O nein, ich möchte nicht umsonst gelebt haben,
wie die meisten Menschen. Ich möchte für die
Menschen, die um mich herum leben, von Nut
zen oder eine Freude sein, auch wenn sie mich
nicht kennen. ich möchte weiterleben, auch
nach meinem Tod.
Aus Anne Franks Tagebuch, 25. März 1944
Wir leben seit bald vierzig Jahren zusammen, haben gemeinsam eine Wohngemeinschaft von Studentinnen geleitet und dann mehr als zwanzig Jahre lang in einer Evangelischen Akademie zusammen gearbeitet. Jetzt, in unserem Ruhestand (dies Wort paßt schlecht zu uns), leben wir mit einer dritten, viel jüngeren Frau zusammen, mit der wir auch schon fünfundzwanzig Jahre lang befreundet sind.
Ich hatte Bedenken, dieses Buch zu schreiben. In meinem Alter eine Autobiographie zu schreiben, kam mir vermessen vor. Zudem glaubte ich, wenn ich über mein Leben, meine Handlungen, meine Gedanken schreibe, und über das, was mir zugestoßen ist, dann müßte ich einen Gegensatz konstruieren, so tun, als sei ich anders als andere Frauen andere Schwarze Frauen - und müßte mich dazu erklären.
Im Honaunau-Nationalpark auf Hawaii stehen die Ruinen einer ummauerten Stadt, bewacht von grimmig dreinblickenden Göttern und umgeben von Palmen. Sie trägt den Namen »Stadt der Zuflucht« und wurde im 12. Jahrhundert gegründet. Wer aus politischen oder religiösen Gründen geächtet oder wer in der Schlacht geschlagen war, wurde zum Tode verurteilt, bekam aber eine Chance.
Zumindest auf den ersten Blick handelt Djuna Barnes zuwider, wer versucht, sich ihr über ihre Biographie zu nähern, das heißt, Fakte ihres Lebens und private Äußerungen heranzuziehen, um sie als Schreibende und das, was sie geschrieben hat, zu verdeutlichen oder gar zu >erklären<. Sie wollte einzig aus ihren literarischen Arbeiten verstanden und gedeutet werden.
Im Frühling 1955 unternahmen drei schottische Bergsteigerinnen eine abenteuerliche »Pilgerreise«. Sie taten dies nicht, um als erste Frauenexpedition in den Himalaya berühmt zu werden, sondern um eine ursprüngliche Umgebung und harte Arbeit mit anderen Frauen zu teilen.
Im Frühjahr 1955 war ein Team aus drei englischen Bergsteigerinnen im Jugal Himal unterwegs, einem Gebirgszug mit wilden unerforschten Gipfeln an der Grenze zwischen Nepal und Tibet.
Nachdem Bismarcks Preußen im Jahr 1870 Frankreich besiegt hatte, um Deutschland anschließend zuerst zur Nation und später zum Imperium auszubauen, begann in diesem Land ein neuer Schlag höchst patriarchalisch gesinnter Männer heranzuwachsen.
Auch die Zauberflöte mag daran nichts ändern: "Mann und Weib, und Weib und Mann" sind, wie man es dreht und wendet, verschiedene Wesen. Allein in der Liebe finden sie zueinander, werden eins und "reichen an die Gottheit an". Der irdischmenschliche Alltag aber wirbelt sie auseinander, produziert Hierarchien und Fremdheit, zieht Trennlinien und Grenzen.
Seit Mitte der siebziger Jahre hat sich die feministische Wissenschaftskritik von einem reformistischen zu einem revolutionären Ansatz entwickelt.