Zweites Kapitel

Im Einklang mit seinem »Atlas des Lebens« war für meinen Vater jetzt der rechte Zeitpunkt gekommen, sich dem Dienst an der Öffentlichkeit zuzuwenden. In den Jahren unmittelbar vor meiner Geburt hatte er bereits begonnen, in New York eine halböffentliche Rolle zu spielen. 1913 war er in das Leitungsgremium der New Yorker Börse gewählt worden und hatte sich dann eifrig darum bemüht, jene Veränderungen und Reformen in die Wege zu leiten, für die er zuvor in Finanzkreisen eingetreten war.

Romantische Freundschaft und Liebe zwischen Frauen im 18. und 19. Jahrhundert

Orte

Und doch lebt trotz aller Verfolgung die Liebe zwischen Frauen weiter. Die brennenden Scheiterhaufen des 16. und 17. Jahrhunderts haben die Lektion, »es sei besser zu heiraten als zu brennen«, tief in das kollektive Unbewußte von Frauen eingegraben. Frauen lernten, es sei besser, auf Sexualität außer der in der Ehe zum Kindergebären notwendigen Sexualität zu verzichten, als sich foltern und verbrennen zu lassen. Am Ende von Furcht und Schrecken steht so das engelreine, mariengleiche, asexuelle Frauenbild des 18. und 19.

Meine Schwester, meine Braut, kostbarer ist mir deine Liebe als die Liebe der Männer

Die Suche nach frauenliebenden Vorschwestern in unserer christlichen Frauengeschichte

Die hebräische Bibel schweigt über uns. Jesus schweigt über uns. Die Autoren frühchristlicher Schriften schweigen ebenfalls bis auf den Apostel Paulus, der in seinem Brief an die Römer, eher beiläufig und deutlich abfällig, Liebesbeziehungen von Frauen zu Frauen erwähnt, die in der römisch-hellenistischen Welt mehr als jemals sonst sichtbar wurden (vgl. Brooten).


Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus

Personen

Die weibliche Homoerotik bei Paulus

Von zentraler Bedeutung für die Aussagen des Paulus über weibliche Sexualität, weibliches Wesen und das Verhältnis der Geschlechter zueinander ist seine Verurteilung sexueller Liebesbeziehungen zwischen Frauen in Römer 1,26. Durch die ausschlaggebende Rolle des Christentums in Europa haben die ethischen Weisungen des Neuen Testaments, seine Bilder über Frauen und Männer und seine Einstellungen zur Sexualität die westliche Welt durchdrungen.

Die Frauenbewegung verhalf mir zur Sprache

Politische Dimensionen lesbischer Existent

»Daß ich eine Frau liebe, geht niemanden etwas an.« Mit dieser Meinung leben viele lesbische Frauen in aller Verschwiegenheit ihre Liebe zu Frauen. Sie machen keine großen Worte darüber. In ihrem Bekanntenkreis ist soweit klar, daß die beiden zusammengehören. Sie teilen sich eine Wohnung, bei Familienfesten tauchen sie gemeinsam auf, vielleicht bewirtschaften sie zu zweit einen Garten und sparen auf den gemeinsamen Urlaub. Sie führen eine Zweierbeziehung, eine Ehe, wie Mann und Frau.
Was soll daran politisch sein?

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