 94

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Walther Tritsch, Olympias, Frankf. a. M., Societätsverlag 1936, S. 16; vgl. Andreas Alföldi, Die Kontorniaten, Budapest-Leipzig 1943 Text S. 87, Tafelband III, 7 und V, 5. Geschaffen ist dieser Kopf nach einem guten hellenistischen Vorbild (H. Dressel, Fünf Medaillons aus dem Funde von Abukir 1906, S. 19 A. 1; 32 ff.) und stellt das Porträt einer ptolemäischen Fürstin mit dem Demeter-Schleier über dem Kopf dar

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Aspasia dargestellt als Lehrerin des Sokrates über Liebe und Ehe: Verkünderin eines neuen Eheideals. Kein Porträt der Aspasia. Fr. Winter und E. Pernice, Die hellenistische Kunst in Pompeji V, 1932, S. 79 ff. H. Fuhrmann, Gespräch über Liebe und Ehe auf Bildern des Altertums, Röm. Mit. 55, 1940 S. 78ff.; vgl. S. 79 Abb. 1

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Ernst Herzfeld, Am Tor von Asien, 1921, 24 u. Taf. XII. XIII. Friedrich Sarre, Kunst des alten Persien, 1922, Taf. 30. A. Christensen, Iranier, in Walter Otto, Handb. der Altertumswiss., Kulturgesch. des Orients 298 u. Abb. 35. Zur Datierung und Deutung (Trauerzug an einem Satrapengrabmal) F. W. von Bissing, Ursprung und Wesen der persischen Kunst, S. Ber. Bayr. Ak. 1927, 1, 20 ff., bes. 35, 24

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