Die deutsche Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts ist in ihren Erscheinungsformen wie in ihren Grenzen und Möglichkeiten ein Produkt ihrer Zeit, des deutschen Kaiserreichs; am Klassenantagonismus, der in Deutschland schärfer ausgeprägt war als in vergleichbaren kapitalistischen Staaten scheiterte der gemeinsame ,weibliche Aufbruch' von Bürgerfrauen und Arbeiterinnen ebenso wie die politische Kampfallianz von Sozialdemokratie und bürgerlichem Freisinn.
Die fachwissenschaftlichen Beiträge dieses Bandes haben ein gemeinsames Thema: Sie alle handeln von unterdrückten und von erkämpften Rechten der Frauen im neuzeitlichen Wandel. Dabei gehen sie jeweils von dem Funktionswandel der Arbeit der Frauen in diesem Prozeß der sozialen Veränderung aus. Somit stoßen die Verfasserinnen unwillkürlich auf Kernfragen der individuellen und der gesellschaftlichen Emanzipation der Frauen von heute.