Durch die intensive Frauengeschichtsforschung [1] der letzten Jahre und die engagierte und höchst kontroverse Diskussion um die Spezifik der Frauengeschichte als einer historisch-sozialwissenschaftlichen Disziplin [2] sind neue, wissenschaftliche Fragestellungen erarbeitet und forschungswürdige Inhalte untersucht worden, die traditionelle Forschungsansätze und Interpretation
In diesem Buch geht es um Frauen, die Karriere machen. Zuerst wollten wir diesen Ausdruck, der kontrovers ist, vermeiden, einfach um Mißverständnisse zu verhindern. Denn bei »Karriere« denken alle gleich an Aktenkoffer und Nadelstreifen, und das traf auf unsere Gesprächspartnerinnen nicht zu. Aber alles andere waren Hilfsausdrücke und genauso mißverständlich.
Dieses ist der erste von drei Bänden zum Thema Frauen der Romantik. Ich beginne diesen Zyklus, der mit Bettina Brentano und Rahel Varnhagen fortgesetzt werden soll, mit Caroline als dem Mittelpunkt des Jenaer Kreises romantischer Geselligkeit.
Ich beginne mein Vorwort mit einem Spiel. Es ist ein Spiel mit dem Titel dieses Buches in der Form eines möglichen Dialogs.
Für ein Buch wie dieses ist es höchste Zeit. Seit Jahren wird der Mangel beklagt: In Frauenringvorlesungen und auf den Tagungen feministischer Literaturwissenschaftlerinnen wird verheißungsvoll von den spannenden Entdeckungen der Kolleginnen und Schwestern aus den englischsprachigen Ländern berichtet — nachvollziehen, teilhaben können nur wenige.
Ich unternehme den Versuch einer Propädeutik der feministischen Ideengeschichte, einer Rekonstruktion der Entfaltung von Gesellschaftskritik und -theorien durch Frauen, in deren Mittelpunkt das politische Verhältnis »der einen Hälfte der Menschheit, Frauen«, zur »anderen Hälfte, Männer«, steht.
Richard Wagner hat nicht nur jene spontane Bewunderung oder Ablehnung gefunden, wie sie auch anderen Künstlern und Neuerern widerfährt, bis sich aus zeitlichem Abstand das Urteil zu kritischer Analyse und Anerkennung beruhigt - sondern er hat Mit- und Nachwelt zu immer neuer Erregtheit, leidenschaftlicher Polemik und kuriosen Parteiungen Anlaß gegeben.
Eine zierliche junge Frau in einem einfachen blauen Gewand, die an einem Schreibtisch sitzt — und ein Buch schreibt (in der rechten Hand die Schreibfeder, in der linken, wie damals üblich, ein Radiermesser); zu ihrer Rechten ein kleiner weißer Hund: Christine de Pizan ließ sich oft und gern als Autorin darstellen.
Rosa Mayreders kulturphilosophische Essays sind in jüngster Zeit zu einem Geheimtip geworden. Die Bände »Zur Kritik der Weiblichkeit« (1905) und »Geschlecht und Kultur« (1923), beide bei Diederichs in Jena erschienen und natürlich längst vergriffen, sind nur selten in Antiquariaten aufzutreiben und außerdem sehr teuer.
Die vorliegende Arbeit wurde angeregt durch die Dissertation Werner Thönnessens: