Romantischer Individualismus, Arbeit und öffentliche Industrie: Grundlagen verselbständigter Strategie bei Hegel, Marx, Engels

»Der Philosoph versucht, sich in seiner Spekulation einzuschließen,
und es gelingt ihm nicht. Der Alltagsmensch schließt sich in seinen
Eigentümern und seinen Gütern ein, und manchmal bedauert er es.
Er ist oder scheint der Natur näher zu sein als das Subjekt
der Reflexion oder der Kultur. Und noch mehr die Alltagsfrau:
eher fähig zur Wut, zur Freude, zur Leidenschaft und zur Handlung,
den Stürmen, der Sinnlichkeit, den Bändern zwischen Leben und Tod,
den elementaren und spontanen Reichtümern näher.

Teil III

Zur Theorie der Weiblichkeit

Wir haben die Widersprüche und Ambivalenzen der Weiblichkeit anhand einiger empirischer Strukturen charakterisiert, die teils den Bereich der materiellen Produktion und der sozialen Struktur, teils den des Bewußtseins betreffen. In bestimmten Verhaltensweisen äußern sich, diffus, unbestimmt und in regressiver Fixierung, die im weiblichen Lebenszusammenhang bestehende Bedürfnisorientierung und zugleich ein Leiden an deren Unterentwicklung.

Einige ambivalente Strukturen im weiblichen Bewußtsein

»Was die Frauen betrifft, so kennen wir schon die Zweideutigkeit ihres Zustandes. Ins Alltägliche verbannt, machen sie daraus eine Festung und bemühen sich um so mehr, da herauszukommen, wobei sie jedoch den Implikationen des Bewußtseins ausweichen. Daher ein unaufhörlicher, aber ungeschickter Protest, der nur auf wenig orientierte Forderungen hinausläuft.«
Henri Lefebvre[117]

Produktion, Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse im weiblichen Lebenszusammenhang

Vom berufsorientiert-strategischen Interesse her [71] lassen sich die qualitativen Strukturen, die Potentiale, Widersprüche und Ambivalenzen im weiblichen Lebenszusammenhang und im darin sich entwickelnden Sozialcharakter nicht erfassen. Es ist auch wenig nützlich, mittels einer Häufung von Merkmalen des »Männlichen« und des »Weiblichen« den Idealtypus der »Weiblichkeit« zu konstruieren,[72] denn auch hieraus folgen kaum Erkenntnisse über die qualitativen Probleme und Widersprüche im Bewußtsein und im Verhalten der Frauen.

Teil II

Widersprüche und Ambivalenzen im weiblichen Lebenszusammenhang

Worin besteht der den Frauen eigene, von den Strategien instrumentell aufgenommene und zum Teil gegen diese Verwertung sich sperrende Lebenszusammenhang? Was sind seine Strukturen? Wie weit geht dieses »Sich-Sperren«? ist es ein Potential der qualitativen Politisierung? Sind Beruf und Familie wirklich die Alternativen, zwischen denen sich die Bedürfnisse und Wünsche der Frauen bewegen?

414-1-86

So heißt es in einem charakteristischen Protokoll einer Diskussion mehrerer Frauen über ihre Erfahrungen im Zusammenhang der >Linken<: »Wir müssen wissen und durchschauen, in welchen Beziehungen wir am wenigsten zerstört werden und am wenigsten von unserer mühsam zusammengeklaubten Identität verlieren. Die große Liebe, die vom Himmel fällt, man weiß nicht wie und woher, plötzlich wacht man auf und stellt fest, man hat sich in einen unterdrückerischen Mann verliebt - das müssen wir abbauen.

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