Das politische Interesse

Während die Revolution durch Frankreich tobte, meldeten sich auch weibliche Stimmen mit Forderungen zur Tagespolitik (vgl. Gouges). Im deutschsprachigen Raum traten Frauen seltener mit politischen Forderungen an die Öffentlichkeit. Ihre Teilnahme am politischen Zeitgeschehen war leiser und weniger auffällig.

Die Mutter

Die französische Historikerin Elisabeth Badinter stellte in ihrer Untersuchung über die »Mutterliebe - Die Geschichte eines Gefühls« einen tiefgreifenden Wandel in der Mutter-Kind-Beziehung im Frankreich des ausgehenden 18. Jahrhunderts fest: War das Kind bis dahin Last allein, so wurde es nun zum kostbarsten aller Güter. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert hinein zählte das Kind in der französischen Familie sehr wenig. Die Eltern sahen im Kind nur das Objekt von Pflege, Aufmerksamkeit und Beanspruchung. Im schlimmsten Fall wurden die Kinder getötet oder ausgesetzt.

Schwangerschaft und Geburt

Ende des 18. Jahrhunderts begannen Ärzte und Wissenschaftler, sich eingehender mit dem »Objekt Frau« zu beschäftigen. Dabei galt ihr vorrangiges Interesse der Gebärfähigkeit der Frau und den damit zusammenhängenden körperlichen Veränderungen im weiblichen Körper (vgl. Fischer-Homberger).

1. Das Monats »leiden«

Die Menstruation, da waren sich die männlichen Gelehrten einig, begann mit der Geschlechtsreife, kehrte in monatlichen Abständen wieder und blieb aus, sobald die Frau schwanger war:

Die Liebende

Im 18. und 19. Jahrhundert waren die meisten Ehen Konvenienzehen. Die Ehepartner wurden von den Eltern zusammengebracht und vorher eingehend geprüft. Dabei waren gesellschaftlicher Status und Finanzkraft des zukünftigen Schwiegersohnes bzw. der Schwiegertochter maßgebend für die Eheanbahnung. Für die jungen Mädchen bedeutete dies: sie wurden aus der ökonomischen Einheit der elterlichen Familie herausgenommen und als Ehefrauen auf den ihnen bestimmten Platz in einer neuen ökonomischen Einheit eingesetzt. Emotionalen Bindungen wurde keine Bedeutung zugemessen.

Die Leiterin des Hauswesens

Hauswirtschaft bedeutete im 18. und weit ins 19. Jahrhundert hinein Vorratswirtschaft. Ihr Erscheinungsbild wandelte sich in drei aufeinanderfolgenden Stufen. Diese richteten sich nach sozialen und geografischen Gegebenheiten, konnten aber durchaus auch gleichzeitig vorhanden sein. Diese drei Stufen waren: Eigenproduktion von Nahrungsmitteln, Bekleidung usw. im Haus (I), Ankauf von Rohprodukten zur Weiterverarbeitung (II) und der Warenkauf (III) (vgl. Freudenthal).

Einleitung

Texttyp

»SCHRIEB OFT, VON MÄGDE ARBEIT MÜDE« ist ein Zitat aus einem Brief der Schriftstellerin Therese Forster-Huber. Es steht nicht umsonst als Titel über dieser Arbeit. Kaum besser nämlich läßt sich die Vielseitigkeit der Schriftstellerinnen Ende des 18. Jahrhunderts charakterisieren. Noch nicht in den schreibenden Beruf völlig hineingewachsen (das sollte erst mehr als ein Jahrhundert später Frauen gestattet sein), konnten sie auch nicht den weiblichen Alltag hinter sich lassen.

Autor(en)

Vorwort

Texttyp

Kategorie

Zeit

Innerhalb der Reihe »Frauen in der Geschichte« stellt dieses Buch ein Novum dar. Denn bisher wurden jeweils in einem Band zahlreiche Einzelbeiträge zu einem wichtigen Aspekt der Frauengeschichte vorgelegt. In diesem Sinne ist etwa in Band 1 und Band 2 durch eine Vielzahl von Einzelaufsätzen der historische Zusammenhang von Frauenrechten und gesellschaftlicher Arbeit beleuchtet worden.

Autor(en)

Seiten