Wir haben uns in diesem Teil der Arbeit bemüht, tiefenpsychologische Theorieansätze darzulegen und ihre Relevanz für das Problem der neuen Geschlechtsidentität zu begründen, einer Identität, die auf den androgynen Menschen abzielt und damit Emanzipation anstrebt. Zur Verdeutlichung möchten wir noch einmal den zentralen Gedanken hervorheben.
Karen Horney gehört zu den Tiefenpsychologen der zweiten Generation, wenn man Freud, Adler und Jung als erste Generation betrachtet. Sie wird der »Kulturschule« zugerechnet, die heute noch im Rahmen der »Humanistischen Psychologie« eine führende Rolle spielt, und gilt neben Erich Fromm, Harry Stack Sullivan und Harald Schultz-Hencke als Hauptvertreterin der Neopsychoanalyse.
Alfred Adler hat seine Individualpsychologie schon früh aus der Kritik der Psychoanalyse entwickelt und Freud in allen zentralen Hypothesen widersprochen: dem Unbewußten, dem Libido- und Persönlichkeitskonzept etc. Deshalb haben wir die berechtigte Hoffnung, hier genaueren Aufschluß über die »weibliche Psyche« zu finden.
Violante entstammte der Ehe zwischen Peter III. von Aragonien und Konstanze, einer Tochter König Manfreds. Nach der Sizilianischen Vesper 1282 war Peter von Aragonien auf Grund der Erbansprüche seiner staufischen Frau König von Sizilien geworden.
Es war wohl die Absicht der sehr frommen Mutter Violantes, zwischen den Häusern Anjou und Staufen endlich Frieden zu stiften. Eine gute Absicht, die aber zu keinem Ziel führte; überdies war es zu spät dazu.
Enzio (Heinrich) (um 1220—1272), der natürliche Sohn Kaiser Friedrichs II. und des nur dem Namen nach bekannten deutschen Edelfräuleins Adelheid, war eine so schöne und erfreuliche Erscheinung, daß selbst die Stauferfeinde ihm nicht feindselig sein konnten. Wegen seiner Anmut und Geschmeidigkeit bekam er den Kosenamen Falconello (junger Falke). Tapfer und unerschrocken, nahm er schon früh als bewährter Heerführer an den Kriegszügen teil und schlug einige bedeutsame Schlachten.
In einer am 24. Oktober 1266 in Augsburg ausgestellten Urkunde, durch die Konradin seinem Oheim Herzog Ludwig II. von Bayern verschiedene Besitzungen verpfändete, wird dieser für Ausgaben bei der Vermählung mit Sophie, der Tochter Dietrichs von Landsberg (Meißen), entschädigt. Die Ehe wurde im Herbst 1266 in Abwesenheit des vierzehnjährigen Konradin, in Anwesenheit einiger Fürsten und Grafen durch Ludwig von Bayern als Stellvertreter seines Mündels Konradin geschlossen. Sie soll nicht vollzogen worden sein, da Konradin die ihm angetraute Gattin nie gesehen hatte.
In einem vorangegangenen Abschnitt wurde über Maria, eine der vier Töchter König Philipps von Schwaben und der Irene von Byzanz, und deren Ehe mit Heinrich II. von Brabant berichtet; auch über die unglückliche Tochter Maria aus dieser Ehe, mit dem Herzog Ludwig IL, dem Strengen, dem Oheim Konradins, verheiratet. Nun sei unser Augenmerk auf Beatrix gerichtet, die zweite Tochter aus der Ehe der staufischen Maria mit Heinrich II. von Brabant.
Konradin, geboren am 25. März 1252 zu Wolfstein bei Landshut, ist der Sohn König Konrads IV. und der Elisabeth von Bayern.