Ernst
Kornemann
Der Sohn eines Gutsbesitzers aus Rosenthal bei Kassel war ein deutscher Althistoriker. Er studierte nach dem Abitur 1887 an der Universität Gießen Geschichtswissenschaften, Klassische Philologie und Geographie. 1889 wechselte er an die Universität Berlin, wo unter anderem Theodor Mommsen, Otto Hirschfeld, Hermann Diels und Johannes Vahlen zu seinen Lehrern zählten. 1891 wurde er bei Hirschfeld mit einer Studie über die römischen Bürger in den Provinzen, de civibus Romanis in provinciis imperii consistentibus zum Dr. phil. promoviert. Anschließend arbeitete er zunächst als Gymnasiallehrer in Gießen, ehe er sich dort 1898 mit einer Studie Zur Stadtentstehung in den ehemals keltischen und germanischen Gebieten des Römerreiches habilitierte. In den Folgejahren war er an der Universität Gießen als Privatdozent tätig.
1902 ging Kornemann als außerordentlicher Professor an die Universität Tübingen, wo er insgesamt sechzehn Jahre lang forschte und lehrte. Ab 1907 war er am dortigen Lehrstuhl für Alte Geschichte als Ordinarius tätig. 1918 folgte er einem Ruf als Nachfolger Walter Ottos an den Lehrstuhl für Alte Geschichte der Universität Breslau, wo er bis zu seiner Emeritierung 1936 blieb. 1926/27 war er zudem Rektor der Universität.
Im Ruhestand siedelte er nach München über, wo er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 ein letztes Mal eine Vorlesungsreihe übernahm. Darüber hinaus ernannte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften 1942 zum ordentlichen Mitglied.
Rosenthal bei Kassel
1868
München
1946
Orte