Die Beziehung zwischen sehr vielen Vätern und ihren Söhnen
ist von einer rätselhaften Aggression, Abwertung und Boshaftigkeit
seitens des Vaters gekennzeichnet. Die Ursachen dafür liegen
wohl in der Kindheit des Vaters und in einer tiefen Unzufriedenheit
des Mannes mit seiner eigenen Situation. In der Entwicklung
Der Vater - auf ihn kann nicht verzichtet werden;
auch ein schlechtes Vorbild ist besser als keins.
Die Mutter - sie macht alles falsch,
liebt zuviel oder zuwenig, ist zu stark oder zu schwach.
Wem nützt ihre Demontage?
Patriarchat als Herrschaft der Väter trifft nicht den Kern der Sache.
Denn eigentlich herrschen die Söhne, wenn auch ergraut.
Wer fast 20 Jahre die aufopfernde Mutterliebe genoß,
mag von ihr nicht mehr lassen, beherrscht die Familie (und die Welt),
wie er als Sohn die Mutter beherrschte.
Wer will es ihm verdenken?
Frauen und Kinder - ihre Situation in der patriarchalen Welt hat viel gemeinsam.
Auf dunklen Straßen ist es gefährlich,
sie kommen selten zu Wort,
sie werden nicht ernstgenommen und
haben häufig unter Gewalt zu leiden.
Autorität und Gehorsam, sind das heute noch brauchbare Werte?
In Südafrika ist die Apartheid abgeschafft,
nicht aber in unseren Kinderzimmern.
Mädchen sind langweilig und spielen
mit Puppen aber bloß nicht mit Jungen.
Jungen sind abenteuerlustig und spielen
mit Autos aber bloß nicht mit Mädchen.
Ein Naturgesetz?
Hinter der Fassade moderner Schulgebäude
herrschen die Gesetze des Dschungels.
Da, wird geschlagen, getreten, gedroht,
da wird unterworfen und triumphiert.
Systematisch werden empfindsame Jungenseelen
auf Härte und Roheit trainiert - und so auf den
Überlebenskampf draußen in der Welt vorbereitet.
Die Philosophie ist alt, aber von Philosophinnen war bisher kaum die Rede. Ihre vereinzelten Stimmen verhallten ungehört in den zweieinhalbtausend Jahren Philosophiegeschichte, ihre Gedanken wurden zugedeckt von jenen Denkern, die immer auch wähnten, für die Frauen und anstelle von ihnen zu denken. Damit soll es jetzt ein Ende haben. Was Philosophinnen denken, soll öffentlich gemacht werden.