Beim Siegesfest am Abend des Urteils kannte unsere Freude keine Grenzen und unser Feiern keine Zügel. Und doch war in dem Echo unseres Gelächters und dem Taumel unseres Tanzens auch eine Mahnung.
ICH KAM, UM DAS WRACK ZU ERFORSCHEN.
DIE WORTE SIND DIE ABSICHT.
DIE WORTE SIND DIE KARTE.
ICH KAM, UM DEN SCHADEN ANZUSEHEN
UND DIE SCHÄTZE, DIE ERHALTEN BLEIBEN.
MIT DEM STRAHL MEINER LAMPE STREICHELE ICH
LANGSAM UBER DIE FLANKE VON ETWAS
BESTÄNDIGEREM ALS FISCH ODER ALGE
ADRIENNE RICH,
Als wir diese Studie begannen, erwarteten wir zwar, daß junge Männer in ihrer Eigenschaft als Kinder unsere Parteilichkeit gewinnen würden. Doch wir hätten nicht damit gerechnet, daß gerade auch ihre Junge Männlichkeit uns so viel Anlaß zu Empathie bieten würde. Männlich, das gilt als Privileg, das sich als sehr teuer erkauft und sehr fragwürdig erwies.
Zu ihrer Leistung haben Frauen immer schon ein gebrochenes Verhältnis gehabt. Der größte Teil ihrer Arbeit galt nicht. Kinder, Haushalt, Versorgung von Angehörigen, Mithilfe im Familienbetrieb - das alles war nicht Leistung, sondern Pflicht.
Unsere Darlegungen zeigen, daß es sich bei Verwirklichung des Sozialismus nicht um willkürliches Einreißen und Aufbauen, sondern um ein naturgeschichtliches Werden handelt. Alle Faktoren, die in dem Zerstörungsprozeß einerseits, im Werdeprozeß andererseits eine Rolle spielen, sind Faktoren, die wirken, wie sie wirken müssen.
Sophokles lesen, Freud lesen, diese erstaunliche Wahrheit entdecken: niemand entgeht dem Orakel, niemand entgeht dem Begehren.
Seit 1986 veranstaltet die Gesamthochschule Kassel die jährlich stattfindende Offene Frauenhochschule, eine einwöchige Veranstaltung mit offenem Studien- und Weiterbildungsprogramm.
Zum Abschluß dieser Arbeit sollen die wichtigsten Gedanken kurz zusammengefaßt werden.
Bei der Vorbereitung dieses Buches haben wir Rat und Hilfe von vielen Seiten erfahren. Die großzügige Erlaubnis zur Veröffentlichung unpublizierter Handschriften gaben das Freie Deutsche Hochstift Frankfurt, Herr Konservator Dr. Becker für das Gleimhaus Halberstadt, Herr Schelle für das Wielandmuseum Biberach und Herr D. Debes für die Hand-schriftenabteilung der Universitätsbibliothek Leipzig.