Parthenogenese

Schlagworte

Zeit

»Möge in meiner ganzen Geschichte das
richtig Gesagte von hämischem Tadel frei
bleiben, die Fehler der Unwissenheit von
Kundigeren berichtigt werden.«
DIODORUS SICULUS

Was da ist, was da sein wird und was gewesen ist, bin
ich. Meinen Chiton hat keiner aufgedeckt.
Die Frucht, die ich gebar, war die Sonne.
INSCHRIFT AM TEMPEL DER GÖTTIN NEITH

Zu guter Letzt...

  • Mozart komponierte bereits mit fünf Jahren. Ebenso Dolly Parton.
  • Der Historiker Thomas Macaulay, der mit drei Jahren fließend lesen konnte, schrieb in den Monaten vor seinem siebten Geburtstag ein Traktat, mit dem er die Eingeborenen von Malabar zum Christentum bekehren wollte. Es ist nicht überliefert, ob dem Werk Erfolg beschieden war.
  • John Stuart Mill sprach schon vor seinem vierten Lebensjahr griechisch, schrieb mit sechseinhalb eine Geschichte Roms, beklagte aber später seine verlorene Kindheit.

War das alles?

Das letzte Baby

Stellen Sie sich eine Gruppe von Freundinnen vor, alle in der Nachbarschaft. Sie hatten alle ihr erstes Baby ungefähr um die gleiche Zeit, saßen beim Kaffee zusammen und tauschten Erfahrungen über Muttermilch und erste Zähne aus. Dann kam eine nach der anderen mit der zweiten Schwangerschaft. Die Geschwister waren da. Die Kinder wurden größer, gingen gegenseitig zu den Geburtstagsfeiern, besuchten zusammen den Kindergarten und waren später in derselben Klasse. Alles ganz normal: die klassische Familie mit zwei Kindern.

Mami ist auf 'ner Demo!

Die Begleiterscheinungen, die ein Baby mit sich bringt, sind hinlänglich bekannt: gestörte Nachtruhe, Aufgabe der persönlichen Freiheit, Stolz und Entsetzen, Verwirrung, Panikanfälle in unregelmäßigem Wechsel mit überschäumender Freude, die Neigung, bei traurigen Nachrichten über Babys im Fernsehen in Tränen auszubrechen. Die Begleiterscheinungen, die ein Kleinkind im Haus mit sich bringt, sind uns ebenso vertraut: Spinat an der Zimmerdecke, Legobausteine in Ihren Schuhen, hysterisches Gekichere und die Neigung, wütend zu schimpfen, wenn im Fernsehen über Kindesmißbrauch berichtet wird.

Mami verduftet

Dies ist ein subversives Kapitel. Es ist ein Schlag ins Gesicht von Konvention und Tradition. Es paßt nicht in das ordentliche Bild eines glücklichen Familienlebens. Wenn Sie es öffentlich vorlesen, dann sollten Sie lieber den Titel ändern, in etwas, was der Mutterrolle besser entspricht. Beispielsweise in

»FROTTEEWINDELN MACHEN SPASS«
oder in
»MATHEMATIK FÜR DEN FÖTUS IM MUTTERLEIB«.

Pflaster, Gips und Wundverband: Der erste Weg zur Besserung

Sollten Sie jemals an der Zerbrechlichkeit des menschlichen Körpers zweifeln, dann setzen Sie sich an einem schönen Sonntagabend einmal für eine Stunde in das Wartezimmer einer Unfallstation. Kinder humpeln auf Krücken vorbei und tragen dabei immer noch das bunte Hemd und die Ellbogenschützer, die darauf hinweisen, daß sie noch vor einer halben Stunde das absolute As auf dem Skateboard waren. Bedrückt dreinblickende Kleinkinder drängen sich ängstlich an die Mutter und halten ihr ein Handgelenk entgegen, das bedeutend dicker ist als das andere.

Feste, Ferien, Feiertage und andere Vergnügungen

Ab dem vierten Lebensjahr wird es plötzlich sehr viel weniger mühselig, mit Kindern etwas zu unternehmen. Vorher haben sie noch zu wenig Geduld, und so quälen Sie sich mit dem Kind durch einen Jahrmarkt, der weder Ihnen noch dem Kind gefällt, oder Sie stehen im Regen zu einer Veranstaltung an, für die das Kind noch kein Verständnis hat. In diesem Alter müssen die Vergnügungen in der Nähe und kurz sein oder von den Eltern so erwünscht, daß ein bißchen weinerliches Gejammere ihnen nicht den Tag verdirbt.

Sprich ordentlich, Kind!

Wenn Ihnen dieses Thema komisch vorkommt, weil doch die Sprache der Kinder etwas ganz Natürliches ist, worüber man sich keine Gedanken zu machen braucht, dann herzlichen Glückwunsch. Sie sind lobenswert selbstbewußt und kommen aus einer klassenlosen Gesellschaft. Für die meisten Eltern, besonders die der Mittelschicht, klingeln ständig Alarmglocken, wenn ihre Kinder sprechen. Akzente, Dialekte, Aussprache, Flüche, Euphemismen - alles läßt die Eltern aufhorchen. Manche Eltern geraten dabei ganz schön aus den Fugen.

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