Hildegard von Bingen

Das Verhältnis des Menschen zum Kosmos

In der nun folgenden Betrachtung wollen wir uns der Mystikerin und Ordensfrau Hildegard von Bingen zuwenden. Bei ihr wird besonders deutlich, wie der Mensch aus den Kräften der gesamten Schöpfung lebt und wie die Geheimnisse des christlichen Glaubens ihn prägen. Die monastische Lebensform gab ihr zu jener Zeit die Gelegenheit zur geistigen Entfaltung, nahm ihr aber nicht die Möglichkeit, durch Wort und Tat auf die Menschen ihres Jahrhunderts einzuwirken.

Einleitung

Texttyp

Charisma und Auftrag

Wer fühlt sich nicht zu den großen Gestalten der christlichen Tradition hingezogen? Aber indem man sie groß findet und ihnen im literarischen Sinne Bewunderung und Anerkennung zollt, geschieht eigentlich noch nichts. Im Gegenteil, man schafft damit sogar die Möglichkeit, daß jenes Ereignis profaniert wird, aus dem jede dieser Gestalten lebt.

Vorwort zur zweiten Auflage

Die erste Auflage des Buches vom Auftrag der Frau war ein erster Schritt und hat eine neue Diskussionsebene eröffnet. Die zweite Auflage mußte nun diesen Schritt weiterführen, um die Erscheinungsformen im Leben der Frau für die Geschichte und für die Gegenwart vollständiger darzustellen. Das Buch ist erweitert durch das einleitende Kapitel über Charisma und Auftrag, durch die Betrachtung über Radegundis und Lioba, die Einbeziehung der Frauenbewegung und des Lebens und Werkes von Simone Weil und Edith Stein.

Die Frau und ihr Auftrag

Titel und Bild
Gestalten und Lebensformen

Unter den Büchern, die die gewandelte Rolle der Frau in einer sich wandelnden Welt zu bestimmen versuchen, nimmt die Arbeit von Elisabeth Gössmann einen besonderen Rang ein. Sie verliert sich nicht in dürrer Spekulation, sondern will die Antwort konkret aus dem Leben großer Frauen herauslesen. Die Autorin, die mehrere Jahre als Dozentin in Tokio wirkte, hat ihrem Buch nun neue Gestalten und ein die Diskussion herausforderndes aktuelles Schlußkapitel angefügt.

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Kategorie

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Die Briefform als künstlerischer Ausdruck romantischer Geselligkeit

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Der russische Strukturalist Jurij Tynjanov hat in den zwanziger Jahren darauf hingewiesen, daß der Brief, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts »ausschließlich ein Phänomen des Alltags« (Tynjanov: 24) war, durch neue poetische Prinzipien — z.B. durch die »Verknüpfung fernstehender Ideen« (25) zu einer poetischen Gattung wird:

Autor(en)

Caroline in Jena und die Vorgeschichte des >Jenaer Kreises<

1796-1800 Jena

Am 8. Juli 1796 ist Caroline mit der Tochter Auguste und A. W. Schlegel in Jena — sie mieten eine Wohnung am >Roten Turm<.
Seit dem 1. Juli ist Caroline >Frau Schlegel<. Ihren ersten Brief aus Jena schreibt sie an die Freundin Luise Gotter am 11. Juli 1796: »Das Haus ist klein, aber recht artig« (Caroline I: 389). Sie hat es bald hübsch eingerichtet. Weil sie ihren Tee bei der Freundin vergaß, muß sie bei Schiller Tee ausborgen — das Verhältnis zu ihm ist freundschaftlich:

Autor(en)

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